Ja! Genau! Was meine ich denn nun mit dieser nur auf den ersten Blick verwegenen Ansage im so viel gelobten und gehypten Informationszeitalter? Könnte es sein dass wir mitten im Informationszeitalter und der künstlichen Intelligenz gezwungen werden, immer mehr und mehr zu verblöden und zu verdummen? Was bedeutet es denn genau bzw. was passiert denn da genau hinter den virtuellen und digitalen Kulissen, wenn wir uns vertrauensvoll immer sofort, weil es unter anderem eben so „bequem“ ist, an Google, Wikipedia und Co. wenden? Wie viele Apps benutzen wir denn tagaus tagein, weil auch das einfach so „bequem“ ist und welche Areale unserer Gehirne werden denn da in diesem „Informationszeitalter“ auf die eine oder die andere, inzwischen zu einer Gewohnheit verkommenen Bequemlichkeit, nach und nach krass vernachlässigt bzw. Schritt für Schritt still und lahm gelegt? Was weiss das Herz und seine Stimme uns mitzuteilen, was unser Verstand, Google, Wikipedia und Co. und alle zur Verfügung stehenden Apps schlicht und einfach nicht können, nicht wissen und nie können oder wissen werden, künstliche Intelligenz hin oder her?

Das sind meines Erachtens, davon bin ich der festen Überzeugung, einige der essentiellen und wesentlichen, der für uns als Menschheit überlebenswichtigen und als „Mensch“ existentiellen Fragen unserer Zeit, like it or not, believe it or not. Wagen wir doch einmal folgendes Experiment: was meinen Google und Wikipedia zu „Stimme des Herzens“ ? Bei „Google“ geht es, Überraschung, Überraschung als allererstes bis auf weiteres und in weiterer Folge eigentlich ausschliesslich um Kaufen und Verkaufen, eine nicht enden wollende Reihe an Kaufempfehlungen in Form von Buch- und Filmtips, grossteils , bzw. von Anfang an bei, ebenfalls Überraschung, Überraschung – Amazon – wer und wo sonst – sowie Verweise auf Fernsehserien. dann, auf Seite 2, unter weiteren Amazon Verweisen Buchtips auch von lokalen Anbietern wie Thalia und Morawa, ein Verweis auf Netflix Serien und das bleibt dann grossteils genau so . Ein Bauchladen, ein Marktplatz, oder wie unser Kanzler sagen würde: ein Amazon-, Bücher-, Fernsehserien- und Film Bazar.

Wikipedia meint zu „die Stimme des Herzens“ folgendes: Der Artikel „Die Stimme des Herzens“ existiert in der deutschsprachigen Wikipedia nicht. Du kannst den Artikel erstellen (Quelltext-Editor, Anleitung).
Wenn dir die folgenden Suchergebnisse nicht weiterhelfen, wende dich bitte an die Auskunft oder suche nach „Die Stimme des Herzens“ in anderssprachigen Wikipedias. Und im Weiteren der genau gleiche Bauchladen, Marktplatz und Bazar wie auf Google.
Das überrascht mich jetzt natürlich überhaupt nicht und ist zugleich sehr bezeichnend. Weder Google noch Wikipedia, die gigantischen Informations – Titaniks auf den angeblich grenzenlosen Ozeanen des virtuellen und digitalen Informationszeitalters verstehen diese Frage offensichtlich nicht bzw. wollen, bzw. können sie gar nicht verstehen. Wen wundert das? Mich sicher nicht. Wie soll Verstand etwas verstehen, wo es nichts zu verstehen sondern nur etwas zu erkennen gibt, bzw. es gilt, sich etwas bewusst zu werden und zu „lernen“.?

In Zeiten, wo wir in einer kollektiven Geiselhaft und unter einer bisweilen noch gefährlich stillen Diktatur des Verstandes gefangen zu sein scheinen, braucht uns das auf keinen Fall weder zu verwundern noch zu entsetzen. Es erklärt sich mehr oder weniger von selbst: Was ich hier mit der „Stimme des Herzens“ meine, kann der Verstand und seine von seinen zahllosen Anbetern und Jüngern einschliesslich ihrer extrahierten, überhöhten, arroganten Informationen weder nachvollziehen, noch kennen, noch wissen, weil es dabei eben nicht um kognitives, logisches Wissen noch um Informationen geht, sondern um ein wesentlich tiefer liegendes Wissen weit jenseits der Jagdgründe des Verstandes, und um, ja, ich wage es zu sagen ohne rot zu werden: um Weisheit. Damit können Google und Wikipedia schlicht und einfach nicht dienen. Sonst würden wir uns ja in einem „Wissens- oder Weisheitszeitalter“ befinden, doch davon sind wir einschliesslich unserer Weisheitszähne leider weiter entfernt als je zuvor. Die Tatsache, dass es eine unglaubliche Vielzahl an Informationen gibt heisst ja weder, dass wir plötzlich intelligenter wären oder wesentlich mehr wüssten als je zuvor. Da ist wohl eher das Gegenteil der Fall.
An dieser Stelle möchte ich gerne, wen immer es interessieren mag, auch auf meinen Blog #71 „Wir leben in einer Diktatur des Verstandes“ verweisen. https://pimpmyband.live/2021/01/22/71-wir-leben-in-einer-diktatur-des-verstandes/

Soweit, so ungut. Was passiert jetzt jedes mal wirklich hinter den digitalen Kulissen, wenn wir uns, wie gesagt, „vertrauensvoll“ an Google und/oder Wikipedia mit unseren Fragen, die ein Anrecht auf gute Antworten hätten, wenden? Wir füttern jedes einzige mal einen Algorithmus zur extrem präzisen und möglichst genauen Evaluierung unseres nur im Internet befindlichen, von niemandem einsehbaren, persönlichen Profils, und zwar nicht als Wert – voller Mensch, denn das interessiert herzlich niemanden, sondern als Profit – trächtiger Konsument und Nutz – barer Datenträger. Denn wir dürfen eines auf keinen Fall vergessen: es geht hinter den Informationskulissen ausschliesslich um Kaufen, möglichst grosse Profite und Verkaufen – koste es was es wolle. Zu nichts anderem ist , wie inzwischen viele ähnliche und zahlreiche andere „intelligente“ tools, zu denen auch unsere alles andere als „smart“ phones gehören, auch Amazon’s AleXa da und gut, und auf nichts anderem basieren die zahllosen, uns immer gründlicher und weitreichend sowie täglich entmündigenden Apps auf dem Jahrmarkt und dem virtuellen Gefängnis unserer rasant fortschreitenden, inzwischen erschreckend gefährlich, vieles bis fast alles, vor allem unsere Lebendigkeit und unsere Intelligenz und unser „Mensch Sein“ lähmende pandemische Bequemlichkeit.
Unser Gehirn ist keine Festplatte, das heisst: je mehr wir es fordern, je mehr wir es bemühen und je mehr wir zu lernen bereit sind, desto mehr hat Platz und umso grösser wird sein Speicher durch die stete Arbeit der Synapsen bei jedem Lern- und Denkprozess. Je mehr und je öfter wir nun angehalten werden genau darauf zu verzichten desto weniger Speicher bilden die Synapsen und wir sind am besten Weg zu einer systematischen Verdummung. Zugleich füttern wir permanent und frei – willig die künstlichen Gehirne von Google, Wicky Wacky, Amazon, facebook und Co mit unseren gigantischen Datenmengen, unseren Fragen und immer grösser werdenden Wissenslöchern sowie unserem Kommunikations- und Konsumverhalten.

Was ist nun die Stimme des Herzens, was meine ich damit? meine ich damit das sogenannte „Bauchgefühl“? oder die sogenannte „Intuition“ ? „Moment, vom Bauchgefühl zur Intuition?“ meint da der deutsche Autor, Speaker und Wissenschaftler Dr. Florian Ilgen. „Bedeutet das nicht dasselbe? Nicht ganz. Beide werden von unserem Unterbewusstsein gefüttert. Das kann nämlich in der gleichen Zeit deutlich mehr Informationen verarbeiten als unser Bewusstsein – einer der Gründe, warum intuitive und Bauchentscheidungen manchmal fast gespenstisch gezielt sind. Der Unterschied liegt in der Art der zu Rate gezogenen Informationen. Das Bauchgefühl arbeitet – unter anderem mit unserem zweiten Gehirn im Bauch – mit Ihren Erfahrungen und damit mit Informationen, die Ihr Gehirn bereits verarbeitet hat und kennt.“
„Intuition, vom lateinischen „intueri“ für „anschauen“,“ meint Ilgen weiter, „betrachtet Informationen, die vor dem Gehirn schon beim Herzen angekommen sind. Wissenschaftler fanden nämlich heraus, dass das Herz ein eigenes „Gehirn“ hat. (Und zwar ein wesentlich grösseres, präziseres und wacheres als jenes im Kopf! sic!) Und das greift Informationen schon vor dem Großhirn ab. Die Intuition bedient sich also neben Erfahrungen auch neuer Informationen, indem sie Situationen oder Menschen eben „anschaut“. Dieser Vorgang dauert nur Bruchteile von Sekunden, ist also abgeschlossen, noch bevor er im Bewusstsein ankommt.“ Soweit Dr. Florian Ilgen, ein Wissenschaftler. https://www.florianilgen.de/wissenschaft/intuition-das-unterbewusstsein-redet-mit

Es ist der Verstand, der fragt: Wie erkenne ich denn die Intuition? Die Antwort lautet: Du? Gar nicht! Intuition ist weder eine Funktion des Verstandes, noch kann sie von ihm begriffen werden. Der Intuition folgen bedeutet, einer Ebene zu vertrauen, die tiefer liegt als der Verstand, die als feines Spüren eines tiefen Wissens unterhalb all der Gründe, Einwände, Überlegungen, Zweifel und Erklärungen existiert. Der Intuition zu folgen bedeutet tatsächlich in vielen Fällen, Dinge zu tun, die der Verstand eben überhaupt nicht begreift, die nach allem was wir wissen vielleicht überhaupt keinen Sinn ergeben.
Schon Einstein stellte fest: „Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“ Finde ich einen ziemlich treffenden Gedanken vom Herrn Einstein, auch ein Wissenschaftler. Da scheiden sich inzwischen allerdings schon seit längerem selbst die wissenschaftlichen Geister. Die einen, denen auch der liebe Albert Einstein angehörte und auch der vorher zitierte Herr Dr. Ilgen anzugehören scheint, sehen im Menschen ein in sich abgeschlossenes System mit dem Verstand einerseits und dem intuitiven Geist andererseits, und als ein Gebilde von verschiedenen miteinander korrespondierenden und aufeinander reagierenden Teilchen, wie Billardkugeln das auch sind. Aber inzwischen ist ein anderer Teil der Wissenschaften, wie die Biosemiotik und auch die Quantenphysik schon wesentlich weiter bzw. schon ganz wo anders gelandet.

„Die neuzeitlichen Naturwissenschaften sind vor 400 Jahren mit der Vorstellung entstanden, dass die Welt eine große Maschine sei, die sich vom Menschen beherrschen ließe. Man glaubte, dass alles in der Natur auf den Stößen von sehr kleinen billardkugelartigen Teilchen beruhe und sich daher berechnen ließe wie der Flug von Kanonenkugeln. Die moderne Physik hat aber gezeigt, dass im Innersten dessen, was wir Materie nennen, gar nichts Festes existiert, sondern nur ein schwingendes Gewebe von Energiefeldern, die das ganze Universum durchziehen und sich merkwürdiger verhalten als die Figuren in Alice im Wunderland.
Zugleich musste man in der Biologie erkennen, dass der mechanistische Ansatz nicht dazu geeignet ist, Leben wirklich zu verstehen. Leben ist, das lehrt uns der junge Forschungsbereich der Biosemiotik, durch den Austausch von Botschaften organisiert, nicht durch mechanische Stöße. Nimmt man das alles zusammen, dann zeigt sich, dass die Naturwissenschaften keineswegs eine trostlose mechanische Natur entdeckt haben, sondern eine Welt der Verbundenheit und Selbstorganisation. Sie haben die Natur auch keineswegs „entzaubert“, sondern im Gegenteil die Rätsel unserer Existenz immer deutlicher hervortreten lassen. Der Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman drückte es so aus: „Die Wissenschaft kann dem Mysterium einer Blume nie etwas wegnehmen, sondern immer nur etwas hinzufügen.“ soweit Daniel Scheidler, der Verfasser des sehr empfehlenswerten Buches „Der Stoff aus dem wir sind“.

Ein wissenschaftlicher Grund, warum wir auf unser Herz hören sollten, ist, dass unser Herz elektromagnetische Felder ausstrahlt, welche sich auf Basis unserer Gefühle verändern. Wir denken unser Gehirn sei mächtig und ja, das ist es auch. Es erzeugt auch elektromagnetische Felder, aber unser Herz ist 100.000 Mal elektrisch stärker und 5.000 Mal magnetisch stärker, als unser Gehirn.
Ein weiterer, wissenschaftlich belegter Grund ist, dass unser Herz mehr Informationen unserem Gehirn sendet, als das Gehirn dem Herzen. Haben wir in der Schule nicht beigebracht bekommen, dass unser Gehirn den ganzen Körper und all seine Abläufe und Prozesse steuert? Das „Kontrollzentrum“ unseres Körpers bekommt tatsächlich mehr Informationen von unserem Herzen, als es diesem sendet. Wer hält die Show also wirklich am Laufen? Ist es unser Gehirn oder ist es unser Herz? Unser Herz weiss bereits, oft schon lange im Voraus, oder sagen wir noch besser, es ist ihm schon lange vor der hin- und her Denkerei bewusst, wovon unser Gehirn, unser Verstand, nur träumen können.
Das war ein Auszug meines Blogs #93 „Was meint das Herz?“ https://pimpmyband.live/2021/03/05/93-was-meint-das-herz/

Die Stimme des Herzens ist in meinem Bewusstsein kein blosses Gefühl und auch kein schnöder Gedanke, sondern schöpft aus einem fast archaischen, tieferen Bewusstsein, welches „weiss“ – nein, eben nicht im „Unter – Bewussten“, das uns oft bis meistens vollkommen un – bewusst ist und zugleich voll aktiv ist, wenn wir träumen, sondern welches immer still, glasklar, hellwach und stets, besonders im Hier und Jetzt präsent ist. Ein tieferes Wissen, a knowing, jenseits der Gedanken und Gefühle , im Reich der Stille – dort, wo man nicht träumt oder schläft, aber wo man zugleich auch nicht mehr denken muss, wo die Gedanken und unser wertvolles Werkzeug, der Verstand, endlich Pause haben dürfen und nichts mehr „zu sagen“ haben. Wo man jedoch vollkommen konzentriert, bewusst und aufmerksam ist, wo man sich seiner und aller Essenz vollkommen klar und bewusst ist und zugleich mit dem Wissen und der Weisheit des gesamten Universums verbunden ist. Wo man oft im Nachhinein vollkommen folgerichtig sagt: „ich (mein Herz) habe es ja gleich gewusst“.

Wenn man der „Stimme des Herzens“ vertraut, muss man keine einfachen oder komplizierten Entscheidungen treffen, sondern ihr eben einzig und allein „vertrauen“, ohne 1% Zweifel. Wer der Stimme des Herzens allerdings misstraut oder sie nicht hören will oder kann, oder glaubt bei jeder ersten Gelegenheit zu allem und jedem den Verstand konsultieren zu müssen, weil das eine Art Schein – Sicherheit vorgaukelt, muss sich stattdessen mit den Pro & Kontra Listen des Verstandes, mit Taktik, Strategie, Meinungsforschung, Evaluierungen, Informationen, Gutachten, unter „gut und schlecht“ gespeicherten Erfahrungen, Google, Wikipedia, Navis, Alexa’s, allen möglichen Apps für alles Unmögliche und Co herumschlagen, um zu sogenannten „guten“ Ent – Scheidungen zu kommen. Wofür in wirklich brenzligen Situationen obendrein ja meistens überhaupt keine Zeit ist. Wo oft in Sekundenbruchteilen das „Richtige“ getan oder eben unterlassen werden muss. So treffend, wie unter anderem auch Mooji und Eckhart Tolle tieferes „Bewusstsein“ versuchen zu definieren: der Himmel hinter den Gefühlen und Gedanken, bei denen ein stetes Kommen und Gehen herrscht, der Himmel dahinter aber im Gegensatz dazu in der Ruhe des tieferen Wissens ständig präsent, klar, still und einfach IST.
Ein Gedanke zu “#116 „Fragen wir doch nicht immer gleich Google, Wikipedia &Co. Lernen wir wieder der Stimme unserer Herzen zu vertrauen“”