Was für ein Jahr liegt da demnächst bald hinter uns? „Was bitte ist und war das denn?“ mögen sich sicher so gut wie die meisten von uns fragen. Wozu soll das „gut“ sein? Damit hatte wohl niemand gerechnet um diese Zeit des Vorjahres, so kurz vor Weihnachten und Neujahr. Das hat die besten Pläne, die genialsten Vorhersagen, die fundiertesten Einschätzungen, alle zukunftsforschenden Evaluierungen, die grössten Befürchtungen und noch so profunden Prophezeiungen, egal in welchem Bereich, egal auf welchem Flecken dieser Erde, egal von wem und in welcher Hin – Sicht geäussert zugunsten eines wohl „besseren Planes“ des Universums komplett über den Haufen geworfen und vollkommen ad absurdum geführt.

Wir wurden mehrmals und immer wieder und nach wie vor buchstäblich in die Knie gezwungen, Individuen, Menschenkinder, Alte und Junge, Greise und Kinder, Reiche und Arme, scheinbar Privilegierte und anscheinend vollkommen vom Leben Vergessene, Arbeiter, Ärzte, Zukunftsforscher, Tellerwäscher, Fabriksarbeiter, Unter – Nehmer, Präsidenten, Obdachlose, Könige, Bettler, Krankenpflegerinnen, Konzernbonzen, Supermarktverkäuferinnen, Spitzensportler, Künstler, Kreative, Destruktive, Besserwisser, Alleskönner, Gewinner, Verlierer, Spekulanten, Dilettanten, Profis, Gurus, Päpste, Hebammen, Lehrerinnen, Professoren, Forscher, Gauner, Halsabschneider – alle wurden wir angehalten, inne zu halten .

Noch nie wurden uns im Kollektiv so viele Herausforderungen und Chancen zugleich, eine nach der anderen, sozusagen: geschenkt, um möglicherweise endlich zur Be – Sinnung kommen zu dürfen und zu können. So vieles hat sich im Zuge dessen enttarnt, so vieles wurde aus den hintersten Winkeln unseres kollektiven Bewusstseins ans Licht befördert. Schon lange vor sich hin schwelende Missstände, zum Himmel schreiende Ungerechtigkeiten, schamlose Ausbeutung und nur von der reinen Profitgier weniger getriebene Systeme aufgedeckt und entlarvt. Korruption, Ignoranz, Verbrechen an der Natur und an der menschlichen Würde, Leid, Angst, Hoffnungslosigkeit, Wut, gesellschaftliche Spaltung, Trennung, Umarmungsverbote, Aggression, Einsamkeit, Hilflosigkeit, Warten, Stillstand, Ohnmacht.

Aber auch unglaubliche Hilfsbereitschaft, nicht nur ein Auf – Decken sondern vielerorts auch ein Auf – Wecken und Auf – Wachen, menschliche Nähe trotz räumlicher Distanz, Mit – Gefühl, nicht Mit – leid, Zusammenhalten, Miteinander Reden, Hoffnung schenken, Motivation, Anpacken, Erkennen, Besinnen, Mut zur Veränderung, eine neue Gemeinsamkeit, Gemeinschaft über viele bis alle künstlichen, virtuellen, nationalen, inneren und äusseren Grenzen hinweg, Bewegung, Einsichten, in der Ruhe, in der Stille liegt unsere Kraft …..

Das dicke, fette, korrupte, gierige, grelle, laute, dröhnende Alte, das sich wie ein riesiges Ungeheuer mit all seiner Kraft immer und immer wieder aufzubäumen bemüht und nach wie vor davon zu träumen scheint, so bald wie möglich wieder so weiter machen zu können wie bisher, uns mit allen möglichen und unmöglichen Ängsten in Schach zu halten versucht. Das nicht glauben wollen, nicht erkennen können, dass nichts mehr je wieder so sein können wird wie bisher. Veränderung – nicht nur zum Schlechteren, noch stressigeren, noch mehr von künstlichen Wettbewerben und künstlicher Intelligenz Getriebenen.

Nein, durchaus auch hin zum Besseren, zum Gesünderen, zum Gerechteren, zum Gemeinsameren, zu einem echten Mit – und Füreinander, zu Nachhaltigkeit, Wertschätzung, Profit zugunsten eines Allgemeinwohls, Hilfsbereitschaft und ein Bündeln nicht nur der Klügsten aber auch der kreativsten und weisesten Köpfe und Kräfte. Wir wissen ja jetzt wirklich wie es geht, gehen könnte und schon lange anders gehen sollte, nur machen tun wir,s um’s Verrecken nicht bzw. werden wir immer noch von den ein und selben daran gehindert oder soweit geschickt manipuliert, damit wir es ja nicht aus Eigeninitiative, aus eigenen autonomen, unseren gemeinsamen konstruktiven Kräften und der viel bemühten „Eigenverantwortung“ heraus, endlich, drauf geschissen, miteinander tatsächlich anfangen Schritt für Schritt gemeinsam vieles besser zu machen.

Ich hatte soviel Zeit für mich wie noch nie, aber auch für meine Liebste, ihre und meine Liebsten, Kinder, Tochter, Sohn, Enkeltöchter, Freunde, Familie, my guardian and protecting angels, meine Schutzengel, ob ich mir ihrer bewusst bin oder auch nicht. Auch wenn wir unseren Liebsten viel weniger denn je nahe sein und uns sehr wenig bis kaum sehen, umarmen und uns an den Händen halten konnten, so haben sich unsere Partnerschaften und Gemeinschaften oft vertieft, konnten bewusster wahrgenommen und mehr geschätzt, gepflegt und gehegt werden denn je zuvor. So scheint es mir zumindest.

Die Kreativität, die jedem von uns innewohnt, und die eben nicht ausschliesslich an den Künstlerinnen und Künstlern festgemacht werden will, hat sich vollkommen andere Wege und Kanäle gesucht und auch gefunden: Bücher und Blogs schreiben, Kochen, Bildungsprojekte und -konzepte, Musikproduktionen und „Hausmusik“ im besten Sinne des Wortes, zu Hause Musik entstehen lassen mit dem Sohnemann, „Morning Talks“ mit meiner Liebsten, wunderbare, berührende Telefonate mit meinem liebsten Tochterherz, abendliche Skype Sessions mit meiner Mama und „Morning Walks“ bzw. Radausflüge quer durch die Natur und alle Jahreszeiten inklusive Abtauchen in den inzwischen schon recht kühlen Donaustrom, das wieder Entdecken der Langsamkeit, der Ruhe und Stille und der unfassbaren Schönheit der Natur, der es durch diese menschliche Pause namens Corona schon lange nicht mehr so gut ging und so wohl getan zu haben scheint wie heuer.

Wunderbare neue Menschen sind in mein und unser Leben getreten, unbekannte Engel haben an meine und unsere Türen und Fenster geklopft, in neuen Gemeinschaften wurde ich und wurden wir willkommen geheissen, neue Räume, neuer Space, neue Paradiese, neue Träume haben sich uns erschlossen, wenige kostbare aber ganz besondere, einzigartige Konzerte haben wir geben dürfen…




…oft vor leeren bis Corona bedingt sehr spärlichem Publikum, neue Visionen durften anfangen Gestalt anzunehmen, einen dicken, fetten Nierenstein durfte ich in ein paar OPs mit Hilfe eines genialen , kompetenten Teams loswerden, facebook hat mich endlich rausgeschmissen und mir jede Menge „high quality time“ zurückgeschenkt, völlig unerwartete Überweisungen von noch unerwarteter Herkunft schlugen auf mein gebeuteltes Konto auf, Geschenke des Himmels von bis dato vollkommen unbekannten oder als solche nie wahrgenommenen Engeln, tiefe menschliche Berührungen aus unvermuteten und bislang unentdeckten Winkeln und Ecken, Ent – Spannung, mehr Freude, Liebe, Gelassenheit, mehr Seelengesundheit, mehr Heilung, mehr Mut haben mehr Zuzulassen und sich mehr und mehr jenseits der ach so wichtigen eigenen Pläne zu öffnen und sich auf das Leben und die Liebe einlassen können, mehr Lebensqualität, mehr Frieden, wesentlich mehr glückliche Momente, mehr Freiheit. Danke 2020. ein Traum eigentlich…..

Ich wünsche uns allen seelische, körperliche und psychische Gesundheit, Freude empfinden und Glücklich sein dürfen, echte Nähe, neue Ufer, viel Sein und Bewegung in der Natur, Frieden, Ruhe, Stille und alles Liebste und Beste, AleX

