Ja, ich weiss. Es ist nur meine kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Zweisprachigkeit, zwiesprachiger Botschaften, da ein Gutteil meiner Kontakte eben nicht Deutsch, sondern eine andere Sprache spricht, und die meisten davon, so meine ich zumindest zu wissen, zumindest der englischen Sprache mächtig sein dürften.

Während meiner 8 Jahre in den USA in den späten 80igern bis Mitte der 90iger Jahre und dem klaren Ziel nach den ersten Wochen dort, die Sprache auf jeden Fall so gut lernen zu wollen, dass mich nicht jede waschechte Amerikanerin und Amerikaner dort nach meinen ersten Sätzen fragt, woher ich denn eigentlich komme, was mir übrigens in relativ kurzer Zeit sehr gut gelungen gewesen zu sein scheint, und nach Jahren US amerikanischen Denkens und Träumens (ja, tatsächlich, das ist anders als auf ösi deutsch ) hat sich bei mir auch eine latente Zweisprachigkeit in Form eines american österreichisch deutschen Kauderwelsches teilweise noch bis heute breitgemacht, die ich erst jetzt langsam wieder in den Griff zu bekommen scheine. Inzwischen habe ich nämlich wieder die Einzigartigkeit der deutschen Sprache, da besonders der österreichischen Version und auch der steirischen Mundart, des steirischen Dialekts wieder richtig schätzen und lieben gelernt. Nur eines ist gewiss: bestimmte präzise Begriffe und Formulierungen gibt es oft nur in einer der Sprachen.

Laut Wikipedia bedeutet Kreativität folgendes:
Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist.[1][2] Darüber hinaus gibt es verschiedene Ansätze, was Kreativität im Einzelnen auszeichnet und wie sie entsteht.

Das Wort Kreativität bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch vor allem die Eigenschaft eines Menschen, schöpferisch oder gestalterisch tätig zu sein. Falsch ist jedoch die verbreitete Vorstellung, dass Kreativität nur mit Berufen oder Tätigkeiten aus den Bereichen der bildenden Kunst und der darstellenden Kunst verbunden sei (art bias).[3]

Es wird zwischen alltäglicher (small c) und außergewöhnlicher (Big C) Kreativität unterschieden.[4] Außergewöhnliche Kreativität ist die herausragende (meist objektive) Kreativität wie auf der Ebene der Genies. Alltägliche Kreativität ist die (meist subjektive) Kreativität, die sich bei den meisten Menschen beobachten lässt, wie das Umgestalten eines Gartens oder das Improvisieren beim Kochen.[4][5] Dabei existieren viele Übergänge von alltäglicher und außergewöhnlicher Kreativität. Beide entwickeln sich in einem Zusammenspiel von Begabungen, Wissen, Können, intrinsischer Motivation, Persönlichkeitseigenschaften und unterstützenden Umgebungsbedingungen.[6][7][8]

Andere Autoren unterscheiden zwischen problemlösender Kreativität, die zur Lösung einer vorgegebenen Aufgabe erforderlich ist, und schöpferischer Kreativität, die der Erkundung künftiger Möglichkeiten dient. Winkelhofer nennt diese beiden Formen „normative“ bzw. „erforschende“ Kreativität.

Hmmmm….. Naja. In meiner kleinen Welt nicht so voll und ganz am Punkt. „Die Fähigkeit, etwas zu erschaffen…..“ heisst es da, was mich sozusagen in den Rang und Status des Er – Schaffenden befähigt, sprich bzw. Umkehrschluss: was immer ich er – schaffe gehört mir??? Echt jetzt? Und „neu, originell, nützlich und brauchbar“ soll es auch noch sein müssen??? Dessen bin ich mir erst recht nicht so sicher – siehe die genialen Landschaftsverpackungen von Christo – wie nützlich und brauchbar sind die denn?? oder eine Symphonie von Beethoven, oder das gesamte Werk von Mozart ??? oder Michelangelo’s „Denker“ in Florenz, „Dürer’s Hase“ oder Van Gogh’s Sonnenblumen??? braucht es wirklich eine Sinnstiftung als Legitimation für Kreativität,? einen „Nutzen“? einen „Sinn“ ?

Dass man Kreativität im Bewusstsein nicht ausschliesslich bei den sogenannten, klassischen „Kreativen“ verorten oder bei diversen „Genies“ parken sollte, ist mit Sicherheit vollkommen richtig. Und bitte lassen wir doch endlich ab von dieser unfassbar unglücklichen Bezeichnung der „Kunst – oder Kultur Schaffenden“ . Kreativität ist in Wahrheit, in meinem Bewusstsein, so natürlich und selbstverständlich und alltäglich wie Atmen, wie Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Fühlen, Verdauen oder Schwitzen. Einfach ein natürlicher, integrierter Teil des menschlichen Bewusst und Da Seins, auch wenn das vielen nicht bewusst ist oder bewusst sein oder werden will.

Erst kürzlich habe ich von einer Studie gehört , dass Menschen, die sich regelmässig körperlich betätigen, angeblich besonders kreativ sein sollen. Das Ganze hat man in etwa folgendermassen betitelt: „Es gibt eine eindeutige Verbindung zwischen körperlicher Ertüchtigung und Kreativität. Eine neue Studie zeigt, dass Menschen mit den lebhaftesten Fantasien / Imaginations auch die lebhaftesten / aktivsten Körper besitzen“. Was soll das jetzt heissen? Dass Kreativität die Summe lebhafter Phantasien und Vorstellungskraft ist? Also ein Produkt oder Nebenprodukt eines besonders regen Geistes? = Verstandes?

Weiter im Text: “ Das Resultat: Menschen, die sich viel bewegen, haben mehr originelle Ideen als andere“. So ein Unsinn. Kreativität ist doch nicht die Summe origineller Ideen besonders fitter Menschen, oder doch? Steven Hawkins sah das mit Sicherheit etwas anders, Albert Einstein mit Sicherheit auch, von den genialen , wunderbaren, geistig angeblich behinderten (was das auch heute immer noch heissen mag) Künstlern in Gugging ganz zu schweigen. Welch traumhafte Werke diese Menschen tagtäglich in diese Welt zu bringen imstande sind. Das kann doch nur eine leistungsgesellschaftlich infizierte Überlegung bzw. bewertende Studie sein. Anders kann ich mit das nicht erklären oder vor – stellen.

Den Terminus „Problemlösende Kreativität“ – find ich ja auch wirklich hoch interessant. Abgesehen davon, dass es natürlich oft kreativere Herangehensweisen an Herausforderungen gibt als andere, erschöpft sich die Kreativität mancher Zeitgenossen oft darin, sogenannte Probleme überhaupt erst einmal zu schaffen, manchmal absurderweise sogar um sie anschliessend wieder bravourös lösen zu können. Ist es nicht vielmehr so, dass in An – Betracht und in der An – Wesenheit, dem puren „Da Sein“ von Kreativität Probleme sich, wie hier behauptet, nicht nur „lösen“, sondern erst gar nicht in Er- Scheinung treten bzw. einfach sich ihrer Manifestation und Existenz entledigen?

Ich orte ein paar leise, aber wesentliche Missverständnisse, zumindest in der Wahrnehmung von Kreativität in meiner kleinen Welt: Kreativität ist doch lebendiger , integrierter Bestandteil „jedes“ menschlichen, schöpferischen, spielerischen Da – Seins, gehört aber niemandem. Der Anspruch , dass Mensch der alleinige Schöpfer , der Kreator alles Kreativen sei, ist schlicht und einfach ein grober Irrtum. Künstler sind in meinem _Verständnis vielmehr ein Sprach-, Farb-, Ton-, Spiel-, Tanz-, Form-, Gestalt – Rohr für was auch immer sich durch die Künstlerin, den Künstler manifestieren, mitteilen, erlebbar, spürbar, erfahrbar machen kann und will. Je mehr das Rohr, der Kanal, der Channel ihre und seine skills geübt hat, je mehr man sich der Kreativität hinzugeben in der Lage ist, desto weniger steht sie oder er dem Schaffensprozess mit ihrem Ego oder übersteigerten intellektuellen Ansprüchen im Weg. Sprich: das „Denken“ wird im Idealfall vollkommen transzendiert. Wie auch das Ego. Sorry liebe geistvolle intellektuelle Hochseilakrobaten.

Einfach wie, vergleichsweise, mit grosser Freude und Vergnügen Auto zu fahren. Wo man nicht permanent an Kuppeln, Schalten, Verkehrszeichen, Rückspiegel, Verkehrsregeln, Polizisten, Ampeln, Blinker, Gas geben, Bremsen, Fahrschullehrer und Strassen- und Wetterberichte „denken muss“ sondern schlicht und einfach „fährt“. Egal woher , egal wohin. Es fliesst. Man fliesst. Und man kann sich daneben blendend unterhalten, eine tiefsinnige Unterhaltung führen, eine gute Radiosendung aufmerksam verfolgen oder einfach die Landschaft geniessen oder ganz schlicht und einfach „nur“ fahren.

Je weniger Ego der „Kunst – schaffenden“ im kreativen Sein und Schaffen involviert ist, desto „genialer“, klarer, berührender die Schöpfung. Natürlich sind kreative Werke immer zugleich extrem verschieden und mannigfaltig wie wir Menschenwesen nun einmal auch sind, weil jede und jeder anders hört, sieht, riecht, schmeckt und duftet, aber in Wahrheit immer ausserhalb von Kriterien wie richtig und falsch, gut oder schlecht, wert“voll“ oder wert“los“ aber immer stark im Sinne von „in der Essenz berührend“. Zugegeben: vermutlich eine harte Breitseite und Attacke auf das mir immer schon höchst suspekte Konzept des „Copy Rights“ – des Urheber Rechtes, des sich zum alleinigen Schöpfer und Besitzer und Inhaber erhebenden Menschen, durch den sich das Universum auszudrücken vermag. Man verwechselt hier meines Erachtens permanent den Holzfäller mit der Axt, die Köchin mit der Bratpfanne und den Tischler mit dem Hobel.

Die Kreativität „gehört“ meines Erachtens niemandem, sondern sie „ist“ in jedem, die Fähigkeit Gestalt und Form zu geben, die Gabe inne zu haben, ihr Ausdruck zu verleihen – jede und jeder „kann“ das, wenn man den analytischen Verstand und die Angst, die Angst Fehler zu machen zu vergessen imstande ist und die skills der Verwirklichungs“technik“, die nie Selbstzweck sein kann, wie das irrtümlich oft an Kunstuniversitäten man zu vermitteln bemüht scheint. Jede und jeder kann, macht und atmet das im täglichen Leben, in täglichen Handlungen, im täglichen Sein und Tun. Auch die Natur kann das, wenn man wach und offen sie und sich in ihr wahrzunehmen weiss. Wie da manche Bäume wachsen, manche Vögel singen, manche Wolken sich formen, manche Seen sich in die Landschaft einfügen, manche Flüsse fliessen, Bäume singen, welch farbenprächtige Käfer und Schmetterlinge , Blumen und Pflanzen, verschiedene Meereswellen, Klänge, Bühnenbilder, Lichteffekte, Farben und Formen es gibt – also ist die Kreativität auch, nicht nur, aber auch, erfassbar durch jene, die und den sie zu berühren imstande ist.

Sie, die Kreativität, darf alles und muss nichts. Sie kann heilen, helfen, beflügeln, bewegen, berühren, entstehen lassen, erschaffen, begeistern, in Tränen auflösen, vor den Kopf stossen, verstören, Erwartungen zerstören, überraschen, zum Nachdenken anregen, zum Staunen veranlassen, in Stille hüllen, in Ruhe besänftigen, in Aufruhr versetzen, Frieden stiften, Gelingen ermöglichen, Freude und Trauer vermitteln, zutiefst ergreifen und höchst beglücken, Berge versetzen und Gräben schliessen oder einfach nur „Sein“ – sie ist quasi eine Schwester der Liebe und ein Kind der Wahrhaftigkeit. Kein Selbstzweck. Keine Eitelkeit. Kein „etwas beweisen müssen oder wollen“. Und auch kein Beeindrucken. Sondern immer viel weiter auf der Seite und der Tiefe eines wahrhaftigen Berührens.

Sie gehört sich immer selbst, wie die Musik, Literatur, Malerei, Architektur, Ikebana, Zen, Oper, Breakdance, Graffiti, Ballett, Schauspiel, Film, Fotographie, wie ein Baum, ein Fluss, eine Wiese oder ein Ameisenhaufen, wie all das, was wir zu sehen imstande sind, zugleich niemandem und immer sich selbst gehört, wie das was wir zu hören imstande sind sich selbst gehört, was wir zu spüren, schmecken und riechen, fühlen und wissen sich selbst gehört. Sie ist, und muss nichts können oder bedeuten. Keinen Sinn machen und keinen Zweck erfüllen, nichts und niemandem dienen, und ist trotzdem so wertvoll, so voller Wert, Bescheidenheit, Wucht, Grösse, Erdung und himmlischer Wahrhaftigkeit zugleich, wie kaum etwas anderes es sein könnte. immer. ewig. und besonders – JETZT! Lebe. Liebe. Sei Du. Trau Dich Du und kreativ zu Sein.

In meiner ganz persönlichen kleinen Welt eines, wie wir alle, lebenslang bewusst Kreativen ist Kreativität, Kunst, Kultur ein Grundnahrungsmittel, solange es da „ist“ kaum wahrgenommen wie eben das Atmen, aber lebensbedrohlich, wenn plötzlich nicht mehr vorhanden, nicht mehr sein dürfend, nicht mehr wahrgenommene Berührung in der Tiefe unseres essentiellen Seins. Das ist die furchtbare Realität einer scheinbar alternativlosen, inzwischen schon lebensbedrohlichen, weil viel zu langen Lock down Politik und Strategie. Es geht nicht um Events, es geht nicht um Veranstaltungen, es geht nicht um Sektoren oder Branchen, nicht nur um Jobs und Umsätze, die generiert werden wollen, weder um Kultur – Schaffende oder konsum- und/oder leistungsorientierte Gemeinschaften noch um kulturelle Jobgaranten, noch um Marketing oder irgendein Produkt – es geht um ein menschliches Grundnahrungsmittel, um den Hunger und Durst danach, wieder analog berührt und eben nicht ausschliesslich digital beeindruckt werden zu können oder dürfen, egal ob wir uns das nicht mehr leisten können wollen oder nicht. Es darf sich nicht „rechnen müssen“ sonst haben wir uns alle ganz, ganz grob verrechnet und sind über kurz oder lang in unserer menschlichen Essenz verdurstet und verhungert.

bevor ich auf eine Bühne gehen kann, egal ob vor 5, oder 50, oder 500, oder 5000 oder 50.000 wahrhaftig anwesenden Menschen, nicht vor leeren Konzertsälen und unzähligen Kameras, mache ich mich zu allererst leer, so leer wie möglich, im oft einzig stillen Örtchen, welches hinter Bühnen zur Verfügung steht und sperre mich dort gerne mal 5 Minuten ein. Dann gehe ich in einem Bewusstsein, nichts und niemandem etwas beweisen, zeigen oder irgendwie beeindrucken zu müssen, mich selbst eingeschlossen, und zugleich nichts falsch machen zu können, einfach weil ich liebe was ich tue und es schon so oft liebevoll ermöglichen durfte, wie ein 3 jähriger Bub in der Sandkiste, der mit dem roten Bagger seines Freundes spielen darf, mit genau dieser grossen Freude und der Gewissheit, dass es mega geil und fantastisch, magic und wunderbar werden wird, nur weil ich mit eben dieser Freude mitmachen darf , alleine oder mit meinen Mitaktivistinnen und Mitgestaltern auf unser Wohnzimmer Bühne, egal wie gross oder klein, und gebe mich zu 100% dem hin, was ich am meisten zu tun liebe und lasse durch mich zu einem Publikum und wieder zurückfliessend, teils staunend beobachtend und unfassbar glücklich im Hier und jetzt, voll und ganz im Moment, das strömen und tönen und schwingen und mit Energie erfüllen, meinem Spirit in vollem Vertrauen 2 Schritte hinterher folgend, was durch mich und uns alle gerade entstehen und sein will, weit jenseits von richtig und falsch, um uns mit einander, einschliesslich des Raumes und des Himmels in dem und unter dem wir gerade sind, zu berühren und gemeinsam mit dem Publikum in diese eine himmlische Farbe , Sound, Bewegung, Regung, Frequenz und Energie zu tauchen und miteinander zu fliegen. zu schweben, einfach miteinander zu „Sein“, uns dieses wundervollen Miteinanders gemeinsam bewusst zu werden, egal wer, egal, was, egal wo, egal woher, egal wohin…..

ich bin so aufgewühlt kenne kein – ich nenne es Bekenntnis – welches ES so trifft – die Kreativität darf ALLES und muss NICHTS – weiters, wunderbare Darlegung über das Leben mit Kunst – das Bild mit menschenleeren Plätzen, ein einsames Schlagzeug – die menschliche Essenz darf nicht verdursten und verhungern – – – – – beim letzten Bild habe ich keine Worte mehr – – – danke, Alexander – Deine Ohren sehen, Deine Augen höhren – – –
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