We cannot have a healed society, we cannot have change, we cannot have justice, if we do not reclaim and repair the human spirit. |
ANGEL KYODO WILLIAMS |

Den Anstoss für diesen Blog liefert zum einen eine Zoom Konferenz, der ich gestern Abend mit grösser werdendem Befremden unter an sich „kreativen, liebenswerten Menschen und innovativen Geistern“ zum Thema „Künstliche Intelligenz“ beiwohnen durfte und zum anderen ein extrem inspirierender „Morning Talk“ mit einer sehr versierten und hellwachen, in Berlin lebenden und arbeitenden jungen Dame, bei der in ihrer aktuellen Jobbeschreibung der Berliner Management und Consulting Firma „Journey 2 Creation“, die unter anderem eine 20 Hektar grosse Permakulturwirtschaft und zugleich ein Musiklabel betreibt, die Begriffe „Alchemist & Technologist“ zu lesen stehen.

Für jemanden, der sich sein Leben lang im Umfeld kreativer, musikalischer, künstlerischer und bildnerischer Geister mit einem unglaublichen nationalen sowie internationalen Output bewegt, als Spross einer Familie aus Förstern und Waldmenschen einerseits und Bauern und Agrarbiologischen Wissenschaftlern andererseits, also extrem Natur verbunden und seit ich mich an etwas bewusst erinnern kann, vollkommen in der Kunst und Natur verankert, scheint mir der Begriff „Kreativität“ heute beliebig dehn- und drehbarer und vielseitig verwendbarer als mir das je zuvor bewusst geworden war.

Als jahrzehntelanger Katalysator sowie Beat- und Energie Generator in sogenannten, international aktiven Jam Bands – das sind Bands, die ohne Leitplanken und Noten, ohne musikalisches Sicherheitsnetz in Form von Kompositionen, Konzepten, Dirigenten oder sonstigen Absprachen voller Vertrauen und ohne 1% Zweifel sich in das jeweilige Abenteuer immer wieder auf’s Neue ihrer inzwischen tausenden, vollkommen improvisierten Konzerten von Bühne zu Publikum, Dance Clubs und Festivals hanteln, also , ich nenne es: „vollkommen nackt, vor ihr Publikum treten, um verwegen ein extrem leckeres Gericht gemeinsam zu kochen zu beginnen, ohne zu besprechen, wer anfängt, von dem sie und das Publikum erst wissen, was es ist und wie es schmeckt, wenn es fertig ist – ist ein gemeinsames Verschmelzen mit dem jeweiligen Publikum und dem jeweiligen Raum in einer einzigartigen, alles umarmenden Energie und pulsierenden Frequenz zusammen mit einem kreativen Schaffen, welches weit jenseits jedes analytischen Denkens entsteht, wesentlicher Teil der Magie, des von der Muse geküsst werdens, des Zaubers einer rational nicht erfassbaren, kreativen Kraft, Energie und eines Wunders weit jenseits der Wüsten der vergleichsweise schlichten Intelligenz und jeden bewussten Denkens.

Da wirken dann Worte aus dem Munde von „Künstlern“ wie „aber lass uns bloss nicht in Spiritualität abgleiten“ für mich mehr als sehr befremdend. Da kann ich nicht verstehen noch in irgendeiner Weise nachvollziehen, warum man um jeden Preis die Wunder Welt der „Kreativität“ auf Teufel komm raus unbedingt entmystifizieren wollen würde, den kreativen Prozess so gut wie und damit „ausschliesslich“ als Problemlösungskompetenz und Generierung von „guten bis besten Ideen“ sehen können will, wo doch das grösste Problem immer jene sind, die die jeweiligen Probleme kraft ihres Geistes erst einmal auf die Welt bringen. Mit einem Wort: Kreativität mit der rationalen Brechstange irgendeiner Sinnstiftung, einem Konzept, einer Formel zuführen zu wollen.
Wo ist denn die menschliche, bzw. die künstliche Intelligenz in der unfassbaren, vielen von uns offenbar so überhaupt nicht bewussten Kreativität der Natur, in all den Farben, Formen, Tieren, Pflanzen, Bäumen, wo kaum einer dem anderen gleicht? Nirgends. Nada. Also ist die Kreativität, die kreative Gestaltung ihrer Zusammenhänge und Ordnung und die uns alle und alles in sich permanent verändernden Energiefeldern und Energienetzen verbundenen Lebewesen und Daseinsformen auf der Erde und beyond, liebe Quantenphysik schau owa, offensichtlich eine nicht ausschliesslich dem Menschen „eigene“ Kraft und Energie, schon gar nicht exklusives Eigentum seines Verstandes, und schon gar nicht seines Stiefbruders, der Intelligenz. Ja wo kommt diese Kreativität denn dann her und wem „gehört“ diese denn dann? Wer mag denn bloss „das Copyright“ darauf haben????

Zu meinem Erstaunen und meiner grossen Verwunderung kommen derartige Gedanken nicht selten aus dem Munde von ehemaligen Musikerinnen, Künstlern und Künstlerinnen, die, laut eigener Angaben, sich als konzertierende Musiker hauptsächlich permanent mit der Angst, bloss keinen „Fehler“ zu machen, herumgeschlagen haben und konfrontiert sahen und sich aus diesem Kerker möglicherweise nie zu befreien wussten. Und damit konnte man wohl auch anscheinend nie wirklich in den Genuss des Musenkusses kommen. Sich damit der spirituellen Dimension und Magnitude des kreativen Prozesses – die sich beide erst weit jenseits aller Ängste, die ja auch „Probleme“ sind, und jenseits jedes analytischen Denkens erschliessen – ohne sich Ängsten und Problemen zu öffnen, hinzugeben, zu erfahren und diese Erfahrung damit je verinnerlichen zu können.

Möglicherweise bietet dann oft der Verstand, die Intelligenz – nicht als , wie ursprünglich gedacht, als nur eines unserer wunderbaren Werkzeuge, sondern er, der Verstand, als Herrscher, und wir als seine Sklaven – ein scheinbares Sicherheits – Refugium, in welches man auf der steten Suche nach der perfekten Lösung aller Probleme und auf der Flucht vor allen er – denklichen Ängsten, was eigentlich ein und das selbe ist, gut und gerne flüchten kann, nicht wissend oder sich nicht bewusst sein, dass der Humus jedes kreativen Prozesses die bedingungslose Hingabe und Anerkennung, das Bewusstsein der eigenen Imperfektion und Unsicherheit ist, die ja auch dort wohnt, wo die angebliche Sicherheit nicht zu Hause ist: Im Verstand, auf den Krücken der Intelligenz. siehe bitta auch meinen Blog #71 „Wir leben in einer Diktatur des Verstandes“ https://pimpmyband.live/2021/01/22/71-wir-leben-in-einer-diktatur-des-verstandes/

Weder unsere menschliche noch eine künstliche Intelligenz werden unsere Welt retten. Der Mensch ist auch nicht Herr oder Frau oder wie manch eine oder einer, möglicherweise sogar viele meinen „die Krone der Schöpfung“. Wenn dem tatsächlich so wäre, würde sie nicht so krank, zerstört, ausgebeutet, entwürdigt und benutzt vor uns liegen. Ein Spiegel unseres kollektiven, alles, was wir nicht verstehen, zerstörenden Selbst. Genau so gehen wir mit einander und mit uns selbst um. Auch das ist ein schlimmer, uralter, für viel Leid und Zerstörung und Verwüstung verantwortlicher, Glaubenssatz -„die Krone der Schöpfung“. Dieses Bewusstsein, die Änderung dieses und vieler anderer zerstörerischer Glaubenssätze und Konditionierungen, eine drastische Änderung unseres schon viel zu lange verknöcherten Bewusstseins, bzw. die Verwandlung unseres inzwischen pandemischen, kollektiven Unbewusstseins in ein tatsächlich liebevolles, präsentes Bewusstsein für all das, was wir hier tagtäglich tun, und wer wir wirklich sind, wird UNS retten. Sonst nichts oder niemand. Punkt.

Die Welt, unser aller „Mutter“ Erde, werden wir nicht zu retten brauchen, die war schon Billionen Jahre vor uns da und wird es auch Billionen Jahre nach uns sein. UNS könnten wir retten, uns alles andere als perfekte Menschen, indem wir endlich dieses, unser nicht perfektes Mensch sein liebevoll, sanft und zart umarmen und mit uns unsere Lebensbasis, die Natur, deren untrennbarer Teil und eben nicht beherrschender Despot wir sind. Das Resultat dieser irren Annahme liegt glasklar direkt vor uns.
„Die Digitalisierung der Welt ist umrankt von einer umfangreichen Mythologie, in deren Zentrum der Begriff „künstliche Intelligenz“ steht. Das Wort „Intelligenz“ suggeriert hier, dass Maschinen in der Lage seien (oder in Zukunft fähig würden ), etwas zu erkennen und etwas zu verstehen. Doch Erkennen und Verstehen sind Vorgänge, die unlösbar mit einer Innensicht verbunden sind. Wenn wir etwas plötzlich begreifen, sprechen wir nicht umsonst von einem „Aha – Erlebnis“. Es gibt nicht den geringsten Grund anzunehmen, dass Rechenmaschinen und Roboter je zu so etwas in der Lage sein werden, gleich wie hoch ihre Rechenleistung ist. Einige Maschinen werden so programmiert, das sie Verständnis und Gefühle simulieren, was man bisweilen auch als „schwache künstliche Intelligenz“ bezeichnet; aber das ist nicht mit der Existenz einer Innensicht (starke künstliche Intelligenz“) zu verwechseln…..
…..Die Mystifizierung von elektronischen Schaltkreisen hat zum einen handfeste ökonomische Gründe. Um milliardenschwere Forschungsgelder und Subventionen sowie öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, werden die Möglichkeiten von Rechenmaschinen masslos übertrieben. doch die Computermythologie reicht noch wesentlich tiefer, bis in die metaphysischen Fundamente der modernen Megamaschine. Einige federführende Akteure des Silicon Valley, darunter Googles Chefentwickler Ray Kurzweil, träumen seit Jahrzehnten davon, den biologischen Menschen abzuschaffen und sein Bewusstsein in ein Netz von Daten „upzuloaden“. Dieser „Transhumanismus“ ist weit verbreitet unter den Entwicklern künstlicher Intelligenz.

Viele von Ihnen erwarten sehnsüchtig in den nächsten Jahrzehnten die sogenannte Singularität: den Moment, wenn die Rechenleistungen von Computern die Denkleistungen von Menschen überschreiten sollen und die Automaten den körperlichen Menschen überflüssig machen. In dieser Vision verbinden sich die Geschäftsinteressen des Silicon Valley mit einer radikalen mechanistischen Ideologie: der Vorstellung, dass Lebewesen letztlich nur algorithmische Maschinen seien.
Das Warten auf den Moment, da der Mensch endlich als körperliches und fühlendes Wesen ausgelöscht werden kann, ist symptomatisch für eine technokratische Männerwelt, die von ihrer eigenen Innenwelt so weit abgespalten ist, dass sie Denken, Fühlen und Wahrnehmen von Rechnen – das einzige von dem, was Rechner können – nicht mehr unterscheiden kann. Es ist der Endpunkt einer Unterwerfung des Menschen unter die Maschinenlogik.Der Versuch, Menschen in einen Datensatz zu verwandeln, ist Teil einer Kultur des Todes, die alles, was Leben ausmacht – Spontaneität, fühlendes Erleben, Selbstorganisation und Kreativität-, durch Abstraktion und Berechnung ersetzt. Ihr Fluchtpunkt ist ein wüstenartiger Planet, auf dem einsam im dunklen Weltall ein blinkender Riesenrechner steht, der anzeigt, wie viel Geld er gerade verdient.“

Epilog1: Wir Ausserirdischen
„Im Laufe der vergangenen 500 Jahre ist die Erde Schritt für Schritt von Ausserirdischen kolonisiert worden. In klimatisierten Raumkapseln schiessen sie auf schnurgeraden Linien durch die Landschaft, zu der sie in keinerlei Beziehung stehen. die Welt um sie herum dient ihnen nur als Abraumhalde für ihre unentwegten Bautätigkeiten, mit denen sie die lebendige Welt durch rechtwinkelige Muster aus Beton, Asphalt und Silizium ersetzen. Jedes Jahr verwandeln sie dabei eine Waldfläche von der Grösse Italiens in Ödland. Wenn sie ihr Tagwerk verrichtet haben, verschwinden sie in rechtwinkeligen Höhlen und machen rechtwinkelige Apparate an, auf denen sie zuschauen, wie andere Leute in rechtwinkeligen Höhlen sitzen. Wenn ihnen eine Stimme aus ihren Geräten sagt, dass der Planet, auf dem sie sich befinden, aufgrund ihrer Tätigkeiten in naher Zukunft zerstört sein wird, schalten sie einfach um und tun am nächsten Tag das Gleiche, was sie jeden Tag tun. Und wenn man sie fragt, ob sie glauben, dass sie auf einen anderen Planeten umsiedeln können, wenn es mit diesem vorbei ist, schauen sie den Fragenden mit grossen Augen an und schütteln den Kopf.

Dieses Kopfschütteln wirkt ganz unschuldig, als seien sie ehrlich von der Frage überrascht. Als seien sie gar keine Ausserirdischen. Aber wenn sie keine Ausserirdischen sind, würden sie sich doch niemals so verhalten. Wenn sie keine Möglichkeit hätten, umzusiedeln, würden sie doch sofort aufhören, ihr eigenes Zuhause zu vernichten.Sie würden zur Tür hinausstürmen, sämtliche Nachbarinnen, Freunde und Bekannten zusammentrommeln und gemeinsam beratschlagen, was jetzt zu tun ist. Sie würden versuchen herauszufinden, wer oder was für diese Situation die Hauptverantwortung trägt, und einen Plan ausarbeiten, um das Zerstörungswerk so schnell wie möglich zu stoppen. Das alles würden sie doch tun, wenn die Erde ihre Heimat wäre. Oder etwa nicht?“

aus dem Buch „Der Stoff aus dem wir sind“ von Fabian Scheidler, ein „must have“ als essentielles Survival- und Bewusstwerdungs Tool für diese Zeit, in der wir zu leben versuchen und zu die wir zu überleben bemüht sind.

Dieser Blog rüttelt an meinem Inneren – schwer diese Darlegungen „alle“ nachzuvollziehen, dennoch bewundere ich die vielfältigen Darstellungsweisen welche uns zu denken veranlassen!!! Das Buch von Fabian Scheidler – der Stoff aus dem wir sind – werde ich besorgen WARUM GESELLSCHAFT UND NATUR WIR NEU DENKEN MÜSSEN -warum müssen wir soviel denken – – – – – – gestern war der Tag des Waldes daran denke ich gerne und schalte das Viele DENKEN teilweise weg danke, fürs aufrütteln immerwieder- — lieber Alexander
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