Nachdem wir alle, zumindest sehr viele von uns, seit geraumer Zeit, leider nicht so sehr Klimakrisen als eher Pandemie bedingt, wie ein Haufen aufgeschreckter und aufgescheuchter Hühner laut gackernd herumzulaufen scheinen, sollten wir uns bitte gerade JETZT die Zeit und Musse nehmen, in uns zu gehen und unsere Herzen fragen, wo es von hier aus lang gehen könnte bzw. wie wir konstruktiv weitermachen oder ob wir eher so weiterwurschteln wollen wie bisher, was uns ja genau hierher gebracht hat, was dann doch nicht so super fantastisch toll sein kann, wie es uns manche, allen die letzten Jahre und Jahrzehnte gemachten Erfahrungen und Erkenntnissen zum Trotz, immer noch hartnäckig weiss zu machen versuchen.

Wenn ich mir anhöre, was zum Beispiel der Nachfolger der frisch abgedankten, österreichischen Familien -und Arbeitsministerin so von sich gibt, bin ich mir nicht sicher, ob wir tatsächlich nach wie vor nicht lernfähig sind oder ob die Ignoranz noch immer eindeutig das Kommando übernommen zu haben scheint. Dieser redet weiterhin von „Wachstum“ der Wirtschaft und Rettung von Arbeitsplätzen in Form von grösstenteils bullshit Jobs, die ohnedies kaum jemand mehr machen oder haben will. Und das in einer Zeit, wo diese Regierung in einer grossflächigen, noch nie da gewesenen und grosszügigsten Finanzierungskampagne der heiligen Kuh einer möglichst flächendeckenden „Digitalisierung“ ihr Heil zu finden glaubt, was alleine schon eine systematische Arbeitsplatz Vernichtungskampagne erster Klasse ist. Laut ORF wolle er rascher zurückkehren auf den „Wachstumspfad“ sowie den Standort stärken. Und der kurze Kanzler will Österreich wieder „zu alter Stärke“ führen.

Folgende Fragen tun sich auf: Wohin will Österreich’s Wirtschaft denn weiterhin uneingeschränkt glauben wachsen zu müssen bzw. zu dürfen, und vor allem: zu wessen Gunsten und um welchen Preis? Koste es was es wolle ? Koste es vor allem „Wem“ was es wolle? und wer oder was bitte genau ist „es“? Welchen Stand an welchem Ort will man denn für wen oder wozu genau stärken und was am „Alten“ war denn nun bitte wirklich „stark“?

So gut wie alle wollen, dass sie „wieder normal leben können“, am Besten so, wie bisher bzw. wie bis vor Covid 19. Aber was heisst und bedeutet denn das genau?
Wollen wir weiterhin unsere 99Cent Billig Schnitzel täglich in die Pfanne knallen, auch wenn inzwischen so gut wie alle wissen, dass die süssen „Ja Natürlich“ Schweinchen unter furchtbaren Bedingungen, in Massentierhaltung mit Spaltböden mit wenig bis keinem Bewegungsraum vollgepumpt mit Antibiotika ein immer schnelleres Mastferkel Dasein, was man schwer bis gar nicht als „Leben“ bezeichnen können wird, hinter sich bringen müssen? Oder weiterhin wöchentlich bis täglich unsere 5.- Euro T-shirts, Blusen, Hosen oder Hemden bei den diversen Billigstläden und Ketten kaufen, auch wenn wir alle bereits wissen, dass davon die meisten mit Hilfe von Kinder- und Frauenarbeit unter menschenunwürdigen, schrecklichen Bedingungen, grossteils in Pakistan, China oder Indien hergestellt werden und die dort lebenden Menschen, die dortigen Flüsse, Trink- und Grundwasser im Zuge dessen systematisch, rücksichts- und verantwortungslos immer mehr und mehr vergiftet werden ? Billig hat auch seinen Preis. Und „jemand“ muss den bezahlen – „immer“. Egal ob Kinder, Frauen, unsere Enkel und zukünftigen Generationen oder eben Schweine. Kein Scheiss.

Wollen wir uns weiterhin fette SUVs mit Super Bonus zulegen, um damit von Floridsdorf nach Favoriten, von Klosterneuburg nach Kagran und wieder retour zu fahren? Wollen wir weiterhin mit Billigstfluglinien in Scharen und Horden in Billigst All Inclusive Urlaube fliegen und flüchten obwohl die Umwelt und die Natur schon mehr als auf einem Stock gehen? gnadenlose Umweltzerstörung, immense Luft- und Wasserverpestungen und jede Un- Art von Massentourismus Wahnsinn All Inclusive? Wollen wir uns weiterhin im Kollektiv auf die Suche nach Arbeit, oder besser gesagt, bullshit Jobs machen, nur um weiterhin, ganz normal wie bis vor kurzem eben, unsere weit überhöhten Mieten, unsere Autos und Zweitautos auf Pump, unsere TV Riesenbildschirme, Handys, Laptops und Notebooks zu bezahlen ? Oder wollen wir schlussendlich doch zur Besinnung kommen und den Mut fassen um Raum und Platz zu machen, für all das was da eigentlich und wahrhaftig in uns allen brennt, auch wenn es nur ein stilles, flackerndes Kerzenlichtlein ist, wofür wir oft nur geheim und im Stillen leidenschaftlich brennen oder irgendwann einmal gebrannt haben, nennen wir es Berufe von Berufung, die uns, und damit auch unsere Liebsten, tatsächlich mit Sinnhaftigkeit und Freude erfüllen könnten?

Wollen wir unsere einzigen, kostbaren, wertvollen Leben, die wir zu „haben“ glauben, ohne weiteres weiterhin für die Profitgier einiger weniger Konzern- , Firmen- und Industrie Bonzen, den diversen, für die Wirtschaft ach so wichtigen Bruttosozialprodukten, an denen kaum bis nichts „sozial“ ist, den Börsen und ihren Aktienhaien, Shareholders und Profit Abzockern vergeuden um am Ende langer, oft menschenunwürdiger und mühsamster Leidens- und Lebenswege noch die jeweiligen Pensionen gekürzt zu bekommen? Zu bereuen, nicht das getan zu haben, wovon wir immer träumten oder uns nicht getraut haben, genau das zu tun? Kinder in Schulen schicken, die auch weiterhin nicht ihre Talente erkennen, geschweige denn fördern werden und damit ungeniert weiterhin massenhaft kreatives, innovatives Potential verbrennen um viel zu viele junge Menschenleben und deren Träume für immer auf einen Weg zu den besten Konsumenten zu schicken, für die wir letztendlich „ausgebildet“ oder schliesslich „umgeschult“ werden?

Sind wir denn überhaupt noch fähig oder willig, etwas dazu zu „lernen“? Uns und unser Verhalten in vielen Bereichen zu unserem eigenen Vorteil zu verändern? Oder haben wir inzwischen schon vollkommen den Kontakt zu unserem „Mensch sein“ verloren, weil uns tagtäglich eingetrichtert und reingehämmert wird, dass wir ja „Konsumenten“ sind und anscheinend „vorrangig nur das“ zu sein haben, die eben existieren und den Sinn ihres Daseins damit ausreichend begründet finden, um in erster Linie zu konsumieren, solange und auf welch mannigfache Art und Weise es eben irgendwie geht?

Irgendwann haben wir ja noch verstanden und „gelernt“, dass Sicherheitsgurten in Autos oder Sturzhelme bei Motorradfahrern keine Freiheitsberaubung sind sondern in inzwischen abertausenden Fällen tagtäglich Leben und Lebensqualität retten können. Irgendwann haben wir doch grossteils akzeptiert und verinnerlicht dass die Erde keine Scheibe sondern eine wunderschöne Kugel ist. Irgendwie ist es uns ja anscheinend gelungen die Pocken weltweit so gut wie für immer auszurotten, und kaum jemandem bis annähernd niemandem ist dadurch ein riesengrosser Schaden entstanden. Wir haben ja auch lernen dürfen, dass moderate, tägliche Bewegung an der möglichst frischen Luft in der Natur und gesunde, am besten täglich selbst gekochte Ernährung mit einem hohen Gemüse Anteil für uns nicht nur gesund ist sondern sich das Leben auf diese Weise extrem reicher, angenehmer und leichter leben lässt.

Wir müssen deshalb ja nicht auf alles lieb gewonnene verzichten, aber aus der uns schon fast erdrückenden Fülle verantwortungsvoller, nachhaltiger, weitsichtiger und gesünder zu schöpfen lernen und dabei zu nicht aus den Augen zu verlieren, wann man satt und ab wann man übersättigt ist und besonders, was ich, meiner, mir, mich für Du, deiner, Dir, dich bedeuten mag. Weil WIR eben wirklich alle eins sind, miteinander verbunden sind, ob uns das nun bewusst ist oder nicht und das Gerücht und der permanente, populistische und populäre Verweis auf „die Anderen“ eine einzige furchtbare, zerstörerische, polarisierende sowie traurige, uns alle isolierende und voneinander trennende Illusion ist.

“ The answer is not in further development of conceptual thinking, or another way of putting it: more information is only more information, because we live in the so called „information age“and you can get all the information on your computer. That is quite amazing. Before you had to buy the Encyclopedia Brittannica, and now you can Google and Wikipedia all those things. All the human knowledge is there, but…..
Human evolution does not consist in finding more information. You don’t evolve by getting more and more information, in fact: the more information you gather the more confused you get if you are not connected with the „being“. Of course you know more than Jesus did 2000 years ago and you know a hundred thousand times more than the Buddha did. But that’s not vital, it,s knowledge but it,s not knowing.
So human evolution is not completely abandoned in conceptual thinking. No, to be able to use conceptual thinking without being trapped in conceptual thinking.
So it’s to transcend conceptual thinking, transcend meaning: you don’t remove it, you go beyond it, but it’s still there for you to use, but not for you to be used by…..“ Eckhart Tolle
„Die Antwort findet man nicht in der Weiterentwicklung des konzeptuellen, analytischen Denkens oder, um es anders auszudrücken: Mehr Information ist nur ein mehr an Information, nur weil wir anscheinend im sogenannten „Informationszeitalter“ leben und wir alles an Informationen auf unseren Computern und Mobiltelefonen jederzeit und überall abrufen können Das ist doch ziemlich erstaunlich. Früher mussten wir dafür die Encyclopedia Britannica kaufen und jetzt können Sie all diese Dinge „Googeln“ oder auf „Wikipedia“ finden. Das gesamte menschliche Wissen ist vorhanden, aber …..
Die menschliche Evolution besteht nicht darin, mehr Informationen zu finden. Sie kann sich so nicht weiter entwickeln, indem wir stetig mehr und mehr Informationen erhalten: Je mehr Informationen wir sammeln, desto verwirrter werden wir, wenn Information nur mit dem „Menschen“, aber nicht mit seinem „Sein“ verbunden sind. Natürlich wissen wir mehr als Jesus vor 2000 Jahren und wir wissen hunderttausendmal mehr als Buddha. Aber das ist nicht wichtig. Es ist analytisches, konzeptionelles Wissen im Sinne von Information, aber es ist nicht tieferes, wahrhaftiges, eben nicht konzeptionelles Wissen, möglicherweise sogar Weisheit

Die menschliche Evolution ist also durch rein konzeptuelles Denken sicher nicht vollständig zum Scheitern verurteilt. Nein, es geht nur darum, konzeptionelles Denken anwenden zu können ohne darin gefangen zu sein Es geht also in gewisser Weise darum, das rein konzeptionelle und analytische Denken zu überwinden
und zu transzendieren im Sinne von: man entsorgt es nicht sondern man geht darüber hinaus. Es ist immer noch für uns da aber nicht umgekehrt“ Eckhart Tolle
Ich wünsche uns wirklich allen alles Liebste und eher das Bessere als das Beste, das Weise und das Leise, das Nachhaltige, Verantwortungsvolle, Gemeinsame über dem Trennenden und das Gesunde in unser aller Sinn möge sich durchsetzen können dürfen. Euer AleX
