Was hält uns immer wieder gnadenlos zurück und mehr oder weniger gefangen im eigenen Status Quo , schmoren im eigenen Saft entgegen aller gemachten Erfahrungen, bescherten Ein- und Aussichten, getätigten Über – Legungen, hochgehaltener Über – Zeugungen, jenseits jedes Verstehens und Erkennens ??? Was ist diese Kraft und wo liegt da ihre Macht oder wesentlich besser formuliert: die dem innewohnende, zu Grunde liegende Ohn – Macht der wissentlich und oft zu grossen Teilen durchaus bewusst akzeptierten, oft ohne Widerruf und Widerspruch gestatteten, allem Wissen und aller Erkenntnis trotzenden, äusserst hartnäckigen Ignoranz ?!?

Wir kennen das sicher alle, ausnahmslos – und die theoretische Zeitform und ihre dazugehörige grammatikalische Ausrichtung liegt seit eh und je im allseits beliebten Konjunktiv, der, wie ich immer wieder zu sagen pflege, sicher nicht unser aller Freund und Helfer ist. Aber ein wahrhaft vorzügliches und gleichermassen fast perfektes, zumeist als sehr begehrte und extrem populäre Ausrede und erste Anlaufstelle der gedanklichen Marketingabteilung einer zum beliebten Versteck umfunktionierten Hochsicherheitszone zum Schutze vor etwaigen nackten, trivialen und dagegen zumeist wehrlosen Erkenntnissen.

Wer oder was reitet uns da eigentlich? Wir wissen, wir sollten, wir vermuten, wir könnten, wir glauben wir dürften, wir ahnen wir müssten eigentlich dies oder das tun, sein oder bleiben lassen oder uns zumindest nicht über Gebühr aufpudeln, geschweige denn : ein – mischen. Ist es nicht wie die tägliche Dosis eines handfesten Ignoranz Junkies und seines bitter süssen Giftes, von dem wir alle viel zu gut wissen, dass es uns weder gut tut noch wohl bekommt, welches aber allem Wissen, aller Erkenntnis und Erfahrung und allen Überlegungen und Einsichten zum trotze nichts desto trotz un – bedingt, wenn auch mit reichlich Zweifel, jeweils im anscheinend gebührenfreien Bordgepäck konsumiert , inhaliert oder eingenommen werden muss? Oder ist es wirklich nur der hinlänglich bekannte innere Schweinehund, und wenn ja, wie heisst er oder sie denn eigentlich, damit ich sie oder ihn das nächste mal bei Namen nennen kann, wenn ich sie oder ihn brauche?

Doch der Preis des Handelns oder eben des Nicht Handelns, egal – beides 2 Seiten der ein und selben Medaille – oder des, in Anbetracht einer nach Taten schreienden Herausforderung in Untätigkeit Verharrens oder zumindest Ver – Zögerns, der oft kunst- und fantasievoll gestalteten Ausrede wird meistens nicht gleich bezahlt werden müssen, kann oft auf die ohnedies schon ziemlich lange Bank weiter geschoben werden oder wie ein Berg ungeöffneter Briefe oder Rechnungen, zumindest vorläufig, relativ erfolgreich ignoriert werden.


Bis: ja, bis der Exekutor frühmorgens unmissverständlich und laut an die Türe klopft, bis der Laborbefund beweist, dass, wie vermutet und eigentlich schon lange intuitiv „gewusst“ , Gröberes schon länger dringend unsere ungeteilte Aufmerksamkeit oder eben ärztliche Hilfe oder zumindest fachlichen Rat und Expertise braucht, bis der Mist inzwischen wirklich schon zum Himmel stinkt oder die vormals schmucke Behausung im Dreck versinkt, bis klar ist, dass die Reifen in Anbetracht von einem halben Meter Schnee eigentlich schon dringend vor Langem gewechselt hätten werden müssen, bis der schon mehrmals anvisierte Termin nun endgültig mangels immer schlechterer Ausreden nicht mehr zu verschieben gewesen sein wird und der immer wieder ins Auge gefasste Zug endgültig abgefahren ist, bis einem dämmert, dass gegen dies und für das endlich etwas getan werden sollte, da uns einschliesslich unserem „schlechten Gewissen“ die Konsequenz unserer sturen Passivität und Untätigkeit inzwischen schon mindestens fünf mal überrundet und überholt hat. Genau so wie seine Zwillingsschwester, dem Drang zu glauben, permanent etwas „Tun“ zu müssen, egal was, hauptsächlich „Tun“

Ich habe Bekannte, auch durchaus sehr gute Freunde, die ihre ganze in reichlichem Ausmass vorhandene Intelligenz ausschliesslich dafür missbrauchen, um sich für jede sich noch so um eine Lösung schreiende Situation eine sich jeweils anbietende, unfassbar geniale, intellektuell fein ziselierte und sorgfältig begründete sowie fantasievolle bis jeder und jedem nachvollziehbare Ausrede zurechtzuzimmern. Was für eine Vergeudung von Energie, Kreativität und genialem Talent.

Sind das wirklich nur die vielbemühten und oft zitierten, ungesunden Denk- und lange erprobten und über lange Hand perfektionierten Verhaltensmuster? Konditionierungen? sei es durch persönliche Interpretationen der eigenen Geschichte, des persönlich Erlebten? tief liegende, nie aufgearbeitete Traumen, Verletzungen oder Erniedrigungen, seelische Misshandlungen in Form gedanklicher oder spiritueller Injektionen diverser Schuld- und Ohnmachtsgefühle? Oder die Summe all dessen? Was ist es, das uns zurückhalten, zögern, verschieben, verleugnen, ignorieren, den Kopf in den Sand am Meer stecken lässt?

Ist es möglicherweise doch das Gefängnis unseres so verdammt wichtigen , scheinbar alles er- aber doch nicht gänzlich zu fassenden Verstandes? unser gefangen sein in einer kausalen Parallelwelt oder einer intellektuellen Scheinwelt die glaubt, tatsächlich alles er- und begründen zu können, die für alles mindestens ein Konzept, ein Gesetz, eine Regel und ein System zu haben glaubt? Der grosse Richter im Ohr, die permanent alles und jeden, einschliesslich das eigene Selbst be- und verurteilende Stimme im Kopf? oder ein permanent nach Dramen, Problemen und deren Lösungen, Be- und Verurteilungen, Gerüchten, Evaluierungen und Anschuldigungen süchtiges Ego?

Irgendetwas lähmt da mitunter heftigst unsere Handlungsfreiheit, jederzeit aus freien Stücken tun, es bleiben lassen oder handeln zu können, generell: es behindert unsere innere und äussere Freiheit, die freie Potentialentfaltung unseres Glücks. Es könnte, sehr gut möglich, an einem weiteren groben Míssverständnis in unserer Eigenwahrnehmung, im Unvermögen einer Erkenntnis und der unglücklichen Definition unseres ich, unseres Selbst liegen bzw. bis dato fast unbemerkt und unbeachtet liegen geblieben sein, weil leise aber doch omnipräsent, leer und still in der tiefen Essenz unseres Bewusstseins immer und ewig wohnend durch ein permanentes Gedankenschnellfeuer und Emotionsgewitter überdeckt, ignoriert und missachtet…. Das tiefere, von all dem Obeflächendonner des Verstandes und der Emotionen unberührte Bewusst – Sein, Präsenz, ungeteilte Aufmerksamkeit, Achtsamkeit im Hier und Jetzt – „es“ – wie hinter einem Bühnenvorhang seit Ewigkeiten still und ruhig, ohne zu be- und verurteilen beobachtend schlicht und einfach wahr – nehmend , ohne Agenda, ohne Angst, ohne 1% Zweifel – „das, was ist“

Maria Empfängnis, whatever that means, alles Liebste, AleX

dem allem zu folgen, dazu bin ich zu müde, wenn ich wieder frischer bin, werde ich es nochmal lesen – es sind zu starke Befrifflichkeiten, welche ich teilweise nicht in Zeiten wie diesen, verkrafte – schon alleine dieses Bild mit dem Schlagzeug in seiner unendlichen Einsamkeit – – – – – –
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