Worum geht es? Worum könnte es besonders im Advent gehen? sich auf Stille ein- und sie wirklich zuzulassen? oder zu glauben, die Zeit des Konsumfastens nicht anders als mit Warten totschlagen zu können oder müssen, bis man endlich wieder Kaufen, Shoppen, sogenannte als Schnäppchen getarnte Beute jagen darf und die Konsumschonzeit endlich wieder vorbei ist.? zu einer inneren Ruhe finden? Oder ruhelos umherirren auf der steten Suche wonach eigentlich? Der Hektik und dem meistens selbst produzierten Stress des Alltags und des Verstandes zu entfliehen oder besser, sich dem entziehen zu dürfen? Oder rennen wir, zumindest unsere Egos, in Wahrheit permanent vor unserem Selbst weg, stetig und konsequent auf der Flucht? Unbewusst. Vor unseren tatsächlichen Chancen und Geschenken des Lebens, welche sich in jedem Augenblick offenbaren, solange man bereit ist, ihn bewusst wahr- und anzunehmen?


Einen, zwei, drei Gänge runterschalten, einmal stehen bleiben, innehalten, schauen und sehen „was ist“ oder „sein will“ bevor wir wieder mit Vollgas in den vereinnahmenden Trubel der Anonymität eintauchen? Einkehr statt Ausflucht? Inne halten statt Zu – greifen. Einfach sein dürfen statt immer die oder der Schnellste glauben sein zu müssen? Ruhe geben und sich zur Abwechslung einmal von den Wellen des Lebens tragen lassen anstatt unbedingt so schnell wie möglich dies oder das bekommen, dies oder jenes er – reichen zu müssen oder augenblicklich haben wollen? bis zur Besinnungslosigkeit Kaufen was das Zeug, die Geldbörse oder der nächst beste Super Sale hält, anstatt einer Be – sinnung auf das Wesen-tliche? Und was soll das denn bitte jetzt eigentlich sein? Das Wesentliche? Wesentlich wofür? oder für wen? oder wozu?


Geht es zu Weihnachten , der stillen Zeit und angeblich hochheiligen Nacht, um Nähe, einer Bewusstwerdung, dass wir alle miteinander durch unsere Familien, Freunde, Gemeinschaften, durch unser Mensch sein miteinander verbunden sind? oder ausschliesslich nur um Geschenke, Geschenke, Geschenke? gekaufte? erwartete? darauf gepochte? als Schnäppchen erstandene? unbedingt „haben“ gemusste? selbst gemachte? liebevoll gedachte? ein- oder ausgepackte? achtlos weggeworfene und täglich unentdeckte?


oder wobei, wodurch, womit, mit welcher Einsicht und Erkenntnis könnte es uns allen eigentlich wesentlich besser gehen? Sind wir alle wirklich schon vollkommen ver – rückt? Eine auf „Kaufen, jetzt dürft ihr endlich wieder Kaufen, Kaufen“ Zurufe durch den Handel, die Wirtschaft und ihre politischen Hampelmännlein sofort in Aufruhr geratene, wild blökende Herde von unglücklichen, getriebenen Schafen? wer glücklich ist, kauft nicht, meint der Gehirnforscher Prof. Gerald Hüther und wie vollkommen recht er leider hat.


Wir laufen, hetzen, rennen, rasen, tun, machen, checken, hasten und wissen schon lange nicht mehr warum und wohin, aber Hauptsache wir sind schneller dort. Wir lassen uns treiben, manipulieren, eigentlich zwingen als wäre das alles eine Erfüllung umso schneller, umso besser – wir alle, rand voll mit einem grossen, grossteils sinn- und wertlosen NICHTS.

Ich sag wie’s ist: diese ganze Shopping Mall, Einkaufszentren, Einkaufsstrassen Shopping, Sales, Schnäppchenjäger, stumpfe Gierschlund und Raffke Gier, Hast und kaufgeile Energie pack ich schlicht und einfach nicht mehr und macht mich inzwischen richtig aggressiv und wütend. Bin halt ein steirisches Landei, das seine Kükenzeit in der Natur, grossteils im Wald verbracht hat und kein Stadt Kind oder supercooler City Cowboy, obwohl ich bis heute Jahrzehnte lang und die meiste Zeit sehr gerne , grossteils berufsbedingt, in wirklich tollen Städten gelebt habe und sein durfte.
Diese Stadtmenschenzeit scheint ganz klar und ohne 1 % Zweifel vorbei zu sein. Auf Besuch gerne – hier weiterhin Leben? Nein Danke. Spätestens jetzt hat mein ganzes Selbst anscheinend diese Stadtgeschichten endgültig satt. Die Dichte der kaufgeilen, egomanischen Mitmenschen, all der in einem steten, oft fiktiven Wettbewerb stehenden Top Checker Bunnies samt der Ihnen oft sehr eigenen Energie ist mir hier schlicht und einfach, von Tag zu Tag und besonders JETZT, in dieser wirklich äusserst sonderbaren Zeit, viel zu gross, überwältigend hoch.

Und an – statt uns dieser wundervollen inneren Leere und langen Weile gewahr zu werden, stopfen wir sie und damit uns, unsere Körper . unsere Herzen und Seelen voll mit Junk Food, Junk Denke, Junk Gefühlen, Junk Sound, Junk Konzepten und Junk Ramsch jeder Art. Aber all das lässt uns natürlich in keinster Weise erfüllt, inspiriert oder motiviert zurück, und wenn, dann nur Kurz – fristigst bis zum „nächst Besten“ Junk.
So sind wir eigentlich nur bis zum äussersten Rand voll, seelisch, geistig und spirituell angefressen und vollgesoffen, vom Dauerkonsum betäubt, vollkommen übersättigt, ausgestopft und zugepfropft. Vollkommen hermetisch abgeschirmt gegenüber den wahren Geschenken und Rufen des Lebens braten viel zu viele von uns im Saft unseres individuell massgeschneiderten Unglücks in unseren Komfortzonen vor uns hin und sonst wenig bis gar nichts.
Und nur um das ganz klipp und klar zu stellen: ich habe absolut gar nichts gegen runde, wohlgenährte Menschen. Das Ganze ist im übertragenen Sinne gemeint, empfunden und gedacht. Wie jemand aussieht hat damit absolut nichts zu tun, sondern wie es „in“ vielen von uns aussehen mag. Mit unserem Bewusstsein, wie und ob man sich überhaupt noch spürt oder aus sich rauszusehen und in sich reinzuschauen bereit und imstande ist. Ob es da noch die eine oder andere, nicht mit Junk aller Art vollkommen gefüllte Ritze gibt, durch die man überhaupt noch etwas erkennen will und sehen kann.


Wo treibt man uns, diese verirrte, zu grossen Teilen ferngesteuerte Herde denn nur hin bzw. wohin lassen wir uns von wem denn gerne treiben oder wohin wollen wir um jeden Preis auf wessen denn Kosten getrieben werden? Was oder wo ist das Ziel? und wenn JA, wem gehört es, das Ziel?
Ich durfte gestern, am 2.Advent, einen wundervollen Nachmittagsspaziergang voller Wunder zusammen mit meiner Liebsten, einer relativ neuen und ein paar brandneuen Freunden erleben. Instant, augenblickliche soulsisters & soulbrothers, ohne vieler oder grosser Worte, eher in Ruhe, in der Stille, in und mit der Natur, ohne Umarmungen aber in wohliger, menschlicher Herzensnähe, ohne Händeschütteln aber in grosser Seelennähe und Wahrhaftigkeit, Mitgefühl und Empathie , Zuhören dürfen und dankbar sein. Nähe ohne auf Tuchfühlung gehen zu müssen, inspirierend und zutiefst berührend. Was für wunderbare Geschichten, was für wunderbarste Geschenke. Welch wunderbare Menschen. Danke – ihr wisst alle wer ihr seid. Danke euch. Danke Leben.


Hier noch ein wunderbares Gedicht welches mir mein lieber Freund Moreau erst kürzlich geschickt hat. Danke Dir dafür
Werner Bergengruen
(1892-1964)
GEWALT DER STILLE
Wir sind so sehr verraten,
von jedem Trost entblößt,
in all den wirren Taten
ist nichts, das uns erlöst.
Wir sind des Fingerzeigens,
der plumpen Worte satt,
wir woll’n den Klang des Schweigens,
das uns erschaffen hat.
Gewalt und Gier und Wille
der Lärmenden zerschellt.
O komm, Gewalt der Stille,
und wandle du die Welt.

Alles Liebste, kümmert euch um eure Liebsten, zeigt Ihnen, dass ihr für sie da seid und passt auf euch auf, AleX

ja, das ist für mich, mein Verständnis für diese Tatsächlichkeiten, eine angenehme Berührung meines Innersten – ich bedanke mich dafür – – –
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