Gleich mal eines vorweg: ich bin bekennender Feminist, JA! und ich bin mit Sicherheit bei weitem nicht der einzige meiner männlichen Artgenossen. Was heisst das jetzt genau: Ich unterstütze in jeder Hinsicht eine Richtung der Frauenbewegung, die, von den Bedürfnissen der Frau ausgehend, eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Normen (z. B. der traditionellen Rollenverteilung) und der patriarchalischen Kultur anstrebt.

Ganz ehrlich? ich bin nicht nur bekennender Feminist sondern auch Sohn einer starken, lebensbejahenden Frau, Vater einer wunderbaren Frau und eines ebenso wunderbaren Sohnes, die ich beide mit zwei besonderen Frauen gemeinsam auf, in und durch diese Welt begleiten darf und durfte, Grossvater von zwei liebenswerten, inspirierenden, starken jungen Damen, glücklicher Partner einer der tollsten Frauen ever, die unter anderem auch fürsorgliche Mutter von drei wirklich klasse Burschen ist und die ich jeden Tag neu besser kennen und bedingungsloser lieben lernen darf und generell, durch und durch bin ich ein echter Frauen Fan.
Als Mann war und ist es für mich Zeit meines Lebens nicht nur eine Herausforderung sondern ebenso immer mehr eine konstruktive Wohltat und grosse Freude mit Frauen gemeinsam zu leben, zusammen zu sein und miteinander zu arbeiten. Da fällt gleich einmal dieser ganze Macho Bullshit zwischen Männern, das ganze doofe Macht Gehabe und das virtuelle, psychologische Kraft- und Muskelspiel weg . Man kann ansatzlos konstruktiver, auf Augenhöhe und in natürlichem gegenseitigem Respekt miteinander reden, Pläne gemeinsam schmieden und ohne grosses Pi Pa Po diese auch meistens sehr unproblematisch und Lösungsorientiert, zielgerichtet umsetzen, ohne durchwegs zumeist lächerlichem und vollkommen unnötigem männlichem Theaterdonner sozusagen, obwohl es natürlich genug Dramenpotential und den Drang zu glauben, etwas unbedingt, um jeden Preis durchsetzen, behaupten, verteidigen, besser wissen, erkämpfen oder erobern zu müssen durchaus auf beiden Seiten geben kann und gibt.

Wir schreiben 2021 und in einer nach wie vor durchwegs patriarchalisch und von weissen alten und ja, leider auch jungen, oft viel zu jungen Männern dominierten Welt müssen Frauen immer noch, so unglaublich das für viele auch sein mag, um Chancengleichheit in Bildung, Familie, Gesellschaft und Beruf, um gerechte Entlohnung, um ihre Grundechte und Gleichstellung, die inzwischen ja nun wirklich selbst verständlich sein sollten, tagaus tagein kämpfen. Und nicht nur das: Frauen sind nach wie vor in vielen Kulturen, patriarchalischen Gesellschaften und auch Religionsgemeinschaften unterdrückt, systematisch benachteiligt und werden immer noch als männliches Eigentum gesehen. Viele , viel zu viele von Ihnen werden täglich körperlich und seelisch schwer und schlimm misshandelt, bedroht, vergewaltigt, be- und ausgenutzt, entwürdigt, beschimpft , gefoltert und leider auch noch viel zu oft, getötet, ermordet, verstossen, entsorgt wie ein paar alte Schuhe oder ein lästig gewordenes Anhängsel, verletzt, gebrochen und verachtet. Ja, auch hier zu Lande, in Österreich, auch von durchwegs angeblich ehrenhaften österreichischen Männern.

Was ist los mit uns Männern? Was ist aus uns geworden bzw. was soll das denn jetzt werden? Wo soll das hin gehen und wie soll sich das denn je ändern können? Was glauben wir Männer denn damit zu erreichen, zu beweisen, zu demonstrieren? Stärke? Macht? Grösse? oder sind es viel mehr Kombinationen aus Schwäche, Brutalität, Feigheit, Komplexen, Wut, Ohnmacht oder besser: Angst vor Machtverlust, Grossprotzigkeit und Kleingeistigkeit? Frauen sind systematisch seit eh und je unter- bis für vieles wie selbst verständlich gar nicht bezahlt, Frauenhäuser – für viele oft eine letzte Zufluchtsstätte vor Gewalt und eine kleine Insel der Sicherheit: chronisch unterfinanziert. Und sogenannte Frauenministerinnen, die das nicht nur gut heissen sondern noch verteidigen. Was heisst das denn bitte???

Ohne euch Frauen wären wir Männer schlicht und einfach nicht hier, und wer, so wie ich, beide Schwangerschaften und Geburten der jeweils gemeinsamen kinder miterleben durfte, weiss, wofür wir da den Frauen dankbar sein dürfen. Besonders dankbar bin ich jeder Frau in diesem Leben in meiner kleinen Welt, mit der ich zusammen eine Strecke eines gemeinsamen Weges zu unserem jeweiligen Selbst und in eine kleine, etwas bessere und gesündere Welt Hand in Hand gehen darf und durfte. Und besonders dafür, immer die besten, schönsten und klarsten Spiegel eines Kampfes, oft mit mir selbst, einer Auseinandersetzung mit meinen Talenten und Unzulänglichkeiten, Stärken und Schwächen, eines stark und schwach, liebevoll und auch verletzlich sein dürfens in meinen Rollen, Herausforderungen und Aufgaben als Mann, Partner, Sohn, Vater, Grossvater, Freund und Mensch zu sein, den man sich besser nicht hätte wünschen können. Ohne euch wäre ich nicht der dessen ich mir nicht jeden Tag besser und klarer bewusst werden könnte. Danke schlicht und einfach einmal dafür.

,Frauen sind für mich die grosse Hoffnung schlechthin, für einen echten Wandel, für ein längst fälliges kollektives Aufwachen in diesem Albtraum, für echte, tiefgreifende, konstruktive Veränderung, für wahrhaftigen Frieden, auf echter Augenhöhe. Schauen wir uns doch diese kaputte, ver – rückte, kranke Welt, ein prachtvolles Ergebnis einer nach wie vor dominanten Männerillusion einmal an: vieles kaputt, zer- und verstört, zerbombt, gehasst, krank, verstossen, zerstritten, vergiftet, gespalten, im Krieg, am Verhungern, am Verdursten, am Sterben, am Aus – sterben. Das kann der Weisheit letzter Schluss ja bitte hoffentlich wohl nicht gewesen sein, oder?

Es sollte keinen Tag der Frauen geben müssen, keinen Welt Frauen Tag – diese Welt braucht Frauen jeden Tag nötiger und dringender als je zuvor – als Friedens Stifterinnen, als Kommunikationsexpertinnen, als kompetente Führungskräfte und Beraterinnen, als Familien Expertinnen, als emotionale, starke, liebe- und gefühlvolle Retterinnen einer von Männern systematisch kaputt gemachten Welt und einer extrem gespaltenen Gesellschaft ohne bis marginale Zukunftsperspektiven. Es braucht ein Zeitalter des Feminismus und der Frauen – der Töchter, der Mütter, der Enkelinnen, der Grossmütter und Urgrossmütter, Partnerinnen auf Augenhöhe, miteinander, gleich berechtigt, respektvoll, gemeisam, einander unterstützend, durch dick und dünn, in eine neue Gesellschaft, in eine neue Welt, jeden Tag, viele Tage , alle Tage. Nur so werden wir das jetzt schaffen, nur so werden wir in der Lage sein, aus unserer Ohnmacht gemeinsam aufzuwachen. Jetzt! Danke.

hier sitze ich und lese den Darstellungsbericht heute vom Frauentag – wie man-Mann –
diesen Tag empfinden kann – – – ich bekomme ein wunderbares Hochgefühl weil der Verfasser dieser Zeilen mich glücklich macht- i- – – danke herzlich Alexander – die Mama
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