Liebe Leute, es ist wieder einmal einer dieser verdammt kurzen Wintertage mit für meinen Geschmack, mein Gefühl und für meine psychischen sowie emotionalen Rahmenbedingungen viel zu wenigen bis gar überhaupt keine mit Sonnenstrahlen beschienenen, wärmenden Tage. Für ein Löwenherz wie mich, das im August, im Zenit des Sommers quasi, damals in Irdning in der Obersteiermark das Licht der Welt erblickt hatte und dessen Planet dadurch und deshalb aus astrologischer Sicht nun einmal diese heisse Sonne ist, fühlen sich diese Wochen vor Weihnachten jedes Jahr wie ein energetischer Krisenzeitraum an. Wobei ich sagen muss, dass ich andererseits jedes Jahr mehr und mehr Freundschaft schliessen kann, mit der Kälte, mit dem Nebel, mit den endlos langen Nächten. Naja, wollen wir nicht übertreiben. Anders formuliert: ich kann mich immer besser damit arrangieren. Allerdings immer weniger bis ganz und gar nicht mehr mit den shopping geilen, verirrten Menschenmassen die sich durch alle grossen und kleinen Geschäfte und Läden auf der MaHü in Wien, vermutlich unter anderem auch aufgrund eklatanten Sonnenstrahlenmangels tagaus tagein wälzen und drängen, als würde tatsächlich ihr Lebensglück davon abhängen, möglichst viele Euros, die meisten davon auf Pump, für unnötigen Ramsch und Plunder rauszuschmeissen. Dabei ist es ja genau umgekehrt: Wer glücklich ist, kauft nicht, nichts – so meint es zumindest der deutsche Hirnforscher Hüther, und ich bin da voll und ganz bei ihm.

Wenn man, so wie ich, nächstes Jahr einen sehr runden Geburtstag feiern darf und auf geschätzte drei Viertel eines Lebens zurückblicken und auf was immer da noch kommen mag, vorfreuen darf, ist mir das, obwohl ich die meiste Zeit meines Lebens mein Alter kaum bis nie am Bildschirm habe und hatte, nicht ganz wurscht. Eine Zäsur. Angeblich ist ja dieser kommende Geburtstag in Japan das am meisten und heftigst zelebrierte Ereignis im Zyklus der Lebensabschnitte. Ja, da kann man schon mal schauen und reflektieren, und zwar nicht so sehr was war, sondern vielmehr wer und was da ist, und mit „da“ meine ich so wirklich richtig präsent im Hier und Jetzt, nicht unbedingt am selben Ort aber trotzdem wirklich, richtig da, nicht mal gelegentlich oder zufällig vorbeihuschend, wenn man gerade etwas braucht oder auch nicht oder so, sondern eben „da“. Und was eben „ist“, nicht sein könnte oder was schön gewesen wäre, sondern eben „ist“, nachdem der Konjunktiv bis heute nicht mein Freund ist und das auch weiterhin so bleiben wird. Das ist ja wirklich das einzige, wahrhaftige was tatsächlich „ist“, das Hier und Jetzt, mehr ist nicht, nie.
Eine nach wie vor extrem aktive Mutter, zum Teil vormals schon verloren geglaubte Kinder, die dann plötzlich unverhofft, wenn auch vorsichtig und zögernd in das gemeinsame Leben zurücktauchen, Enkelinnen, Lebensmenschen, Liebe, Familie, ob das patch nun workt oder auch nicht, FreundInnen und Freunde, Gauner, Engel, Arschlöcher, Boten, Diebe, Messenger, Göttinnen, Egomanen, König Zufall, Prinzessinnen „Schwierig“, more than one king „shits“ oder Kaiser Scheisser, wie ein amerikanischer Freund das zu übersetzen pflegte – viele einzigartige, zum grossen Teil absolut liebevolle und liebenswerte Geschenke in Menschengestalt auf zumeist extrem attraktiven Haxen obendrein.
Nachdem man als kreativer, schaffender Mensch ja auch nicht umbedingt mit Begriffen und Gespenstern wie „Rente“ und „Pension“ extrem viel anfangen kann, als würde es dann erst richtig losgehen – das Leben, hat man auch dafür weder konkrete Pläne noch Konzepte. Also wenn erst dann das sogenannte Leben anfangen würde, dann hat es vermutlich nie wirklich stattgefunden. Ich bin mehr oder weniger immer noch im selben Unruhestand wie in meinen jungen Jahren als alles anfing und zu beginnen schien, alles, was eigentlich immer schon war, in der Welt der Musik , der sounds, des beatz, der Energie, der Frequenz, dieser Welle die vielgrösser ist als die Musizierenden selbst, immer wieder genau diese Energie und Welle suchend, enthusiastisch, genau so auch mit meinen Träumen und Projekten beschäftigt. „Arbeiten“ , kreatives Arbeiten – ja, auch das ist Arbeit, meine Lieben – kann eben richtig Freude machen und ist Erfüllung zugleich, ein Fluch in Geschenksverpackung namens Musik, wie ich lange Zeit zu sagen pflegte, aber was sich inzwischen in einen wirklichen „Segen“ verwandelt hat, Musik, Inspiration, Ideen, Träume, die da nach wie vor durch mich durch und aus mir raus wollen, zu mir, zu euch, zu uns, zu jeder und jedem, die oder der sie fängt, die berührt, entführt, spüren lassen, dass es noch ein Leben, Lieben und Sein jenseits von fixen Plänen, Sicherheiten, Gierschlund und Raffkes, von „Geiz ist Geil“ und „Haben müssen“, von spotify, Hofer, Tui und H&M gibt. Wunderbar – ein wirklicher Segen. Musik – eine zauberhafte Welt zum Verweilen und zum „Sein“.

Dankbarkeit ist da mal als eine der wesentlichsten, tiefsten ersten Regungen – Dankbarkeit für ein erfülltes und volles, aufregendes, spannendes, liebevolles und lebenswertes Leben, Dankbarkeit für Gesundheit nachdem man vor über 35 Jahren schon mal mit dem Sterbezimmer einer heimischen- Krankenanstalt Bekanntschaft machen dufte und nachdem ich vor über 2 Jahren das Unmögliche möglich gemacht habe und mit der Raucherei aufhören konnte und mich jetzt erst so richtig frei fühle, nicht mehr rauchen zu „müssen“ – fantastisch. Dankbarkeit für alle Engel und Teufel, Freunde und Pharisäer, Schutzengel und Miesepeter, Verlockungen und Herausforderungen, wundersame, verlassene Wege als auch ausgetretene Trampelpfade, die mir den Weg zu mir gezeigt haben, zum Frieden mit mir und in Frieden mit dem, der ich immer war und bin, Dankbarkeit für die Erfahrung und das Eintauchen in bedingungslose Liebe, zu mir und mit mir selbst als Schlüssel und Tor zu einer Liebe ohne Käfige, Besitzansprüche, Vorschriften und anderen Begrenzungen und Zäunen der Angst und Mauern des Zweifels, die nichts braucht aber alles „ist“, die nichts „muss“ aber alles „darf“, Dankbarkeit für eine wunderbare Kindheit in der wunderschönen, verwunschenen Feen-, Riesen., Räuber- ,Winnetou und Old Shatterhand, Tom Sawyer und Huckleberry Finn – Oststeiermark, als natürlicher Ureinwohner, Anrainer und Liebender meines Freundes Wald, aufgewachsen quasi in einem Paradies eines riesigen Bauernhofes, wo ich als Kind mit meinem Hund Waldi, ein Abschiedsgeschenk meines geliebten obersteirischen Jägeropas und meiner Bande sicher die höchste Zahl meiner Abenteuer er- und überlebt habe, Sonne, Mond, Ostereier, Himbeerkracherl, Kastanien und Zimt inklusive
Was will oder soll noch sein, was muss noch gebraucht werden und was wird nicht mehr benötigt, was ist wirklich wichtig und was nichtig, jetzt. Abschiede, Los – Lassen, Sein -Lassen, Zu- Lassen, Ein – Lassen – Mut, Kreativität, Lebenslust, Freude, Neugier, Gelassenheit, nicht getrieben, sondern gelandet, freier als je zuvor, nichts beweisen müssen, sich selbst nicht und sonst auch niemandem, Natur, Garten, Kochen, Süden, da geht noch was, in die Hände gespuckt, jetzt – wo man ahnt, wer man ist, wo man weiss, was man kann und was nicht, wo man fast täglich unglaublich tolle, inspirierende und unfassbar talentierte sowie versierte, einzigartige Seelen kennen und schätzen lernen durfte, auf dem Weg, hierher ins „jetzt“.

Danke, es ist ein unfassbares Glück. ich lebe so wahnsinnig gern und genau das ist vermutlich auch der einzige Grund warum ich überhaupt noch lebe, liebe, spiele, lache, weine, koche, ernte, säe, singe, tanze, atme und springe. Ja – ich trau mich, immer wieder, hineinzugehen in das grosse Nichts, ohne konkreten Plan aber mit einer riesigen Portion an Intuition, ohne Pro und Contra, ohne Für- und Wider Listen, ohne Sicherheitsweste, ohne Garantien, aber voller Liebe und Vertrauen, frohen Mutes ohne 1% Zweifel, im puren Wissen, einer unerschütterlichen Klarheit und Gewissheit, dass es wie immer fantastisch und grossartig sein wird – ja „ist“ – und man reichlich beschenkt und reich an fantastischen Geschenken die voller Wert, aber meistens nirgendwo zu kaufen sind, auf der anderen Seite der nur scheinbaren Ungewissheit, dem Ozean aller Möglichkeiten, wieder wie neu geboren auftaucht.
Danke – Leben – lass Dich feiern, ich liebe Dich