Es war 2014, als die Intendantin Kathi Zechner Anna F. und mich zu sich in ihr Büro im ORF Zentrum am Küniglberg in Wien lud, um uns für eine ihrer Ideen zu gewinnen und zu begeistern. Sie wollte von uns ein österreichweites Casting von den damals heissesten, viel versprechendsten, jungen österreichischen Bands, Künstlerinnen und Künstlern, eine Art „Castingshow“ in Richtung des Songcontests 2015, der damals dank der Contestgewinnerin 2014, Frau Wurst, in Österreich stattfand, mit dem Ziel, dass am Ende ein Überblick über die breite, interessante und hochtalentierte österreichische Musikszene gegeben sei, der Österreich Beitrag , ein geiler Song und ein mindestens ebenso geiler wie cooler Artist, eine Künstlerin, Künstler oder Band übrig bleiben sollte, um Österreich beim Heim Songcontest 2015 in der Stadthalle zu vertreten.

Mein Einwand, dass ich mit dem Song Contest herzlich wenig bis gar nichts anfangen kann und dass ich Castingshows aller Art abscheulich finde und mir alle Mitwirkenden von Herzen einfach immer nur leid tun, tat Frau Zechners Ambitionen keinen Abbruch. Eine Meinung , oder besser, ein Zugang und eine innere Einstellung, die ich damals so gut wie 1:1 mit der Künstlerin Anna F., heute Friedberg, teilte, die ich fast 10 Jahre lang gecoacht, entwickelt, produziert, international verankert, mit Lenny Kravitz auf Europa Tour geschick, also schlicht und einfach gemanagt hatte.

Kathi Zechner meinte allerdings, dass wir genau deshalb die perfekt richtigen für diese grosse Herausforderung wären, eine Meinung, die sie mit Sicherheit irgendwo auf dem Weg an ihr Ziel nicht nur einmal revidieren musste, hauptsächlich auf Basis ihrer ORF internen Zuflüsterer , die sich von mir immer wieder auf den „wir sind in allem die Besten“ Schlips getreten fühlten, weil in meiner Wahrnehmung hohe Qualität und internationale Standards einerseits und die gewohnten, starren Strukturen und von sich selbst unfassbar überzeugte Protagonisten innerhalb des ORF andererseits, die dies und das schon immer so gemacht hatten und einfach nicht anders wollten oder konnten, für mich, besonders im Live Musik Broadcasting Bereich, aufgrund zahlreicher, dem Ganzen vorangegangener persönlicher Erfahrungen nicht gerade eine perfekte Schnittsumme ergaben oder „ein match made in heaven“ gewesen wären. Ausserdem haben damals meine diplomatischen skills und Fähigkeiten mit Sicherheit noch sehr im mir und allen anderen sehr Verborgenen gelassen vor sich hin geschlummert.

Wie auch immer. Ein österreichweites Casting mit Hilfe eines genialen Teams, dem Journalisten und Kurier Freizeit Redakteur Andreas Russ, die Vorarlberger Singer Songwriterin und Marketing Profi Katrin Spiegel, den späteren Josh und Ina Regen Manager Klaus Hoffmann und dem ebenfalls späteren Earcandy Betreiber, Julian Le Play und „Avec“ Manager Tom Resch, 20 wirklich genialen Artists und Bands, die der ORF grossteils heute noch abarbeitet, 4 Prime Time Künstlerpräsentationen im Hauptabendprogramm, bei der ersten mit allen 20 Casting Durchstartern inklusive ihrer eigenen Songs „LIVE“ auf Sendung, und dann die vielversprechendsten 6 Auswahlkandidatinnen, immer gemeinsam, also alle 6, in drei weiteren Samstag Hauptabend Sendungen.

Darunter die im nächsten Jahr angetretene „Zoe“, „Celina Anne“, die genialen „DAWA“, die nach wie vor mega erfolgreichen Jungs der „Folkshilfe“ und „Johann Sebastian Bass“, gepaart mit einer genialen Songwriting Session, gegen die sich zuerst einmal alle Künstlerinnen vehement gesträubt hatten aber dann froh und glücklich waren, mit einigen der besten internationalen Songwriter gearbeitet zu haben, einer Truppe von Coaches mit Anna, The Boss Hoss und Nazar und einem Österreichbeitrag als bester Letzter, den genialen, leider, wie viele andere Artists auch, beratungsresistenten „The Makemakes“ mit einer Backupsängerin namens Ina Regen und einem für den ganzen irren Zeitaufwand doch recht bescheidenen Honorar später, investierte ich, dem ORF sei Dank, als leidenschaftlicher Hobby Koch in eine Betonküche und in mein Puch Fahrrad, welche mir beide bis heute nicht nur treu geblieben sind, sondern mir nach wie vor tagtäglich grosse Freude bereiten.

In meiner geliebten Küche koche ich fast täglich, zumeist für mich selbst, ja: „nur“ für mich, mögen sich da manche jetzt denken. Aber ich bin ja schliesslich auch „wer“, oder? ich mache mir gerne eine Freude und ich gehe mit mir nach Möglichkeit besonders liebevoll um. Daran ist ja einmal grundsätzlich nichts falsch, oder? Hin und wieder natürlich auch für mich UND meine Liebste, meine Liebsten, meine Kinder und Enkelkinder und ab und zu auch für meine Mama, wenn sie gerade in Wien ist.

Die Idee zur Betonküche war, wie das meiste in meinem Leben, purer Zufall. Ich durfte die Vorarlberger Betonküchenbauer anlässlich einer Studio Präsentation bei den ElektroPop Künstlern „Julian und der Fux“ kennen lernen, die dort eine fantastische Küche und Bar aus Beton gebaut hatten. Das war Liebe auf den ersten Blick und musste einfach sein. Bis heute: nie bereut.

Und mit meinem Puch Radl, was als waschechter Steirer Bua natürlich sein musste, fahre ich seit Jahren, seit damals eben, jahraus, jahrein, raus aus der Stadt, meine geliebte Donau hoch, vorbei an Klosterneuburg. entweder bis nach Kritzendorf und zum dortigen Donau Strombad, wo ich heuer und letztes Jahr erstmals das ganze Jahr hindurch hineingegangen bin, also eigentlich: letzten Sommer damit begonnen und nie aufgehört und auf einmal war es der 29. Dezember und ich bin immer noch rein. Geile Sache, wenn auf einmal das ganze System mit Vollgas pumpt. Und wenn der Strom sich fast warm anfühlt, weil es draussen eben arschkalt ist.


Oder eben weiter rauf bis nach Greifenstein, zum Donau Altarm, dann das Kraftwerk, die Steilstufe und die Staumauer dort, weiter über Andre Wördern bis nach Tulln, vorbei an der Donaubühne und manchmal sogar noch ein gutes Stück weiter, wenn der Wind passt, Richtung Wachau. Ein Traum. Fahren, Fliegen, Wind, Wasser, Schwimmen, Donauschlepper und , ausser in Corona Zeiten, Donaudampfer, die Natur, Vögel, Vogelsang, Fische, Fischer, Muscheln, Hornissen, Gelsen, Mücken, Blumen, Kräuter, Auwälder, Sonne……

…..Bussarde, Maikäfer, Reiher, Frösche, Kröten, Schwäne, Haubentaucher, Enten, Schnecken, Biber, Hunde, grosse, kleine, wütende, friedliche, inklusive ihrer Hundebesitzerinnen aller Art, Radfahrerinnen, Rennradfahrer, und Fahrradmännchen und „ihr Rennen mit sich selbst um jeden Preis gewinnen Woller und Müsser“, Rad fahrende männliche und weibliche, lautstarke und jede Stille gnadenlos zerschneidende Tratschtanten, Jogger und Läuferinnen mit Ohrstöpseln, taub für jedes noch so geniale Vogel- und Froschkonzert, Wildschweine und der ruhige aber manchmal doch wilde, volle und hin und wieder fast leere und , sehr selten Hochwasser führende Strom, egal bei welchem Wetter, Regen, Schnee, Eis – egal.


Danke für diese wunderbaren, ganz besonderen Zeiten. Meistens Frühmorgens. Idealerweise noch vor dem Sonnenaufgang, wenn die ganze Stadt noch schläft und die Natur erwacht. Ein Traum. Für mein mich durch mein Leben pumpendes Herz, meine mich beatmenden Lungen, meine baren Füsse am Donaukies und Donausand, mein dadurch sicher nicht schlecht im Schuss gehaltener und vom Donauwasser und den Donauwellen umspülter Körper, meine naturverbundenes, junges Schamanen Herz und meine alte Indianer Seele.








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Ein wunderbarer Erdbeerrhabarbarakuchen bildet den Abschluss von Alexanders Ausflügen und per Fahrrad ganz früh morgens Rückgedanken an Zeiten mit ORF Managerin K- Zechner und Sängerin Anna Friedberg – und derzeit klar mit der Wirklichkeit umzugehen, Wasser Donau Natur, Bewegung, Gesundheit – einfach auf anderer Linie das Weiterbestehen zu üben es tut gut in Gedanken diesem Beispiel am besten zu folgen – danke für derartige Anregungen in Zeiten wie diesen – – – – –
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