#134 „Leben“

meine Fresse 😉 heute sind mir wirklich während meines frühmorgendlichen Radausflugs entlang des grossen Stromes gegen heftigen Wind und wider Erwartens so unglaubliche Erkenntnisse, An- und Einsichten zugeflogen, die ich hier sehr gerne mit euch teilen möchte. Für mich sehr ungewöhnlich, weil ich meine fast täglichen Aufenthalte in der Natur zumeist nicht mit Denken, Nach – Denken oder Reflexionen über dies und das verbringe oder vergeude, sondern ich diese Zeit ja gerade besonders wegen ihres „nicht denken müssens“, sie einfach aus meinem tiefsten Bewusstsein wahrnehmen zu dürfen, die Natur, wozu sie mich ja permanent einlädt,indem ich mich als Teil ihrer selbst erkennen, erfahren und mir dessen bewusst sein darf,ich sie gerade deshalb so extrem wertvoll empfinde, schätze und liebe. Genau wie das katalysatorische Musik möglich machen und sie, die Göttin Musik, vollkommen befreit von allen Ge – Danken, Kon – Zeptern, Regeln, Schuldgefühlen, Worries und Ängsten vor der Zukunft oder einem Fehler machen, ungehindert durch mich fliessen und fliegen lassen zu dürfen.

„Mein Leben“ pflegen wir zu sagen, als gehöre es uns, nur uns, ganz allein. Tut es das? Was meinen wir eigentlich, wenn wir von „meinem Leben“ sprechen und es auf diese Art zugleich so festhalten, damit es uns ja nicht entkommt? Und die Frage „Wer bin ich“? – „Wer sind wir“ ? – „Was ist der Mensch eigentlich und wozu sind wir denn eigentlich hier? Und wenn wir „hier“ sagen, wo sind wir denn dann überhaupt ? Diese grundsätzlichen, läppischen und zugleich wirklich tiefen Fragen haben mich heute Morgen sozusagen unverhofft, überraschend und vollkommen unerwartet heim – gesucht und gefunden. Deepak Chopra meint, laut meiner Liebsten, dass wir ja so gesehen , nicht „auf der Welt“ sind, nicht eine wie auch immer geartete Welt im Aussen er – leben, sondern die er – lebte Welt in jedem von uns ist.

„Cogito ergo sum“ – „ich denke, also bin ich“ meinte der Philosoph René Descartes in seinem berühmt, berüchtigten ersten Grundsatz, und dieser verleitet seit jeher alle intellektuellen Grübler, Vor- und Nachdenker zu der , aus meiner heute morgendlichen An – und Ein Sicht, zur vollkommen in die Irre geleiteten Hypothese und Annahme, dass das Denken per se das Non Plus Ultra sei, dass wir Menschen uns durch das Denken definieren und vor allem von allem anderen mit Fug und Recht abheben, überheben, hinauswachsen, ja erst durch das Denken unsere Daseinsberechtigung als eine durchdachte Krone der Schöpfung gewährleistet und ein für allemal bewiesen sei. Da hat er wohl etwas zu kurz oder zu flach gedacht, je nachdem, und das meine nicht nur ich sondern auch einer meiner spirituellen Lieblingslehrmeister von allen, Eckhart Tolle. Doch dazu noch etwas später.

Ich glaube seit heute morgen zu wissen, dass wir der Frage „wer wir sind“ und „was wir hier eigentlich zu tun hätten“ wesentlich näher kommen könnten, würden wir uns weniger mit uns, mit unserem Selbst, mit unseren Egos , Lebensläufen und wohlgeformten bis missratenen Persönlichkeiten sowie unseren konditionierten und durch uns selbst , besser: unseren Verstand interpretierten, systemisch und gesellschaftlich gefilterten Wahrnehmungen unseres teilweise durchaus lückenhaften Erinnerungs- und Vorstellungsvermögens beschäftigen, als uns gewissenhaft und sorgsam und in aller Ruhe und Stille, am Besten in der Natur eben, oder durch Meditation, mit dem beschäftigen, noch besser: ganz darauf einlassen, was wir langläufig „mein Leben“ glauben nennen zu können.

„Das Leben“, welches jede und jeder von uns „er – lebt“ sozusagen, dieses einmalige, wundervolle Geschenk voller Wunder – von wem eigentlich? – das uns jetzt, wo wir nun einmal geboren wurden, begleitet, verfolgt, beschäftigt, treibt, hetzt, still stehen, verharren, ängstlich zu Salzsäulen erstarren lässt, ermutigt, beschenkt, beraubt, verwirrt, fördert, vermeintlich bestraft und fordert auf die eine oder andere Art und Weise, tagtäglich, ob wir wollen oder nicht, ob wir das wissen oder nicht, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Richtig? Ja, man könnte es durchaus so sehen , und unser Vorstand, unser Vorstandsvorsitzender, der Verstand, unser permanenter, vergleichender, bewertender innerer Einflüsterer, Richter, Besser Wisser und Kommentator sieht all das auf jeden Fall so oder zumindest sehr ähnlich.

Was ist aber, wenn das Leben, „mein Leben“, welches unserer Wahrnehmung und manchen Erzählungen nach, angeblich mit unserem ersten Schrei, unserem ersten Atemzug begonnen hat, und angeblich nur bis zu unserem letzten Atemzug dauert, einfach nur eine jeweils sehr individuelle, manchmal kürzere und manchmal elendslange Kette von Traum- und Interpretationsperlen auf dem äusserst dünnen Faden der Zeit , eine einzige, persönliche Illusion, eine individuelle Geschichte, eine persönliche Interpretation von Ge- oder Erlebtem, von gesellschaftlichen, religiösen, familiären , oft Jahrhunderte bis Jahrtausende alten Konditionierungen, einem Rucksack voller gutem und schlechtem Karma, von unserem Verstand und dem analytischen Denken interpretierten Erinnerungen ist, die die Psychologie, die Psychotherapie und Psychiatrie inzwischen geschickt und versiert nach allen Regeln der konzeptionellen Denk- und Analysenkunst umzuinterpretieren, neu zu erzählen, anders zu beleuchten und hin- und herzuschieben imstande sind, allerdings permanent gefangen im Spinnennetz der Endlichkeit der Zeit, wo wir alle so schnell wie möglich, so komplett abgelenkt und scheinbar abgeschnitten von unserer tief in uns permanent anwesenden stillen Essenz, gepipmt, gecoacht, aus- und eingebildet, voll optimiert, so effizient wie nur irgendwie möglich, im Multitaskingmodus und im permanenten, vollen Stress, um ja als erste „dort“ zu sein, wo auch immer dort sein mag, um „dann“ ein richtig gutes , tolles Leben zu haben, wann immer auch „dann sein“ mag, von A nach Z zu hetzen und uns meistens nur noch durch jähe Einschnitte, Katastrophen, Unfälle, Krankheiten aus diesem Alb- Traum, den wir „mein Leben“ nennen, aufwecken lassen, um dann so schnell wie nur irgendwie möglich wieder „normal “ weiter träumen zu können? Sehr gut möglich wär’s doch, oder?

Jetzt gibt es allerdings genau dort, wo der geniale Descartes kurz vor einer Erkenntnis oder Erleuchtung zu denken aufgehört haben mag, so etwas wie „das Bewusst sein“, etwas, das nicht nur uns Menschen inne wohnt, ob wir uns dessen bewusst sind oder unbewusst, nicht nur allen Lebewesen, also allen lebenden Wesen, sondern auch allen angeblich toten Materien, den Steinen, dem Sand, den Monden, den Planeten, den Sonnen, den Sonnensystemen, den Milliarden von Galaxien, die sich in einer genialen, unsere Vorstellungskraft weit übersteigenden Ordnung zueinander, voneinander und miteinander in einer „Harmonie“, in einem steten Bestreben, ein „Gleichgewicht“ herzustellen, bewegen – das Universum.

JA – das Universum hat ein Bewusstsein, ein Bewusst Sein – welches uns allen und allem zu Grunde liegt, Materie und / oder Nicht Materie, dem sind die Quantenphysiker schon immer knapper auf einer sehr viel versprechenden Spur. Und genau wie in diesem tiefen Bewusstsein sind wir eben alle und alles miteinander in einem fein verwobenen, sich ständig und konstant verändernden energetischen Netz, miteinander verbunden. Nicht in einer antiquierten Weltansicht aus der Perspektive von herumsausenden Molekülen, Teilchen oder Atomen, nein. In einem Netz an sich ständig verändernden Energien, Energien, die um ein Vielfaches schneller reisen können, als das Licht – Energien, die sich konstant verändern, mit der Aufmerksamkeit, die geschenkt wird. Wenn ich einen Stern betrachte, verändert sich in diesem Augenblick dessen Energie und auch meine. So schaut’s aus, meine Liebsten.

Wie kann es denn sonst sein, dass ich punktgenau wusste, auf der Stiege zu meiner Dachterrasse in Boston sitzend, dass jetzt meine Oma in der Obersteiermark gestorben ist, nicht „zu wissen glaubte“ sondern „wusste“, nicht analytisches, Verstandeswissen sondern ein Wissen meines tieferen Bewusst Seins. Oder wie kann es sein, dass ich mir seit Tagen vornehme, eine liebe Freundin anzurufen, mit der ich schon über ein Jahr nicht mehr gesprochen hatte, und heute morgen nehme ich mir vor, sie anzurufen, und 3 Stunden später ruft sie mich an? Unser Bewusstsein, das eben niemandem, auch nicht „uns gehört“, sondern das kollektive, universelle Bewusstsein, wie auch bei genauerer Betrachtung auch „unser Leben“ eben uns nicht „gehört“, aber durch uns einfach nur „ist“, dieses Bewusstsein eben, existiert schon lange vor dem ersten Schrei, schon lange bevor wir „das sogenannte Licht“ dieser unserer Interpretationen zu dieser Welt in uns erblickten, und genau so, ganz bestimmt, ist es auch nach dem letzten Atemzug präsent, jenseits des Gefängnisses von Zeit, in dem lediglich unser Körper aufhört uns als unser vorübergehendes Heim zu dienen.

Ich habe Monate vor der Geburt meiner Tochter oder meines Sohnes, oft zusammen mit ihren Müttern, ihnen immer wieder Lieder vorgesungen oder Musik für sie gespielt, wo sie dann im Mutterbauch entweder heftig zu strampeln begannen oder mit einem Schlag mit dem Strampeln aufhörten, oder mit meinem Sohnemann habe ich Monate vor seiner Geburt nach meinen 8 Jahren in den USA immer Englisch gesprochen oder Geschichten erzählt, und auch noch 5 Jahre nach seiner Geburt, dass dies heute für ihn, ganz natürlich, so etwas wie eine Vatersprache geworden ist.

Deshalb, weil im Prinzip alles eine Energie und eine Bewusstseins Geschichte und Erfahrung ist , ist es unter vielem anderem eine Qual, Konzerte ohne Publikum zu spielen, weil es besten Falls nur wie eine lahme Probe rüberkommt, aber nicht in seinem vollen energetischen und spirituellen Spektrum er – lebt werden kann. Weil ein Konzert immer ein energetisch kollektives Erlebnis von Publikum UND Künstlern UND dem sie umgebenden Raum, ein ständig energetischer Austausch ist, der auf der digitalen Autobahn, wurscht wie schnell und breit das Band der Spur auch sein mag, nicht nur vollkommen verhungert, sondern schlicht und einfach nicht statt- findet.

Da geht es nicht um „Applaus“ oder Feedback“, Nein – es fehlt einfach die jeweils gegenseitige „Präsenzenergie“ und das bewusste, gemeinsame Sein in einem realen und nicht virtuellen Raum. Weil es da eben um etwas Wahrhaftiges, „Lebendiges“ geht, um etwas „Essentielles“ – um „unser Leben“ in der Ewigkeit und Unendlichkeit des Hier und Jetzt, weil Jetzt „immer“ ist, weil es immer „jetzt“ ist, weit jenseits des Zeitgefängnisses, dort, wo er ist, der Flow, der Strom, der Fluss, dort, wo es flutscht, wenn wir in Dankbarkeit und Demut zu akzeptieren bereit sind, dass wir eben nicht die schiefe Krone der Schöpfung sondern, wenn wir uns nicht noch länger noch ignoranter, arroganter und blöder anstellen, unter vielem anderem auch ein bescheidener, kleiner Teil der Natur und des Universums, die beide auch locker sehr gut ohne uns „sein“ können aber wir definitiv nicht ohne sie, also dass wir schlicht und einfach: „der Tanz“ sind, aber immer das „Leben“ der Tänzer ist.

Kämpfen und strampeln wir eigentlich nach wie vor hoch effizient & voll optimiert via unserer Ego minds im Netz der Zeit oder werden wir bereits ganz bewusst im Hier und Jetzt vom steten Flow des Lebens beflügelt?

„Das Leben“ ist definitiv keine Schnitzeljagd, kein Sudoku, kein Schlaraffen- oder Alice im Wunderland, kein Abenteuerurlaub, keine Strafe oder Belohnung, kein Wettbewerb oder Rennen, keine Competition oder Soap Opera, keine Castingshow, kein Konzept, keine Therapiesession oder Persönlichkeitsentwicklung, und auch kein Coachingkurs, kein schneller, höher , stärker, schlauer, intelligenter, schöner, schlechter, besser, kein Glück oder Unglück, keine Prüfung und auch keine Er – Lösung., obwohl es sich oft wie vieles von all dem anfühlen mag. Es geht nicht darum etwas möglichst schnell oder möglichst viel zu erwerben oder zu erreichen sondern etwas essentielles zu erkennen, und das kann und darf jede und jeder, jeder Zeit, immer. weil das Essentielle in uns, wenn auch oft vom ganzen grellen Lärm der immer hartnäckigeren Ablenkungen verschüttet, tief in der Stille unseres „seins“, unserer Präsenz, immer, in jedem Augenblick, da „ist“

Ja, Es ist ein Geschenk, das Leben, definitiv, ein Geschenk in der Fluchverpackung unserer Gedanken und Gefühle, ohne Formeln oder Konzepte, ohne Gebrauchsanweisung oder Beipacktext mit Nebenwirkungen. Es scheint eine Reise zu sein, allerdings ohne Navi in und durch unsere jeweilige innere Welt, zu des Pudels Kern sozusagen, ohne uns auch nur einen Millimeter irgendwohin bewegen zu müssen, weil was wir glauben suchen oder finden zu müssen uns schon lange gefunden hat, weil immer da ist, was immer da war und in einem illusorischen Zeitkonzept, immer da sein wird, weil ausserhalb der Zeit einfach immer und ewig ist, was wahrhaftig „ist“, wo wir eine wunderbare, permanente Gelegenheit, einen Schlüssel der Erkenntnis geschenkt bekommen haben, einen Kompass zu unserer tiefsten Essenz, ein Tor in eine unendliche, friedvolle, liebevolle Ebene unseres Da „Seins“, die sich allerdings weder durch den Verstand, noch durch das Denken, noch durch Logik und auch nicht durch Intelligenz, jenseits aller Gedankengewitter und emotionalen Tsunamis erst in der Stille erschliessen kann.

Eine friedvolle und stille Dimension, genau in der Ritze zwischen den Gedanken, zwischen zwei Atemzügen, im ewigen Moment und Augenblick des Hier und Jetzt, einem tiefen Bewusst „Sein“, durch welches wir alle mit dem Namenlosen, Gott, Natur oder Universum, wie auch immer wir es nennen wollen, selbst als Teil dieser Sonne als Sonnenstrahlen, ohne selbst die Sonne zu sein, mit jeder und jedem und allem immer und ewig in und mit unser aller Bewusstsein und Essenz, weit jenseits jeder Dualität, verbunden und vereint sind.

#133 “ Ode an mein Rad, die Donau, meine Betonküche und den ORF“

Es war 2014, als die Intendantin Kathi Zechner Anna F. und mich zu sich in ihr Büro im ORF Zentrum am Küniglberg in Wien lud, um uns für eine ihrer Ideen zu gewinnen und zu begeistern. Sie wollte von uns ein österreichweites Casting von den damals heissesten, viel versprechendsten, jungen österreichischen Bands, Künstlerinnen und Künstlern, eine Art „Castingshow“ in Richtung des Songcontests 2015, der damals dank der Contestgewinnerin 2014, Frau Wurst, in Österreich stattfand, mit dem Ziel, dass am Ende ein Überblick über die breite, interessante und hochtalentierte österreichische Musikszene gegeben sei, der Österreich Beitrag , ein geiler Song und ein mindestens ebenso geiler wie cooler Artist, eine Künstlerin, Künstler oder Band übrig bleiben sollte, um Österreich beim Heim Songcontest 2015 in der Stadthalle zu vertreten.

Anna F., jetzt „Friedberg“

Mein Einwand, dass ich mit dem Song Contest herzlich wenig bis gar nichts anfangen kann und dass ich Castingshows aller Art abscheulich finde und mir alle Mitwirkenden von Herzen einfach immer nur leid tun, tat Frau Zechners Ambitionen keinen Abbruch. Eine Meinung , oder besser, ein Zugang und eine innere Einstellung, die ich damals so gut wie 1:1 mit der Künstlerin Anna F., heute Friedberg, teilte, die ich fast 10 Jahre lang gecoacht, entwickelt, produziert, international verankert, mit Lenny Kravitz auf Europa Tour geschick, also schlicht und einfach gemanagt hatte.

Visueller Mittelpunkt des Logos ist „The Sphere“ (die Kugel), die gemeinsam mit dem Slogan „Building Bridges“ die Wiedererkennung des ESC15 garantieren soll.

Kathi Zechner meinte allerdings, dass wir genau deshalb die perfekt richtigen für diese grosse Herausforderung wären, eine Meinung, die sie mit Sicherheit irgendwo auf dem Weg an ihr Ziel nicht nur einmal revidieren musste, hauptsächlich auf Basis ihrer ORF internen Zuflüsterer , die sich von mir immer wieder auf den „wir sind in allem die Besten“ Schlips getreten fühlten, weil in meiner Wahrnehmung hohe Qualität und internationale Standards einerseits und die gewohnten, starren Strukturen und von sich selbst unfassbar überzeugte Protagonisten innerhalb des ORF andererseits, die dies und das schon immer so gemacht hatten und einfach nicht anders wollten oder konnten, für mich, besonders im Live Musik Broadcasting Bereich, aufgrund zahlreicher, dem Ganzen vorangegangener persönlicher Erfahrungen nicht gerade eine perfekte Schnittsumme ergaben oder „ein match made in heaven“ gewesen wären. Ausserdem haben damals meine diplomatischen skills und Fähigkeiten mit Sicherheit noch sehr im mir und allen anderen sehr Verborgenen gelassen vor sich hin geschlummert.

Coaches: „The Boss Hoss“, „Nazar“ und Anna

Wie auch immer. Ein österreichweites Casting mit Hilfe eines genialen Teams, dem Journalisten und Kurier Freizeit Redakteur Andreas Russ, die Vorarlberger Singer Songwriterin und Marketing Profi Katrin Spiegel, den späteren Josh und Ina Regen Manager Klaus Hoffmann und dem ebenfalls späteren Earcandy Betreiber, Julian Le Play und „Avec“ Manager Tom Resch, 20 wirklich genialen Artists und Bands, die der ORF grossteils heute noch abarbeitet, 4 Prime Time Künstlerpräsentationen im Hauptabendprogramm, bei der ersten mit allen 20 Casting Durchstartern inklusive ihrer eigenen Songs „LIVE“ auf Sendung, und dann die vielversprechendsten 6 Auswahlkandidatinnen, immer gemeinsam, also alle 6, in drei weiteren Samstag Hauptabend Sendungen.

Song Contest Finale – Wer singt für Österreich? ORF Zentrum, Wien, 13.3.2015, THE MAKEMAKES, Kathi ZECHNER

Darunter die im nächsten Jahr angetretene „Zoe“, „Celina Anne“, die genialen „DAWA“, die nach wie vor mega erfolgreichen Jungs der „Folkshilfe“ und „Johann Sebastian Bass“, gepaart mit einer genialen Songwriting Session, gegen die sich zuerst einmal alle Künstlerinnen vehement gesträubt hatten aber dann froh und glücklich waren, mit einigen der besten internationalen Songwriter gearbeitet zu haben, einer Truppe von Coaches mit Anna, The Boss Hoss und Nazar und einem Österreichbeitrag als bester Letzter, den genialen, leider, wie viele andere Artists auch, beratungsresistenten „The Makemakes“ mit einer Backupsängerin namens Ina Regen und einem für den ganzen irren Zeitaufwand doch recht bescheidenen Honorar später, investierte ich, dem ORF sei Dank, als leidenschaftlicher Hobby Koch in eine Betonküche und in mein Puch Fahrrad, welche mir beide bis heute nicht nur treu geblieben sind, sondern mir nach wie vor tagtäglich grosse Freude bereiten.

https://www.wienerzeitung.at/archiv/eurovision-song-contest-2015/song-contest-vorausscheidung-2015/738662-So-ne-Musik.html

Betonküche – geiler Scheiss 😉

In meiner geliebten Küche koche ich fast täglich, zumeist für mich selbst, ja: „nur“ für mich, mögen sich da manche jetzt denken. Aber ich bin ja schliesslich auch „wer“, oder? ich mache mir gerne eine Freude und ich gehe mit mir nach Möglichkeit besonders liebevoll um. Daran ist ja einmal grundsätzlich nichts falsch, oder? Hin und wieder natürlich auch für mich UND meine Liebste, meine Liebsten, meine Kinder und Enkelkinder und ab und zu auch für meine Mama, wenn sie gerade in Wien ist.

Die Idee zur Betonküche war, wie das meiste in meinem Leben, purer Zufall. Ich durfte die Vorarlberger Betonküchenbauer anlässlich einer Studio Präsentation bei den ElektroPop Künstlern „Julian und der Fux“ kennen lernen, die dort eine fantastische Küche und Bar aus Beton gebaut hatten. Das war Liebe auf den ersten Blick und musste einfach sein. Bis heute: nie bereut.

leidenschaftlicher Hobby Koch

Und mit meinem Puch Radl, was als waschechter Steirer Bua natürlich sein musste, fahre ich seit Jahren, seit damals eben, jahraus, jahrein, raus aus der Stadt, meine geliebte Donau hoch, vorbei an Klosterneuburg. entweder bis nach Kritzendorf und zum dortigen Donau Strombad, wo ich heuer und letztes Jahr erstmals das ganze Jahr hindurch hineingegangen bin, also eigentlich: letzten Sommer damit begonnen und nie aufgehört und auf einmal war es der 29. Dezember und ich bin immer noch rein. Geile Sache, wenn auf einmal das ganze System mit Vollgas pumpt. Und wenn der Strom sich fast warm anfühlt, weil es draussen eben arschkalt ist.

meine Donau ❤

Oder eben weiter rauf bis nach Greifenstein, zum Donau Altarm, dann das Kraftwerk, die Steilstufe und die Staumauer dort, weiter über Andre Wördern bis nach Tulln, vorbei an der Donaubühne und manchmal sogar noch ein gutes Stück weiter, wenn der Wind passt, Richtung Wachau. Ein Traum. Fahren, Fliegen, Wind, Wasser, Schwimmen, Donauschlepper und , ausser in Corona Zeiten, Donaudampfer, die Natur, Vögel, Vogelsang, Fische, Fischer, Muscheln, Hornissen, Gelsen, Mücken, Blumen, Kräuter, Auwälder, Sonne……

ein Morgentraum

…..Bussarde, Maikäfer, Reiher, Frösche, Kröten, Schwäne, Haubentaucher, Enten, Schnecken, Biber, Hunde, grosse, kleine, wütende, friedliche, inklusive ihrer Hundebesitzerinnen aller Art, Radfahrerinnen, Rennradfahrer, und Fahrradmännchen und „ihr Rennen mit sich selbst um jeden Preis gewinnen Woller und Müsser“, Rad fahrende männliche und weibliche, lautstarke und jede Stille gnadenlos zerschneidende Tratschtanten, Jogger und Läuferinnen mit Ohrstöpseln, taub für jedes noch so geniale Vogel- und Froschkonzert, Wildschweine und der ruhige aber manchmal doch wilde, volle und hin und wieder fast leere und , sehr selten Hochwasser führende Strom, egal bei welchem Wetter, Regen, Schnee, Eis – egal.

…..egal bei welchem Wetter, Regen, Schnee, Eis – egal.

Danke für diese wunderbaren, ganz besonderen Zeiten. Meistens Frühmorgens. Idealerweise noch vor dem Sonnenaufgang, wenn die ganze Stadt noch schläft und die Natur erwacht. Ein Traum. Für mein mich durch mein Leben pumpendes Herz, meine mich beatmenden Lungen, meine baren Füsse am Donaukies und Donausand, mein dadurch sicher nicht schlecht im Schuss gehaltener und vom Donauwasser und den Donauwellen umspülter Körper, meine naturverbundenes, junges Schamanen Herz und meine alte Indianer Seele.

brandheiss und aktuell: Rharbarber . Erdbeer . Beerenkuchen

#132 „Die Covid Profiteure und Corona Gewinner“

JA! Die aus meiner bescheidenen Sicht tollsten Gewinner, über die und für die ich mich persönlich mit Abstand am meisten freue, sind „die Insekten“ und am Ende des Seils damit natürlich auch die Vögel, die Fische, die Kröten und Frösche, die Tiere, die Pflanzen, die Natur, die sogenannte Umwelt und WIR. JA – es gibt sie tatsächlich wieder, die verpickten und von Insektenleichen verklebten Auto Windschutzscheiben, Kühlerhauben und Motorradvisiere und ich freue mich darüber wie ein kleines Kind. echt jetzt!

Insektenleichen

Was heisst das jetzt? Die Anzahl der Insekten ist ein direktes Feedback auf funktionierende Ökosysteme. Mehr Insekten = mehr Vögel = ein Hinweis auf wesentlich intaktere Umwelt. Das war in den letzten Jahren , für mich sehr beunruhigend, ganz klar so nicht mehr der Fall. Stundenlange Autofahrten und kaum Insektenleichen auf den Windschutzscheiben. Ich weiss jetzt natürlich nicht, ob das auch an einem Glyphosat Verbot liegen könnte, obwohl ich zu bezweifeln wage, dass es ein solches tatsächlich in Österreich schon gibt.

Ökosysteme

Die nächsten Gewinner, ohne 1 % Zweifel sind alle 5G, Breitband und Digitalisierungs Missionare, die digitalen Kolonialherrscher der Neuzeit sowie die am lautesten „Fortschritt“ Schreier und Prediger namens Telekommunikations Unternehmen, Computer-, IT und Software- Unternehmen, Hardware- sowie Handyfirmen, mit einem Wort: der ganze digitale Wahnsinn, der uns als kommunikatives Muss mit aggressiven Werbefeldzügen und Milliarden Investitionen von Seiten der jeweiligen Profiteure und ihren Handlangern namens Lobbyisten, Aktiengesellschaften, Börsen, Shareholders und Politikern praktisch ohne jede Alternative oder Möglichkeit, sein Leben auch noch abseits oder gänzlich ohne dieses ganzen Irrsinns gestalten zu können, knallhart, gnadenlos und ohne die geringsten Skrupel aufs Auge gedrückt.

der digitale Wahnsinn

Aufgezwungen, ob man will oder nicht, ob man es braucht oder nicht. Immer mit der Angst und dem locker m Halfter sitzenden Looser Stigma und „Fortschrittsverweigerer“ Schreckgespenst im Nacken, dass , wenn wir da jetzt nicht ohne Zweifel zu 100% mitzumachen bereit sind, was man da gerne salopp „Fortschritt“ nennt, aber besser“Fortritt“ nennen sollte, man ja sonst immer noch, für den spärlichen Rest der Menschheitsgeschichte, auf den Bäumen der Steinzeit sitzen würde. FUCK THAT! Da sollten wir uns ganz, ganz sicher nicht vorbehaltlos, auf Teufel komm raus, was er garantiert auch machen wird, reinreiten lassen. Genau diese Art von „Fort – schritt“ läuft ganz leicht in eine vollkommen entgegengesetzte, immer rasanter entmündigende Richtung, in der sich Mensch als Teil einer inzwischen aus reiner Profitgier ausgebeuteten und zerstörten Natur kaum mehr wiederfinden kann oder wollen soll. Diese digitale Verschwörung schreitet von dem, was Mensch ausmacht, rasant und immer weiter fort.

der Mensch ist ein Teil der Natur

Grossartig in dem Kontext ein Werbe Feldzug der WKO unter dem sinnigen und sehr leicht in die Irre führenden Titel „Der Mensch im Mitelpunkt“ zur Verbesserung Ihrer Onlinepräsenz (sic! – no joke) Das soll sich anscheinend dermassen flockig lesen:
Die Pandemie hat die Digitalisierung in der direkten Kommunikation zum Alltag werden lassen. Videokonferenzen sind die Basis der Kommunikation geworden. Ob Vorträge, Netzwerkbesprechungen oder Kundengespräche, wir sind auf Bildschirmen präsent.
Auch wenn die Technik und damit die Anwendungsmöglichkeiten sich rasant entwickeln und schier unendlich sind, der Mensch steht trotzdem im Mittelpunkt. Auftreten, Persönlichkeit, Ausstrahlung und die Auswahl der Worte sind auf dem Bildschirm noch wichtiger geworden. In diesem EPU-Talk erfahren Sie, wie Sie sich auf Ihre Onlinepräsenz vorbereiten können, worauf Sie achten müssen, und wie Sie was sagen sollten.

Verbesserung der Online Präsenz

Wahnsinn , oder? diesen Irrsinn muss man sich einmal in einer stillen Minute auf der Kleinhirnrinde genüsslich zergehen lassen. Am geilsten dabei finde ich den Satz: der Mensch steht trotzdem im Mittelpunkt. Da erklärt sch eigentlich vieles bis alles von selbst. Dem „Nutzer“ wird klar ein Bild vermittelt, als hinke er weit hinter den schier unbegrenzten Möglichkeiten hinterher, obwohl man erst gerade langsam wissenschaftlich an der Arbeit ist, Schritt für Schritt zu erforschen, was denn „Mensch“ überhaupt in vollen Spektrum für ein Wunder ist. „trotzdem“. ich habe mir erlaubt den fortschrittlichen, fortlaufenden und über ihre eigenen Füsse stolpernden Damen und Herren auf ihrer Heil versprechenden Digitalisierungsautobahn folgendes zurück zu mailen:

Hallo,
das Thema „Der Mensch im Mittelpunkt“ hat mit „Digitalisierung und Online Präsenz“ relativ geringe bis kaum bis gar keine gemeinsamen Schnittmengen und ist somit, ausser einer unglücklichen Thema Verfehlung, maximal eine sehr schlecht gelungene Manipulation, die ihren Widerspruch bereits in sich trägt. Der treffendste Hinweis dabei ist in ihrem Text die verunglückte Formulierung „trotzdem“.
Alle Schafe werden sich , dem Universum, Gott oder wem immer sei Dank dafür, nicht überglücklich, still und leise vor sich hinblökend,vollkommen unreflektiert und unbewusst so schnell wie möglich auf eure Breitband  Digitalisierungs Autobahnen nach Nirgendwo drängen lassen. Manche wollen näher „zum Menschen im Mittelpunkt“ hin und ihm nicht in einem imaginären, allein profitgesteuerten Wettbewerbund der Angst, irgendetwas zu versäumen, davonlaufen oder immer weiter vom Menschen weg gedrängt werden. Good Luck! ihr werdet es bitter brauchen
Mit besten Grüssen, von Mensch zu Mensch, AleX Deutsch

trotzdem

Während Mediziner und Pflegepersonal besonders in der Intensivmedizin zum Teil erheblich mehr arbeiten mussten und müssen, profitieren die Firmen, die das benötigte medizinische Material und Medizintechnik liefern. Dazu gehört BioNTech, dessen Impfstoff als erster in der EU zugelassen wurde. Dazu gehört auch der Medizinkonzern Drägerwerk, der Beatmungsgeräte und Atemschutzmasken herstellt. Nächster Wahnsinn, natürlich neben der gesamten Pharma Industrie, deren Aktien inzwischen in den Profit – Himmel gestiegen sind:

Die Immoblien- und Baubranche. Ein Wahnsinn: Immobilien- und Mietpreise schiessen in den Himmel, egal wo, ob in der Stadt oder auf dem Land. Mieten werden unbezahlbar, Grundstücke detto, Immobilien am Land rasen preismässig in schwindelerregende Höhen. Handwerker sind ohne wochenlange Wartefristen kaum mehr zu bekommen. Baumaterialien werden bis zu 30% teurer innerhalb weniger Tage und Wochen, Tendenz stark und rasant steigend. Hallo???? Geht’s noch???? Wohin soll das führen und was soll uns das zeigen und / oder sagen?

Geht’s noch?

In Zeiten, in denen die Menschen ihre Kontakte reduzieren sollen, geht es Lieferdiensten besonders gut. So gehören E-Commerce-Plattformen zu den Gewinnern der Pandemie. Ganz vorne mit dabei ist der Online-Händler Amazon.Schon vor der Pandemie konnte Amazon immer wieder Rekordumsätze verbuchen. Ein Ergebnis wie in diesem Jahr ist jedoch selbst für Amazon neu. Fast 100 Milliarden US-Dollar Umsatz machte das Unternehmen allein im dritten Quartal des Jahres. Weniger wird es im vierten Quartal 2020 voraussichtlich nicht werden. Auch die Post freut sich über den gestiegenen Paketversand.

Amazon, Zoom, Facebook: Diese Plattform-Unternehmen seien die großen Pandemie-Gewinner, sagt der Autor Michael Seemann in SWR2, denn die Internetgiganten seien nicht nur Marktführer, sondern „Markbesitzer“.

Die Macht der großen Netz-Plattformen: Darum sind Amazon, Facebook & Co die Pandemie-Gewinner

Nutzerinnen könnten Bedingungen fordern

Dabei werde deren wirtschaftliche Macht noch zu häufig mit der Plattformmacht dieser Firmen verwechselt, doch die Mechanismen als Marktbesitzer seien „völlig andere“.

Um dagegen anzukommen, könnten sich Nutzerinnen an streikenden Amazon-Mitarbeitenden ein Beispiel nehmen. „Die Nutzer könnten sich zusammenschließen und sagen: Wenn ihr die Verbindung zu uns haben wollt, dann wollen wir die Bedingungen stellen. Das geht aber nicht als Einzelner, da müssten sich größere Gruppen organisieren.“

Michael Seeman ist Autor des Buches „Die Macht der Plattformen. Politik in Zeiten der Internetgiganten“, das im März im Links-Verlag erscheint.

Nutzniesser…..

„Es gibt weitere Nutznießer der Krise: Energieintensive Agrarbetriebe profitieren von den historisch niedrigen Preisen für Rohöl. Die Kosten für den Einsatz von Landmaschinen, für Bewässerung und Transport sind gesunken. Auch energieintensive Betriebsmittel (Dünger, Schmiermittel und Elektrizität) haben sich stark verbilligt. Diese Entwicklung steht im starken Kontrast zur Krise von 2007/08, in der gerade die Düngemittelpreise stark nach oben schossen.

Auch die Konkurrenz mit Bioenergie-Rohstoffen, das große Thema der Rezession 2007/08, besteht so heute nicht mehr. Ethanol und Biodiesel sind derzeit gegen billiges Öl nicht konkurrenzfähig. Der Boom für Bioenergie hatte dazu geführt, dass große Agrarflächen für Energiepflanzen umgewidmet wurden und für die Erzeugung von Nahrungsmitteln nicht zur Verfügung standen. Diese Verdrängung gibt es heute nicht.“ https://www.welthungerhilfe.de/

Agrarbetriebe

Alles klar ??? Können wir noch verstehen, worum es hier geht und wohin all das ganz leicht führen könnte ?!?!?

#131 „The times are urgent; let us slow down – wir leben in rasenden Zeiten, lasst es uns ein wenig langsamer angehen“

The times are urgent; let us slow down.
AFRICAN SAYING

Schnell ist nur schnell. Wer mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuss glaubt, immer schneller rasen, hasten oder rennen zu müssen, ist lediglich früher dort, wo auch immer „dort“ ist, ist unter Umständen schneller tot und damit auch als erster am Friedhof.

Zugleich hat man aber meistens ausser der grünen Welle etwas anderes, mit Sicherheit Wesentliches verpasst, was man mit Geschwindigkeit und überhöhtem Tempo kaum finden, im Wettlauf gegen die Illusion der Zeit weder gewinnen noch besiegen, im Stress und auf der ständigen Raserei zum nächst Besten, was auch immer das sein soll, nie erreichen wird: das Hier und Jetzt, der einzige Punkt, ewige Moment, weil jetzt „immer“ ist und Augenblick auf der imaginären Zeitachse, wo es ist und wo es ausschliesslich statt findet und passiert. Immer. Das Leben und all seine wert – vollen Geschenke, die oft buchstäblich auf der Strecke geblieben sind und oft einfach nicht wahrgenommen , gesehen, als solche erkannt, angenommen oder zugelassen werden konnten. Das gilt besonders für all jene von uns, die zusätzlich ausschliesslich dauerverstoppelt rumrasen und mit ihren Handies inzwischen bereits zusammengewachsen worden sind.

Augenblick

Jetzt könnte man natürlich sofort sagen: „Ja, kann schon sein, aber nicht wenn man eine professionelle Raserin oder Rasender wie ein Lewis Hamilton, oder Verstappen, oder Marcel Hirscher, oder die jamaikanische Leichtathletin Shelly-Ann Fraser-Pryce oder die nach ihrem Tod zur schnellsten Frau der Welt gekürte Jessie Combs ist, die allerdings auf dem Weg, ihren eigenen Rekord zu brechen, mit ihrem Raketenauto mit 840 Sachen in den Tod raste.

Das wäre allerdings um vieles zu kurz gedacht und vollkommen falsch verstanden. All diese professionellen Raserinnen und Raser sind mehr im Augenblick, im Hier und Jetzt als die meisten von uns das je sind oder je waren. Das ist ihr oft einziges Überlebensrezept, um mit diesen hohen Geschwindigkeiten zu Rande zu kommen, überhaupt Rennen gewinnen und heil an ein Ziel kommen zu können. Ohne volle Konzentration und Achtsamkeit, ohne permanent voll im Hier und Jetzt „da“ zu sein, wird das meistens nichts, und nicht einmal das ist eine Garantie, auch wenn das posthume Ziel ein trauriger Eintrag ins Buch der Rekorde gewesen sein mag.

Achtsamkeit

Als Schlagzeuger kann ich euch zusätzlich noch folgendes in Sachen Speed, flashige Hochgeschwindigkeit und schneller, höher, lauter erzählen: Schlagzeug ist ja nicht nur ein sehr physisches, körperbetontes Instrument sondern ein wesentlicher Reiz des Schlagzeugspielens war und ist oft für viele, die gerade damit beginnen oder begonnen haben, möglichst genau so schnell und sich am besten noch schneller als ihre Speed King Vorbilder mit den sticks über die Trommeln zu bewegen, dass einem schwindelig werden könnte, und auch zugleich das akustische Feedback dieser Geschwindigkeit zu verspüren und alles zusammen seh-, spür- , hörbar und erlebbar machen zu können. Das ist sicher sowohl für den Trommler aus auch seine Bewunderinnen und Bewunderer sehr faszinierend und damit kann man auch immer wieder sehr leicht gleich mal jemanden faszinieren und beeindrucken. Nothing wrong with that. Es gibt ja wirklich tatsächlich so etwas absurdes wie Heavy Metal speed double Bassdrum Weltmeisterschaften. Das ist sozusagen der akrobatisch, olympische Bereich, der Makrokosmos der Trommlerei.

speed

Wenn man aber möglicherweise, so wie ich, wissen, spüren und ganz genau erkunden will, was „Groove“ eigentlich ist, was diese Energie und der Zauber dessen ist, was Menschen im Nu dazu bringt, ob sie wollen oder nicht, ihre Ärsche und Hüften zu bewegen, zu lächeln und zu tanzen zu beginnen, dann wird man nicht umhinkommen, sich mit dem Mikrokosmos eines Beats zu beschäftigen. Dass es da essentiell ist und ganz besonders darauf ankommt, wo genau man die einzelnen Schläge, wie laut und in welchem Verhältnis zueinander positioniert, und je genauer man da hinzuschauen weiss und gelernt hat, umso weiter und riesiger und weiter werden da allmählich auch die Parklücken zwischen den Parkmöglichkeiten für die einzelnen Schläge.

Parkmöglichkeiten 😉

Wenn man dann noch verstehen, erkennen und spüren lernt, dass eigentlich jeder Stamm und jedes Volk, wie einen Fingerabdruck, einen Blueprint genau darin hat, wie und wo dann diese einzelnen Schläge in welchen minutiös feinsten Unterschieden, je nach Stamm eben, in welcher Frequenz und Energie miteinander zu tanzen beginnen, dann ist man einem der vielen Wunder auf der Spur, die man im Geschwindigkeitsrausch des unbedingt Schneller und als Erster wo auch immer sein zu müssen, wie auch im digitalen Zerhacken von Zeit mittels programmierter Beats im Computer nie und nimmer zu entdecken in der Lage sein wird. Da wohnt der unverwechselbare, akustische und zum sofortigen Tanz einladende Fingerabdruck zwischen dem „elegant geschlentzten Wiener Walzer“ der Wiener Philharmoniker, einem fetten, super relaxten Groove und mega layed back Backbeat von George Clinton & Parliament Funkadelic, The Meters oder the artist called „Prince“, einer brasilianischen Samba eines Airto Moreira und einer Flora Purim, dem kubanischen Songo eines Buena Vista social Club, einem arabischen Sufi Tanz oder einer Gnawa Musik Nordafrikas. Siehe dazu bitte auch meinen Blog #18 was ist eigentlich „der Groove“? wie und wann kickt er uns in den Arsch? https://pimpmyband.live/2018/02/25/18-was-ist-eigentlich-der-groove-wie-wann-kickt-er-uns-in-den-arsch/

fetter, super relaxter Groove und mega layed back Backbeat

Speed – Raserei – der Geschwindigkeits – Rausch – der Drang, unbedingt schneller sein zu müssen als alle anderen, etwas oft vollkommen illusorisches und zugleich oft relativ unwichtiges um jeden Preis gewinnen zu müssen, unbedingt und um jeden Preis erste oder erster sein zu müssen, um was genau zu gewinnen ????? Wir scheinen gesellschaftlich zum einen voll darauf abgerichtet und konditioniert worden zu sein und andererseits dürfte es sich wirklich, wie vieles anderes auch oft mit fatalen Folgen, um so etwas wie eine Sucht handeln. Zu gewinnen gibt es „den Kick“, den Kick des Risikos, das Schmusen mit der Gefahr, Aug in Auge mit der Angst und dem befreienden Gefühl, sie, diesmal zumindest, wieder einmal überwunden und besiegt gewusst zu haben, ein oft lebensgefährliches Spiel mit dem Schicksal, wenn man so will. Auf das Hier und Jetzt geschissen zugunsten des Rausches der Geschwindigkeit. Egal wohin, Hauptsache man ist schneller dort.

Geschwindigkeitsrausch

Nicht nur Alkohol, Nikotin, Heroin, Schlaf- oder Schmerzmittel stimulieren spezifische Belohnungszentren im Gehirn. Forscher haben jetzt herausgefunden, woher die Lust am Rasen kommt: Vor allem bei jungen Männern ist der Regler im Hirn auf Tempo eingestellt.

In Afrika flieht eine Gazelle. Sie ist 90 Stundenkilometer schnell. Ein Mensch sitzt in einer Maschine und durchstößt die 100-Kilometer-Grenze. Beide Ereignisse bebildern einen bisher unbekannten Unterschied zwischen Mensch und Tier: Es ist der Genuss am Tempo. Er kann Menschen süchtig machen.

Genuss am Tempo

Jüngste anthropologische Untersuchungen belegen einen kuriosen Seitenaspekt der menschlichen Anpassungsfähigkeit – dass sich der Homo sapiens mit der beispiellosen Beschleunigung seines Lebens und seines Körpers verändert hat. Offenkundig ist, dass das Erleben von Geschwindigkeit mit größtem Behagen einhergehen kann. Diese Lust macht süchtig. „Besonders bei jungen Männern ist der Regler im Hirn auf Tempo eingestellt“, sagt Professor Bernhard Schlag, Verkehrspsychologe der TU Dresden.

Für seine umfangreichen Studien hat Schlag Autofahrer auf Schnellstraßen untersucht. Seine Erhebungen halten Fahrstil, Geschwindigkeit, Verkehrssituation fest – und parallel die Gehirnströme der Fahrer per Elektrokardiogramm. Ergebnis: Das Gros der Fahrer suchte den Kick. „Worin der besteht – das ist bei jedem Menschen verschieden“, sagt Schlag, „die meisten traktieren ihr Auto so, dass das Gehirn eine erhöhte Aktivitätsschwelle erreicht. Geht das nicht, sind sie frustriert.“

Beschleunigung des Lebens

In den vergangenen Jahren sind die Zusammenhänge zwischen Sucht und Tempo immer offenbarer geworden. Verhaltensforscher, Psychologen und Neurobiologen trafen sich in der Beobachtung, dass nicht nur Suchtstoffe wie Alkohol, Nikotin, Heroin, Schlaf- oder Schmerzmittel dieselben Hirnareale befallen – jene Partien des Gehirns, die das Gefühl von Belohnung und Wohlgefühl erzeugen. Dort stellt sich auch die Wirkung der Lust am Tempo ein. Schnelles Fahren befeuert ebenso wie Suchtstoffe jene Gehirnzellen, die den Botenstoff Dopamin und Belohnungsmoleküle wie Opioide und Endocannabinoide ausschütten.

Es gibt jedoch einen Unterschied: Heroin oder starke Schmerzmittel wie Tilidin docken genau an die Anlaufstellen auf den Nervenzellen des Belohnungssystems an. Tempolust wirkt dagegen indirekt: Erst der steigende Adrenalinspiegel stimuliert die Gehirnareale so, dass schnelles Fahren als Belohnung empfunden wird. Je größer der Kick, desto stärker die Zufriedenheit.

schnelles Fahren als Belohnung

Eckhart Tolle und andere spirituellen Lehrer zeigen bei jeder Gelegenheit mit dem Finger auf eine magische Tür: das Jetzt, die Stille – der Augenblick, wo das Denken verstummt. Ist dies der Zugang zum Hyperraum, zur zeitlosen, göttlichen Dimension, wie es von einigen modernen Physikern und Naturwissenschaftlern beschrieben wird?

Ein höherdimensionaler Raum, der im Vergleich zu unserem dreidimensionalen Raum über zusätzliche Freiheitsgrade verfügt. In der Mathematik wurde der Begriff schon ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die Beschreibung und Berechnung solcher höheren Dimensionen verwandt. Lange vor George Lucas »Star Wars« hatte sich dann die Science-Fiction-Bewegung mit dem Hyperraum geschmückt. Ja, er wurde zu einem wichtigen Vehikel zum zeitlosen Reisen in andere Welten.


Der folgende Abschnitt dazu stammt aus der Wikiversity zum Begriff Gottesbeweis: »Nach der Meinung vieler Quantenphysiker (Amit Goswami, Fritjof Capra, Hans-Peter Dürr, Jean Émile Charon, Burkhard Heim, Michael König) gibt es hinter der Welt der Materie einen Hyperraum, den man als Jenseits oder als Himmel (Hans-Peter Dürr, Daniel Kronick, Michael König) auffassen kann. Grundlage dieser Annahme ist das bewiesene (verifizierte) Phänomen der Quantenverschränkung. Wenn zwei verschränkte (durch einen Kontakt “geistig” verbundene) Photonen (Lichtteilchen, Quanten) über eine große Raumdistanz weitaus schneller als mit Lichtgeschwindigkeit (sofort) kommunizieren können, muss es eine höhere Dimension (einen Hyperraum) geben, durch die dieses möglich ist. Denn die spezielle Relativitätstheorie Einsteins zeigt, dass sich Signale in den herkömmlichen Dimensionen des Raumes nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können.«

Nochmal zur Vereinfachung: In unserem Kontext meinen wir mit Hyperraum einfach Dimensionen, die über unser bekanntes Raum-Zeit-Gefüge hinausgehen. Ein Raum, innerhalb dessen unsere Raum-Zeit-Erfahrung stattfindet. Und damit sind wir praktisch im Erfahrungsfeld des zeitlosen Augenblicks, wie ihn auch Eckhart Tolle beschreibt.

der zeitlose Augenblick

#130 „one year ago – ein Jahr später“

Diese Gedanken habe ich vor ziemlich genau einem Jahr, damals noch sehr aktiv, auf fb geteilt, und sie scheinen mir genau so aktuell wie damals zu sein. Check it out, if you like – macht euch selbst ein Bild:

macht euch selbst ein Bild:

Wen immer es interessiert: was ich zu sehen und zu hören vermag, was mir schmeckt und wovor mir graut, was sich in mir so zusammen denkt, oder mein Versuch, mir einen Reim auf dies und das Wahrgenommene zu machen, was ich nicht verstehe, was ich spüre, wie sich das anfühlt und was das intuitive Viech in mir dazu meint, woher wir wahrscheinlich kommen und wohin wir möglicherweise gemeinsam weitergehen könnten, was ist – JETZT – und was ich weiss, tief im Kern meiner bewussten Essenz.

Vorweg eine Analogie, die mir heute am Rad, teilweise im Regen, in diesen sehr stürmischen Zeiten, durch Felder und Auwälder, über Treppelwege und Trampelpfade entlang der Donau zugeflogen ist: Ich kenne eine grossartige, fantastische Chinesische Akupunktur Ärztin, die aus einer Dynastie von Generationen extrem erfahrener und erfolgreicher Ärzte kommt. Erfolgreich im Sinn von Heilerfolgen. Zu ihr gehe ich seit Jahren immer wieder, da sie mir, meiner Seele und meinem Körper schon in so vielen Situationen ärgste Operationen und heftigste Medikamente erspart hat.

Seit Jahren schicke ich eine Vielzahl meiner Bekannten, Freunde, Studentinnen, Schüler und Familienmitglieder zu ihr, von denen viele am Anfang oft skeptisch bis ablehnend eigestellt waren, aber am Ende immer von Schmerzen und Sorgen erlöst, erleichtert, sich Operationen erspart, geheilt, hoch zufrieden und glücklich waren und nach wie vor sind. Mein Satz, der alle bislang überzeugte, es zu versuchen, ist immer noch der selbe: „Du musst nicht daran glauben, es funktioniert trotzdem.“

„Du musst nicht daran glauben, es funktioniert trotzdem.“

Mit Covid-19, diesem Corona Virus, ist es ähnlich: Man muss nicht daran glauben, man kann egal welche Meinungen dazu haben, man kann dies und jenes bezweifeln, dies und das vermuten und diskutieren, man kann Schuldige , Verantwortliche suchen oder glauben gefunden zu haben, man kann sich auf sein sogenanntes Recht auf Freiheit berufen, man kann es verleugnen, mit dem Kopf im Sand ignorieren, sich darüber lächerlich machen, zynisch und sarkastisch, ängstlich und verzweifelt versuchen, sich der Realität verweigern oder sich ihr stellen, man kann Teil einer sogenannten Risikogruppe sein oder nicht, Faktum ist: Das Covid-19 Virus mit der zur Zeit bestehenden, weltweiten Pandemie existiert fix, ohne 1% Zweifel, und zwar unsichtbar, aber nach wie vor. Es ist keine Erfindung, es ist auch kein Witz oder schlechter Scherz, es kann jede und jeden treffen und es ist hoch ansteckend, like it or not.

ohne 1% Zweifel

An dieser Stelle möchte ich mich einmal von ganzem Herzen bei unserem Gesundheitsminister Anschober und seinem Team bedanken, der uns so sachlich, unaufgeregt und klar durch diese Herausforderung begleitet und uns, zumindest bis jetzt, in vergleichsweise sichere Gewässer geführt hat, bis ihn das Diktat und der Druck einer um jeden Preis, Profit vor Menschenleben, getriebenen Wirtschaft und des Konsum Wahnsinns jäh gestoppt zu haben scheint und eine ganze Nation in einer allgemeinen Verunsicherung mit dem Trostpflaster Kaufrausch stehen gelassen wurde.

Jetzt kann man natürlich leicht blöd und zynisch daherreden, dass alle Massnahmen übertrieben bis sinnlos gewesen sein mögen. Das derzeit „noch“ vorliegende Resultat an relativ wenig Erkrankten als auch an Corona Verstorbenen und einem Krankensystem, welches nie bis an seine Grenzen kommen musste, einer Natur, die, so nebenbei aber sicher nicht unwesentlich, seit langem wieder einmal voll durchatmen und aufblühen durfte und einer Bevölkerung und politischen Parteien, die sich zur wunderbarsten Abwechslung von allen einmal in respektvoller Solidarität üben konnten, sind das Resultat der gemeinsamen Bemühungen der letzen 6 Wochen.

Trostpflaster: Kaufrausch? oder Natur?

Und JETZT? die gesamte Kultur-, Kunst-, Musik-, Club-, Festival-, Theaterszene wurde radikal von der vollen Blüte auf Null Komma Null gecrasht, gestoppt, ersatzlos gestrichen, alles Verboten, Kein Einkommen von einem Tag auf den anderen, kein Ausweg – Kompensationen lassen seit Wochen trotz grossartiger Ankündigungen auf sich warten. die Wirtschaft, der Handel, die Tourismusindustrie schiebt die volle Panik, und anstatt diese Chance wahrzunehmen und zu nutzen, etwas aus der Vergangenheit und vor allem der Gegenwart zu lernen, zu erkennen, dass die Wurzel des meisten Übels, auch dieser Pandemie, eine seit Jahrzehnten kranke, neoliberale, globalistische, ausschliesslich Profit orientierte, in ihren letzten Zuckungen auf der wirtschaftlichen Intensivstation liegende, seit langem künstlich beatmete „Systemkrise“ mit Herzschrittmacher ist, versucht man stattdessen so schnell wie möglich wieder dorthin zu rasen, wo man hergekommen ist.

Auf Covid-19 geschissen. Fatal, wenn man mich fragt, und zwar aus vielen Gründen. Eine Bekannte hat mir heute erzählt, dass man z.B. in Pakistan davon ausgeht, dass man sich noch mindestens 2 Jahre mit dieser Pandemie beschäftigen wird müssen.

wieder dorthin rasen, wo man hergekommen ist

JETZT könnte man allerdings diese geschenkte Zeit, diese Generalpause, diesen uns alle in die Knie zwingenden Stillstand, diesen Ausnahmezustand konstruktiv und im Sinne des Gemeinwohls nutzen anstatt da oder dort sofort wieder billiges politisches Kleingeld und mittels Gewalt und Lügen teuren Profit auf unser aller Kosten zu generieren. Man könnte jetzt mutig, bedacht und unter zu Hilfenahme aller kompetenten Kräfte auf Augenhöhe auf den jeweiligen Gebieten völlig neuen Ufern entgegensteuern, neue, nachhaltige Konzepte entwickeln, eine wesentlich ausgeglichenere Verteilungsgerechtigkeit mittels Vermögens- , Kapital-, Transaktionssteuern, Umverteilung herstellen, das Thema Arbeit vollkommen neu definieren, sinn – volle Berufe vor Bullshit – Jobs, sich an kreative Bildungs- und Gesellschaftskonzepte heranwagen, vermehrt kleinere und damit auch gesündere weil weniger anfällige kleinere Strukturen schaffen , der Kultur und Kunst wieder den Raum schenken, den sie braucht um wirken zu können, jene Berufe, die mit den beschissensten Honoraren unser aller Ärsche jetzt gerade retten, endlich auch finanziell jene Wertschätzung entgegenbringen, die Applaus nicht wettmachen kann, verstehen, das auch Künstler sich nicht vom Applaus alleine ernähren und ihre Miete zahlen können und, und, und.

…..und, und, und

Und was passiert? Nichts von all dem, anscheinend haben wir noch immer nichts kapiert. Menschen scheissen auf Abstand und den Maskenzwang, als wäre das Erdbeben mit vorgestern endlich vorbei, feiern ihre Freiheit auf Kosten der Gesundheit von Vielen, von uns allen und fühlen sich super frei und toll dabei. Vielleicht sollte man an jeder Strassenecke aufzeichnen , wie lang ein Meter wirklich ist, scheiss auf Baby Elefanten. Vielleicht sollte man die Leute daran erinnern, dass man Gehirn aus- UND einschalten kann, dass mit – denken möglich ist, und mit – fühlen etwas sein könnte, was man selbst vielleicht auch mal irgendwann sehr gut brauchen kann.

WIR brauchen jetzt ein Bewusstsein das über schwarz – weiss, richtig – falsch, Freund – Feind, dumm – gescheit, Arschloch – Buddy ganz weit über das bisher kollektiv Erlernte hinaus geht. Jede und Jeder von uns kann irgendetwas ganz besonders gut, das sonst niemand kann, weiss etwas ganz spezielles das anderen so nicht bewusst ist, hat Talente, eine Bestimmung, die keine und kein anderer hat, fühlt , wie kein anderer fühlt, sieht, wie kein anderer sieht, hört , wie kein anderer hört, hat eine Phantasie wie sonst niemand – das Arschloch zeigt mir vielleicht etwas, was ich so noch nie gesehen habe, in dem, was für manche schlecht ist, können wiederum andere etwas extrem Gutes entdecken, Gescheite machen oft die grössten Dummheiten und sogenannte Dumme haben schon unglaubliches entdeckt…

ent – decken

UNSER ALLER FREIHEIT UND KRAFT LIEGT IN UNSER ALLER GEMEIN SAMEN BUNTEN VIELFALT IN EINEM WERT SCHÄTZENDEN, LIEBE VOLLEN MIT EINANDER.

dort geht,s lang. my 5 cents, alles Liebste, AleX

Lorenz Raab, Phil Nykrin, Oliver Steger, AleX Deutsch
photo © Eckhart Derschmidt

#129 „Wir Männer müssen dringend an einem gesunden, zeitgemässen Bild unserer Männlichkeit arbeiten“

Ja, Männer. so schaut’s aus. Mir ist das schon seit längerem sonnenklar. Nur wie machen wir das, wie gehen wir da ran und wie bringen wir da besonders jene zum Tisch, die in ihren uralten , teilweise antiken, patriarchalischen Männerbildern hoffnungslos stecken geblieben sind und die Frauen und Partner noch immer als ihr wertvollstes „Eigentum“ zu betrachten gewohnt sind und glauben, dass Mann nach wie vor das Privileg hat, mächtig, stark , und souverän über jeder und jedem und allem herrschend und weit darüber stehend zu sein hat, besonders auch seinen männlichen Kumpels und Freunden gegenüber, auf keinen Fall weinen darf, als Indianer keinen Schmerz kennen darf und auf schon gar nicht als Schwächling, als weinerliches Waserl und Pantoffelheld unter der sogenannten „Fuchtel“ der Frau abgestempelt werden darf. Damit kann diese Art von Männlichkeit gar nicht.

Dort „wachsen“ sicher viele der Energien und die Wut, die für all diese schrecklichen, auf jeden Fall zu vermeidenden Frauenmorde, verantwortlich zeichnet, in genau diesen Bildern und Vorstellungen von Männlichkeit. Häusliche Gewalt allerdings ist jedoch sicher auch keine Einbahnstrasse ausschliesslich von Männern in Richtung der Frauen. Es gibt genug Mütter, die ihre Kinder, egal ob Mädchen oder Buben schlagen, und eben nicht nur Väter. Auch das ist „häusliche Gewalt“. Wo in meiner Wahrnehmung das Schlagen nicht nur ein Zeichen von Macht, krankhafter Eifersucht und Besitzdenken ist, sondern meines Erachtens sehr oft auch ein Zeichen von Hilflosigkeit. Manchmal möglicherweise auch ein Gefühl des verhöhnt und / oder ausgelacht und lächerlich gemacht Werdens.

Wenn ich jetzt so in Gedanken die Männer in Form meiner Urgrossväter, Grossväter, meinem Vater, den Vätern meiner Partnerinnen, mich selbst, meinen Sohnemann, die Söhne meiner Liebsten und ihre Väter und meinen Schwiegersohn so vor meinem geistigen Auge mit ihren jeweiligen Frauen und Partnerinnen vorbeiziehen lasse, fällt mir natürlich schon einiges, möglicherweise durchaus Beachtenswertes auf, was uns mit helfen könnte, ein neues Männerbild für uns Männer, zusammen aber auch mit den Frauen, Partnerinnen und Kindern, zu entwicklen und zu schauen, ob wir uns da noch als Mann wirklich darin finden können.

Da waren einmal meine Urgrossväter und mein Grossvater mütterlicherseits, alle eher ruhige, in sich ruhende, gross gewachsene, eher hagere Förster, Jäger und Waldmenschen mit grossteils tiefen, resonanten, permanent Geschichten erzählenden Stimmen, und im Falle meines Opa’s, mit einer eher klein gewachsenen, zierlichen, feingliedrigen Frau mit immens grossem Busen zusammen war. Meine sanfte, liebevolle Oma, von der ich nie das Gefühl hatte, dass sie von meinem Opa terrorisiert oder geschlagen worden wäre, die aber sicher noch am ehesten dem alten Rollenbild der Frau, die zu Hause ist, den Haushalt und den Garten schupft, sich um die Kinder kümmert, wo ihr natürlich in den Jahren, in denen mein Opa im 2. Weltkrieg einrücken musste und für den Rest seiner Tage traumatisiert wieder zurückgekommen war, nicht viel anderes übrig geblieben ist, als zu kochen, flicken, nähen und zu backen wie im Himmel.

Dann der schon mal lautstark auf den Tisch hauende und frühmorgens um sich brüllende Vater meines Vaters, der despote Bauer mit Knechten, Mägden und vier Söhnen, von denen einer eben mein Papa war, der immer darunter gelitten hatte, nicht den Hof überschrieben bekommen zu haben. Auch keinen Grund oder Boden wie alle anderen seiner Brüder. Wo sich der väterliche support darin erschöpfte, ihm eine Ausbildung zum landwirtschaftlichen Versuchstechniker und Agrarbiologen zu ermöglichen und basta. Aber: auch wenn bellende Hunde bekanntlich nicht beissen sollen, hatte ich manchmal höllische Angst vor diesem ganzen viel zu lauten und donnernden patriarchalischen Macho Theater. Und die Mutter, zu der wir auch alle „Mutter“sagten, eine sanfte, ruhige, liebevolle und sicher etwas schüchterne , oder soll ich sagen, eingeschüchterte Frau, die mir immer meinen violetten Lieblingssterz, den Haidensterz aus Buchweizen mit ein paar frischen Grammeln und einen Getreide Häferlkaffee gemacht hat. Eine wahre Kräuter Expertin und eigentlich eine, immer nach Leinöl duftende Bäuerin und Naturheilerin. Wo ich allerdings nicht weiss und keine Ahnung habe, wie diese meine beiden Grosseltern, „Vater“ und „Mutter“ ihre, in ihren Rollenverteilungen sicher auch noch sehr traditionelle Beziehung gemeinsam zu gestalten wussten, zumal ich sie kaum je gemeinsam erleben durfte.

Und dann kam die Generation meines Vaters, Kriegsende und Nachkriegsgeneration. Aufbau, Wirtschaftswachstum, Forschung. Zuerst die Hippie- und dann die mächtige, für die Männer vieles bis alles verändernde Emanzipationsbewegung der Frauen in ihrem Bemühen, sich aus ihren inneren und äusseren Abhängigkeiten zu befreien und in ihrem vollkommen verständlichen Streben nach Gleichberechtigung, welches bis heute, 50 – 60 Jahre später, noch immer nicht ganz auf Augenhöhe gelöst und in keinem Selbstverständnis akzeptiert werden konnte. In Island, ja, aber hier, im erzkatholischen Österreich sind wir in grossen Teilen heute noch weiter davon entfernt als wir das vor ein paar Jahren schon einmal wesentlich besser waren.

Da tappte mein Vater mit seinem Männlichkeitsbild sicher oft bis meistens bis zu seinem Lebensende vollkommen auf sich gestellt und auch irgendwie von der Gesellschaft in diesem Prozess allein gelassen, im Dunklen. Das brachte den sonst eigentlich sehr sanftmütigen Mann schon auch mal zur Verzweiflung, was zusammen mit einem ähnlichen, nur anders angelegten Prozess seitens meiner Mutter sehr oft in heftigen Streitereien unter den beiden eskalierte, durch die Erwartungen der Gesellschaft zum einen, die gegenseitigen Erwartungen und Herausforderungen und auf der steten Suche nach den eigenen männlichen und weiblichen Identitäten, mit denen man , zumindest für kurze Zeit, in Frieden sein konnte, und mir oft , nicht immer, kein wirklich emotional stabiles Dach über meiner Bubenseele anzubieten hatte. Als Einzelkind noch dazu, Gott, habe ich das gehasst. Da wird man leicht einmal, ob man will oder nicht, zum Einzelkämpfer und zum lonely Wolf. Und zum Waldkind, mit dem Hund als besten Freund, der mir meinen seelischen Arsch gerettet hat – der Wald, und meinen Kindheitsfreunden, mit denen ich bis heute freundschaftlich verbunden bin, die mich als Einzelkind definitiv sozial gerettet haben.

Da war ich dann, auch allein gelassen im täglichen Kampf der Geschlechter, was ich so von allen meinen Grosseltern nicht wirklich kannte. Die Beziehung als Kampf, ein ewiges „Ziehen“ , ein Kräfte und Energie raubender Kraftakt für beide Seiten, Schuld und Sühne, vorwerfen, verteidigen, ent – schuldigen – a nightmare. Was dann schlussendlich in Folge irgendwann auch zur Scheidung meiner Eltern geführt hatte oder führen musste und nicht wirklich ein nachahmenswertes Beziehungsmodell darstellte.

Und da war es dann irgendwann plötzlich voll in meinem Bewusstsein gelandet: Die vor sich gehenden und unvermeidbaren Transformationen beider, der Frauen – und Männerbilder, beider Bilder, was ohne die eine und ohne den anderen nicht wirklich gut gehen konnte. Manchmal gelungen, viel öfter , bis heute, wie man sehen und unschwer erkennen kann, nach wie vor misslungen und teilweise vollkommen missglückt. Den Blow, den heftigsten Brocken, die Krot sozusagen, der tiefe Fall aus den Höhen des Patriarchats, musste auf jeden Fall die Generation meines Vaters schlucken. Den hat die Wucht des Pendels der ausgleichenden Waage voll erwischt.

Meine Generation war da noch mit den Ausläufern des unsanften Aufschlags am Boden der Realtät zugleich aber schon in wesentlich ruhigeren, aber keineswegs weniger herausfordernden Beziehungs – Gewässern unterwegs, weil sich die gesellschaftlich geforderten und somit optimalen Männer- und Frauenwunschbilder auf beiden Seiten fast stündlich zu ändern schienen. Und schliesslich die Generation meines Schwiegersohnes und noch mehr die meines Sohnes. Diese scheint da schon längst unseren ehemaligen kratzbürstigen Raupenpanzern in einer fast vollkommen selbstverständlichen Transformation und einem gleichzeitigen Entwachsen aus all diesen vormals mehr oder weniger klar zu definierenden Rollenbildern endgültig entschlüpft und flattern uns da schon weit davon.

Der gesellschaftliche Druck auf beide Geschlechter war inzwischen ja enorm gestiegen und blieb nirgendwo ohne Folgen. Auch bei mir nicht. In den meisten meiner Partnerschaften bin ich kläglich gescheitert, mit zwei wunderbaren Kindern aus verschiedenen Partnerschaften, einer Tochter, die ich schon über Jahrzehnte schmerzlichst vermisst aber nie verloren glaubte, mit einem Stiefvater, der mir in der ersten Minute unseres gegenseitigen , „wir werden uns schon noch Kennen Lernen“ eröffnete: „Ein Kind braucht nur einen Vater, und der bin jetzt ich“ Selbsterklärend , was dieses Männerbild betrifft, unverständlich dass das nicht nur eine Drohung sondern seine eigenermächtigte Fest Stellung war. Ja, auch Töchter können als Besitz empfunden werden, auch wenn sie nicht die eigenen sind, nicht nur Partnerinnen oder Ehefrauen.

….und einem Sohnemann, mit dem ich seit Jahren in einer Männer WG lebe und wohne, bis es einem von uns oder uns beiden irgendwann zu blöd geworden sein wird, mit einer wirklich schönen, gesunden Verbundenheit auf Augenhöhe mit seiner, seit vielen Jahren von mir getrennt lebenden Mutter. Das ist „Gold“ wert, in Zeiten wie diesen, für alle Beteiligten. Aber das verlangte von uns beiden, nicht in unseren Persönlichkeiten und Egos stecken zu bleiben, sondern aus all dem rauszuwachsen und weiter zu gehen, tiefer zu gehen und sich und dem anderen Verletzlichkeit, Hilflosigkeit, Traurigkeit und die eigene Schwäche einzugestehen, sie anzunehmen, zu umarmen und darin erst wahre Stärke erfahren zu lernen. Die griechischen Götter durften auch schon mal weinen, den Indianern wurde es von Karl May verboten, aber wir Männer, wir dürfen das heute wieder, und können darin, in unserer eigenen Zerbrechlichkeit, erst unsere ganz besondere Stärke entdecken. Das ist mutige Wahrhaftigkeit und das braucht Mensch mehr als alles andere.

Das Wichtigste, in allen Beziehungen, ist allerdings „Reden“. Immer. Über alles, auch wenn es noch so schwer fällt. Und zwar nicht als Vor – wurf. Oder der anderen oder dem andern sagen, was er sie denkt, tun soll, wissen müsste, zu handeln und zu riechen hat, sondern „über sich selbst sprechen“. Was einen bewegt, verunsichert, hilflos macht, mit Freude erfüllt, Angst macht. Nicht der oder dem anderen um jeden Preis „gefallen wollen“ und sich damit verbiegen, sondern unter allen Umständen immer bei sich und sich treu bleiben. Sich miteinander bemühen, eine gelungene, respektvolle Partnerschaft auf Augenhöhe zu gestalten und zu leben, in der jede und jeder gleich wichtig, gleich wertvoll ist, und in der aber auch jede und jeder Zeit und Raum für sich hat, ohne sich rechtfertigen oder erklären zu müssen. Und der und dem anderen immer die Chance geben , das eigene Gesicht und besonders die Würde wahren zu können. Essentiell!

Dafür sollten wir Gesprächsrunden ermöglichen, Seminare gestalten und anbieten, bei den Kindern schon beginnen, ein anderes Bewusstsein zu ermöglichen, Schwäche und Stärke nicht mit Feigling und Machtrausch zu verwechseln und eben nicht erst bei den letzten Hilfeschreien, beim Opferschutz zu denken, zu handeln und zu diskutieren begonnen. Gibt es mal Opfer, die natürlich unter allen Umständen geschützt werden müssen, ist es meistens schon zu spät, und jene Männer und Frauen, die diese Hilfe dann am meisten bräuchten, sind sehr wahrscheinlich dann genau jene, die diese dann nicht in Anspruch nehmen werden, weil man eben schon viel, viel früher ansetzen muss. Wie man etwa als Mann Söhnen vorleben können sollte, ihre Mutter zu respektieren und ihr liebevoll und wertschätzend zu begegnen. Etwas, was man umgekehrt durchaus auch vielen Frauen ans Herz legen kann. Gemeinsam sollten wir uns helfen, wenn möglich würdevoll und wahrhaftig miteinander zu wachsen, uns Raum zu geben und zu schenken.

Dieser Innenminister, dieser Kanzler und diese gesamte türkise Regierungsmannschaft, soviel steht jedenfalls fest, wird uns aus einem unglücklichen, hilflosen und gewaltbereiten Männerbild genau so wenig erlösen wie diese Frauenministerin auch nur annähernd in der Lage sein wird, den Frauen wirklich zu helfen. Da häufen und türmen sich Männerbilder und Frauenbilder von vorvorgestern, und da wird in riesigen Schritten ausschliesslich zurückgerudert als nach vorne gelebt und gestaltet. Mit Telefonnummern alleine wird sich dieses Dilemma nicht lösen lassen, da muss man wesentlich tiefer gehen und wesentlich kompetenter und vor allem, viel früher ansetzen und hinschauen, alles Dinge, derer Politiker von heute schlicht und einfach nicht fähig sind.

Also von dieser Seite brauchen wir uns wirklich keine grundlegenden Hilfestellungen erwarten, sowohl auf Frauen- als auch auf Männerseite. Die einen sind bereits jenseits all dieses Geschlechterkampfschwachsinns davon geflattert und wissen zum Teil gar nicht mehr , wovon wir da überhaupt reden, und ein anderer, nicht unwesentlicher Teil scheint mehr und mehr und rasanter als je zuvor wieder in alte Muster und in altes Unglück zurück zu verfallen.

Wobei mir scheint, dass man heute Partner eher zu konsumieren als gelungene Partnerschaften zu leben, zu ermöglichen und zu gestalten bereit ist. Neue Nase, neuer Arsch, neues Kleid, neue Titten, neues Auto, neuer Bullshit Job, neue Brille, neuer Fitnesscenter, neuer Mann, neue Frau – und die und der und das alte wird dann weder wertgeschätzt noch als gleichwertige menschliche Existenz im Sinne unserer Wegwerfgesellschaft entwertet und oft verächtlich bis verantwortungslos „entsorgt“. Die oder der nächst beste wartet ja oft schon. Same shit, same story, gleiches Schicksal, und täglich grüsst das Murmeltier. Das erklärt unter anderem auch, warum inzwischen immer mehr Menschen sich entschliessen, alleine zu leben und viele von denen oft hoffnungslos vereinsamen oder sozial verwahrlost ihrem Ende entgegen fristen.

Irgendwie gruselig und warum auch immer erinnert mich das Ganze an eine Erzählung eines Telefonshop Betreibers Mitte der 90iger Jahre in meiner alten Neighbourhood an der Lower Eastside in Manhattan. Dieser meinte, dass viele Kids, die oft schon mit 11 oder 12 bewaffnet und in Gangs unterwegs sind, sich oft total wundern, dass, aus einer Videospielwelt kommend, angeschossen werden tatsächlich höllisch weh tut und man danach wirklich böse blutet, manchmal dies einen über Monate lahmlegt und manchmal eben auch das Leben kosten kann. Sind wir inzwischen wirklich schon von unserem „einfach Mensch sein dürfen“ und von der Fähigkeit, irgend so etwas wie Empathie und Mitgefühl entwickeln zu können, so abgrundtief und weiter als je zuvor entfernt?

#128 „a good friday – es fehlt an nichts“

Nachdem ich seit wenigen Tagen, eigentlich seit dem Soundcheck letzten Donnerstag im Porgy und Bess – als hintereinander mehrere mails von fakebook in einem steten Stacatto in mein E-mail Konto reingeschossen kamen, nachdem man mich dort ja mittlerweile seit Ende September letzten Jahres gesperrt hatte und ich im Bemühen, wieder entsperrt zu werden, auch noch gehackt wurde und dort plötzlich in allen mails, ohne mein dazu tun, Alosind B. Derriksh hiess – nachdem ich also nun wieder, wie aus dem Nichts, vollkommen unvermutet Zugang zu meinem fb Konto habe, konnte ich dort eine inzwischen über ein Jahr alte, zeitlose Geschichte ausgraben, um die es mir wirklich leid getan hätte, wäre sie für immer verloren gegangen.

eine zeitlose Geschichte

Inzwischen, bin ich, nach meinem „cold fb turkey“ ein vollkommen fakebook und damit natürlich auch instagrimm , whatznepp und Co entwöhnter, wesentlich freierer und befreiter Mensch geworden, und muss mich, allerdings auch mit grosser Freude zugleich, wundern, obwohl ich es natürlich verstehen kann, dass so viele von euch nach wie vor hier am Start sind. Ich vermisse wirklich nichts, ausser eben den Kontakt zu mir ans Herz gewachsenen, wunderbaren und plötzlich aus meinem Leben verschwundenen Zeitgenossinnen und Freunden unter euch verloren zu haben.

Ich werde diese gewonnene Freiheit aber sicher nicht mehr aufgeben und gegen nichts eintauschen. Also erwartet bitte keine weiteren Aktivitäten meinerseits, ausser dass ich mich um die Wiederinstandsetzung unserer Café Drechsler Künstlerseite bemühen werde, die im Zuge meiner vollkommen unerwarteten fb Auferstehung noch nicht wieder das Licht der sozialen Fangnetzte erblicken durfte. meine E-mail Adresse lautet immer noch moerdermusic@yahoo.com und meine Web- und Blogseite http://www.pimpmyband.live. Und jetzt zu meiner alten, zeitlosen Geschichte, die mir, wie es scheint, immer noch ans Herz gewachsen ist:

Auferstehung

„Karfreitag – Good Friday

4:39 am….. soll ich’s echt jetzt schon mal wagen? na klar, raus aus den bequemen Federn, rein in die alten Klamotten, noch meine 3 morgendlichen, köstlichen, heilenden, lauwarmen Gläser mit Zitronenwasser und Meersalz genussvoll ausgetrunken, Haube, Schal, Jacke und raus getastet in der frühmorgendlichen Finsternis zu meinem Fahrradschloss. Klack! aufgesperrt und draussen sind wir auf der Strasse. Wir sind am Weg. meinem Weg. 

Ja, es ist heute bedeutend wärmer als gestern und es weht eine wirklich angenehme laue Brise. Keine Menschenseele. Irgendwo ein paar einsame Tankwägen und zweieinhalb Lieferwägen. Ah, da kommt doch einer, ein alter Mann auf seinem Waffenrad, ganz beschaulich und gemütlich daher geradelt, und schaut mich wahrscheinlich genau so verdutzt an wie ich ihn.  Zwei Augenblicke lange Nähe.

mein Weg

Ich warte geduldig an den Ampeln, dass sie in den nächst besten Moment springen. Ich scheine sie schon auswendig zu kennen, die Schaltintervalle. Schokoduft in der Luft wie immer kurz nach der Josefstädterstrasse. Die Stadt schläft offensichtlich noch, mein geliebtes geiles Wien. Es ist ur warm, Haube und Schal runter. Herrlich. Ich fühle mich befreit. Auch die Angst scheint zu schlafen, ich spür sie nicht, sie ist schlicht und einfach nicht da – nirgends. 

Doch, da, jetzt – eine U-Bahn – Michelbeuren AKH, und drinnen, aus den Augenwinkeln, ein paar einsam isolierte Menschen mit Schutzmasken – da ist sie wieder, die Angst. Sie ist nicht da draussen, irgendwo – Nein, sie wohnt tief in uns. Und jetzt auf einmal, bis runter zur Volksoper und bis vor zum Blaustern – Grüne Welle – hatte ich hier noch nie – ich bin im Flow. 

im flow

Der vergoldete Hundertwasser Turm der Müllverbrennungsanlage Spittelau starrt auch noch wie ein unbeantwortetes Fragezeichen in den Himmel. So, jetzt hat sich’s ausgeampelt – runter zum Donaukanal, alles frei – keine Jogger, keine dicht an einem vorbei rasenden Strampelmännchen, nichts. Und da sind sie, am Ende des Donaukanals, im Magenta blauen Licht der nahenden Morgendämmerung, an der Schwelle zur Donau, direkt an den Toren der Stadt. Meine Kumpels, die Löwen, die hier verlässlich seit langen Zeiten Tag und Nacht Wache halten – was soll uns denn schon passieren bitte?

was soll uns passieren?

Und jetzt runter zum geliebten, ruhigen, weiter nach Südosten fliessenden Strom. Stromaufwärts, vorbei an den Wimpeln und Fahnen des Fahrradshops direkt am Ufer, die noch unschlüssig sind, woher der Wind jetzt eigentlich weht . Rein in die frische, laue, leicht rötlich violette Morgenluft . Ein Traum – ich liebe es und ich bedanke mich gerade bei mir, dass ich heute meinen Arsch schon so früh rausgebracht hab und frage mich im selben Augenblick wer in mir sich da bei wem in mir eigentlich bedankt….  Da bläst mir inzwischen doch schon ein ganz schön heftiger Wind entgegen, der mir allerdings auf der Retourfahrt wunderbar in den Rücken fallen wird um mich wie auf Flügeln in die Stadt zu tragen. Es duftet inzwischen nach einer feinen Brise Bärlauch, leicht modrig, feuchtem Ufermoos auf den nassen und feuchten Steinen mit einem Hauch von viel zu früh gebrühtem Filterkaffee.

wer in mir sich da bei wem in mir eigentlich bedankt…. 

Und da kommt sie jetzt, langsam, bedächtig, gleich, bestimmt, ich kann schon etwas sehen – die Vögel künden ihren nahen Auftritt an, ein paar Enten schnattern aufgeregt und zwei Reiher zerpflügen den noch vollkommen jungfräulichen Morgenhimmel. Soooo spannend, wie kurz vor einem wirklich mega geilen Konzert.

spannend…..

Und da ist sie, endlich – da ist es – die wärmende, tief rot alles warm umstrahlende Sonne in einem tiefen,wärmenden Ohm , das Licht, das ewige Licht – sie geht nicht auf sondern eigentlich gehen wir ja jeden Morgen zu ihr unter. Sie strahlt ja in Wahrheit die ganze Zeit, seit einer kleinen stillen Augenblicks Ewigkeit, immer, zu uns allen, zur Natur in und um uns. Stille, Ruhe, Frieden, Liebe, es fehlt an nichts und nichts und niemand. Alles ist gut. Es ist wie es ist. JETZT. 

A good Friday, The best Friday there is.“

jetzt

Ich fahre natürlich nach wie vor, wann immer es möglich ist, mit meinem Puchradl durch alle Lockdowns und sämtliche, die grosse und meine kleine Welt bewegenden Wunder und Grauslichkeiten hindurch, jeden Morgen aus der Stadt hinaus, das ganze Jahr hindurch, die Donau hinauf, spring auch immer wieder gerne rein, und bin unendlich dankbar, dadurch täglich auf diesen relativ kleinen äusseren Ausflügen in die Natur und den grossen inneren Reisen im Stillen immer mehr zu mir finden, und damit einen kleinen Schlüssel in grosser Dankbarkeit, Achtsamkeit und Wertschätzung zu all den liebenswerten Menschen da draussen und nicht zuletzt durch die Liebe zur Natur, zur Musik und zur Stille zu einer bedingungslosen Liebe zu und in mir gefunden haben zu dürfen.

http://www.liebevoll.jetzt

Ich hoffe wir sehen uns bald einmal da draussen, in real life, an der Donau oder auf einen gemeinsamen Kaffee, wenn die Kaffeehäuser wieder aufgesperrt haben werden. Alles Liebste, AleX

Zum Schluss noch eine wunderbare, weil so mitten in die stille Wahrheit unserer Essenz treffende Quote von Eckhart Tolle: “To meet everything and everyone through Stillness instead of mental noise is the greatest gift you can offer the universe.” 

stillness – meine kleine Welt

#127 SO! Und jetzt? Nein, nix mit zurück zur „Normalität“ – die Bewältigung der Klimakrise ist jetzt unser „MUSS“ der Stunde!

Ja! Die Klimakrise ist, ob uns das passt oder nicht, ob uns das bewusst ist oder nicht, ob wir das wollen oder nicht, eigentlich, wenn wir es wagen ganz genau hinzusehen, die Mutter der meisten bis eigentlich aller aktuellen Krisen, die uns alle beuteln und schütteln, egal ob arm oder reich, egal wie und wo wir wohnen, egal wohin wir von wo auch immer davor davonzulaufen gedenken . Und gegen diese , alles und jeden beherrschende, herausforderndste Krise seit Menschengedenken, gibt es KEINE IMPFUNG! „Nur“ unser „Handeln“ oder eben unsere Ignoranz.

Handeln

Jetzt, wo wir eigentlich alle, weltweit wissen, wie miteinander an einem Strang ziehen geht, gilt es, die Klimakrise als „Top Priority Service“, in der „last minute express lane“, vor allem, jedem und allen anderen vergleichsweise kleinen Problemchen voran, ohne Ausnahmeregelungen, Vertröstungen bis zum St. Nimmerleinstag, in einer gemeinsamen, internationalen, konstruktiven und völkerverbindenden Kraftanstrengung ohne weitere faule Ausreden, nicht mehr erlaubte oder von wem auch immer genehmigte Umleitungen oder Kopf in den Sand Strategien zugunsten weiterer mass- und sinnloser Profitmaximierungen einiger weniger gemeinsam in Angriff zu nehmen. JA! Wir können das! siehe die internationalen und weltweiten Covid Massnahmen, Kreativität und Innovation zu deren Eindämmung und die damit einhergehenden Hilfsprogramme. Der Traummännlein und Traumweiblein Wunsch „zurück zur Normalität“ darf dabei ruhig als ernste Bedrohung und als absolutes „No Go“! eingestuft werden.

Diese , für jede und jeden etwas anderes bedeutende, so heiss ersehnte „Normalität“ war in gewisser Weise in erster Linie dafür verantwortlich, dass wir überhaupt in diesem und anderen, schon vorangegangenen pandemischen Irsinns – Verirrungen gelandet sind. die Art und Weise, wie wir mit uns, und in Folge mit unseren Mitmenschen, mit unserer Umwelt und mit unserer Mutter Erde glauben umgehen zu müssen, zu dürfen und zu können. Es fehlt am Bewusst – Sein, dass alles, wir alle und alles mit jeder und jedem in einem fein gesponnenen, sich permanent veränderten energetischen Netzwerk miteinander verbunden sind. Dass wir alle als soziale Wesen Sehnsucht nach Nähe, nach dem Umarmen unserer Liebsten, unserer Freundinnen und freunde haben, dass wir gerne wieder miteinander spielen, spazieren gehen, Musik machen, gesellig und gemütlich beisammen sein wollen, versteht jede und jeder Mensch ohne Zweifel. Diese Normalität meine ich nicht. Ich meine jene Normalität, dass wir uns anscheinend großteils schon an die permanente Zerstörung und Verwüstung und Verrohung unseres Planeten und unseres Zusammenlebens gewohnt haben und inzwischen tatsächlich glauben, dass wir ausschliesslich „Konsumenten“ und nicht mehr vorrangig „Menschenseelen“ seien. Das ist eben nicht nur ein Irrsinn, sondern auch ein krasser Irrtum.

ohne faule Ausreden

Ich sehe schon in den täglichen Headline News, in allen Zeitungen, Zeitschriften, Online Foren und auf allen TV Stationen die aktuellen CO2 Emissionen, welches Land gerade einer CO2 Neutralität am nächsten gekommen ist, welche Massnahmen national und international gerade getroffen worden sind und noch dringend zu treffen sein werden. Dazu Interviews mit zahlreichen Klima- und Klimaschutzexperten, Agrarbiologen, Naturwissenschaftlern, Quantenphysikern und anderen kompetenten Kapazundern. Informationen zu den Folgen, notwendigen Massnahmen und Auswirkungen, wenn sich ein Mitglied der internationalen Gemeinschaft nicht an die allgemein gültigen Massnahmen und Regeln zu halten bereit ist.

headline news

Ein dringendes und vorrangiges sowie längst fälliges Umshiften der weltweiten Rüstungsausgaben, anfangs mindestens zu 50%, in Richtung erneuerbarer Energien, Energie effizientes Bauen, Waldpflanzungen, Regenwald- und Waldschutzzonen mit Schlägerungs- und Rodungsverboten, verstärkten Angeboten an E-Mobilität und zugleich einem flächendeckenden Ausbau aller öffentlichen Verkehrsnetze. Kurzstreckenflüge zurück auf Schiene. Schluss mit Patenten auf Gemüse und Pflanzen, Schluss mit Massentierhaltungen, Schluss mit all diesen irren und gigantischen Industrien und Branchen – Nahrungsmittelindustrie, Agrarindustrie, Fleischindustrie, Immobilienbranche, Immobilienbranche, Autoindustrie, Textilindustrie, Tourismusbranche, Reiseindustrie, Flugbranche, Ölindustrie, Pharmaindustrie, und, und, und…..

Schutzzonen

Sämtliche Agrarindustrie Investitionen werden ohne Ausnahmen mittel – und langfristig gestoppt und nur mehr ausschliesslich in wesentlich gesündere, kleinere landwirtschaftliche Strukturen, vorrangig in Permakulturen und in Kreislauf Wirtschaften gepumpt. Die weltweite Einhebung aller Konzern-, Aktien-, Spekulations- und Kapitalertragssteuern fliessen ausnahmslos in die Finanzierung eines bedingungslosen Grundeinkommens und eines öffentlich subventionierten Sozial- und Gesundheitssystems, bis mittelfristig sämtliche Aktiengesellschaften schrittweise in Genossenschaften übergeführt worden sind und die Börsen in Folge weltweit abgeschafft wurden. Wirtschaften und Profite zugunsten des Gemeinwohls der Gemeinschaft und Gesellschaft, was Börsen somit vollkommen nutzlos und überflüssig macht. Schaffung riesiger nationaler und internationaler Naturreservate zum Artenschutz, zum Natur- und Menschenschutz und zum Schutze der Biodiversität.

Zurück zu gesunden Böden, Schluss mit der kranken Zubetoniererei von Agrarflächen und Grünland. Wir brauchen keinen weiteren Supermarkt vor jedem Kuhdorf, und auch keine weiteren OBIs und ALDIs und wie sie alle heissen mögen.

gesunde Böden

Ein mehr als dringen notwendiges Neudenken und von Grund auf Umgestalten des gesamten Bildungssegments, inklusive der Entwicklung wettbewerbsfreier, aber inhaltlich wert – und sinnvoller und Sinn stiftender Bildungssysteme entlang der tatsächlichen Talente, besonderen Fähigkeiten und Interessen junger Menschen und den besonderen Herausforderungen unserer Zeit. Weg vom Unter – richten zum Auf-richten, zum mit- und voneinander Lernen, Kreativitätsbewusstsein und vorgelebter Innovation. Tod dem Frontal Unterricht durch ein paar, bislang angeblich alles Wissende vor angeblich lauter Trotteln. Zurück zu den wahrhaftigen Berufen, Potentialen und Talenten und weg von den derzeit noch ausschliesslich, die bereits todkranken und mehr als überflüssigen veralteten Systeme aufrechterhaltenden Bullshit Jobs.

Bullshit

Weg vom Entsorgungsmanagement zurück zur Müllabfuhr, weg vom Gebäudemanagement zurück zu den Hausbetreuerinnen und Hausmeistern, weg von den Kulturschaffenden zurück zu den Künstlerinnen und Künstlern! Weg von Bergen sinnloser Management Parasiten und somit die volle Kraft und Energie zurück zu den tatsächlich kreativen und innovativen Wert – Schöpfern, weg aus den Händen professioneller Abzocker und stiller , untätiger aber umso profitgeilerer Mitnascher und Beifahrer.

stille Mitnascher

Transformation vom penibel manipulierten und perfekt durchleuchteten „Konsumenten“ zurück zum nicht perfekten, aber wahrhaftigen und gesunden „Menschen“. Schluss mit dem Drang und Zwang und jeder Art künstlichen Wettbewerbs, jederzeit jeder und jedem etwas reindrücken, etwas verkaufen zu müssen, alles bewerben und jede Katzenscheisse und jeden Gemsensteig gewinnbringend vermarkten zu müssen. Die Natur ist weder irgendein, jederzeit je nach menschlichem Belieben und Bedürfnissen reproduzierbarer Stoff einer Nebensächlichkeit noch ein von allen in Anspruch zu nehmendes oder zu vernichtendes Konsumgut, genau so wenig wie der Rest unserer noch atembaren Luft oder der letzten intakten Lebensräume und Ökosysteme für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen.

Ökosysteme

Mit dem Kauf eines Mountainbikes habe ich noch lange nicht das Recht mit erworben, wo es mir gerade passt oder in den Un – Sinn kommt, im Wald herumzurasen. Es gibt ein Recht auf Stille und Ruhe und eines „in Ruhe gelassen werdens“ unter den Lebewesen, das sollten auch diverse radfahrende, rücksichtslos laute und über jeden Stock und Stein dahinhechelnde Dauerquatschtanten und -onkels irgendwann demnächst einmal kapieren dürfen oder eben, hoffentlich bald, lieber vor einer 3D Screen in der lauten Wolke ihres eigenen Geschwätzes im Fitnesscenter ihre virtuellen Gesprächsrunden drehen oder eben beim Kaffeekränzchen, gemeinsam mit den anderen Tratschtanten im Kaffeehaus. Weil’s (ihnen) eben egal ist.

Tratschtanten

Und Nein! Das ist KEIN TRAUM eines Träumers, sondern zwingend notwendige REALITÄT, wenn wir hier auf dieser unserer einzigen Erde in einer einigermassen menschenwürdigen Form weiter existieren und weiterleben wollen. Ein böser, zur sogenannten und so sehr herbeigesehnten und gewünschten „Normalität“ gewordener Albtraum, aus dem es so rasch und so wach und gründlich wie nur irgendwie möglich, weltweit aufzuwachen gilt. Dies alles ist eine hartnäckige, über Jahrzehnte, eigentlich Jahrhunderte konstant bis unterschwellig manipulierte und konditionierte , technokratische und kapitalistische, rein Profit orientierte , und sowohl unmenschliche als auch alles Leben und Lebenswerte zerstörerische Illusion sowie vollkommen verrückte Wahnvorstellung in Form dieses aktuellen kollektiven Un – Bewusstseins, unter Dauerfeuer permanenter Ablenkung, anhaltender Betäubung und scheinbarer Ohnmacht, einer derzeitigen und so schon viel zu lange vor sich hinwütenden und uns systematisch verblödenden und uns alle über kurz oder lang taub sowie stumpf- und handlungsunfähig machenden Realität.

kein Traum

Eine Scheinwelt, wo buchstäblich alles jederzeit sofort und immer verfügbar ist und sein muss, eine uns alle direttissima ins Verderben reitende, künstliche „Konsumentenrealität“ wo alles und jedes allen und jeder und jedem immer und überall unter zu Hilfenahme aller erdenklichen künstlichen Bedarfserzeugung verkaufbar, vermarktbar, kaufbar und konsumierbar und so schnell wie möglich zu „haben“ sein muss. Alles wird und will konsumiert und kann beliebig ersetzt werden: Essen, Trinken, Schlafen, Träumen, Jugend, Schönheit, sämtliche Nahrungsmittel, Junk- und Superfood, Wohnungen, Häuser, Autos, Urlaube, Ausbildungen, zum Unterschied von „Bildung“, Coachings für dies und das und alles und jenes, Grund, Boden, Wald und Wiesen, die Natur, Tiere, Bäume, Ramsch und Kramsch, Apps, Telefon, Internet, TV, Computer, virtuelle Realitäten, Beziehungen, Menschen, Partner, die Erde, der Mond, der Mars und eben das All.

alles wird auf Gedeih und Verderb konsumiert – Foto © Sandra B. Mauerhofer

Bestehend aus Grund- und Rohstoffen, für die die Natur Billionen von Jahren und feinstoffliche Prozesse über Millionen von Jahren gebraucht hat, sie herzustellen, sie zu verarbeiten und sie anzulegen müssen jetzt aus ausschliesslich profitgeilen Motiven innerhalb kürzester Zeit an die Frau und an den Mann gebracht werden. Auch wenn wir dann unter anderem Irrsinn Milliarden Tonnen an Lenbensmitteln und Abfall jährlich in den Müll schmeissen, die Luft durch die tagtägliche Verbrennung fossiler Brennstoffe von Tag zu Tag mehr und mehr belasten, bis sie uns endgültig weg geblieben sein wird, Hunderte Tier- und Pflanzenarten tagtäglich für immer ausrotten.

…..ausrotten

Genug ist nicht genug! Kaufen macht nicht glücklich. Glückliche Menschen kaufen nicht! Der Ausmass unseres kollektiven Kaufrausches sollte uns klar zeigen, wie unglücklich unsere Gesellschaft inzwischen schon lange geworden ist. Haben um jeden Preis, und sei das Schnäppchen auch noch so verlockend, macht eben nicht glücklich, sondern befriedigt immer nur in immer kürzeren Zeitspannen, egal ob es sich um eine neue App, den Porsche in der Garage oder eine neue Netflix Serie handeln mag. Von der Kunst des „Seins“ sind wir so weit entfernt wie nie zuvor. Künstliche Wimpern gibt es, ja! – auch künstliche Ärsche, künstliche Haare, fake Profile, fake Persönlichkeiten, falsche Gebisse, faule Kredite, künstliche Burger und künstliche Intelligenz, an der nichts, aber auch gar nichts „intelligent“ ist – aber eine fake Erde im Sinne einer neuen, anderen, weiteren, konsumier- und verkaufbaren Erde wird es in den nächsten Zig Billionen Jahren nicht geben. Und uns Menschen, wenn wir ungebremst und so „normal“ wie bis jetzt in unserem realen Porzellanladen hurtig vor uns zurück in die „Normalität“ weitertrampeln, schon lange zuvor nicht mehr. Take my word for it!

beide Fotos © Sandra B. Mauerhofer

#126 „Musik, Musiker, Künstler, Musikanten & Musik Ermöglicher“

Liebe Leute,

es freut mich von Herzen, aus den tiefsten Kratern meiner inzwischen künstlerisch und musikalisch eher einer verwaisten Mondlandschaft ähnelnden, verdurstenden Künstlerseele, euch ganz am Anfang dieses Blogs die freudige Nachricht verbreiten zu dürfen, dass wir diesen kommenden Donnerstag, den 29.April 2021 endlich wieder einmal, für mich persönlich nach viel zu langer Zeit, für euch Musik möglich machen dürfen. Wir sind: der Initiator und möglich Macher dieses fast unglaublichen Konzertes, der Trompeter Lorenz Raab, begleitet und sehr gerne von ihm für diese Gelegenheit geheuert, der Keyboarder und Pianist Phil Nykrin, mein Buddy, Freund und Jahrzehnte langer Groove Trooper in der Café Drechsler Band, der Bassist Oliver Steger und mit grosser Freude ich selbst an meinen geliebten und schon viel zu lange vermissten Trommeln in Konzert action. Und zwar im Musikclub „Porgy & Bess“ in Wien, dem Reich eines weiteren Königs der Musik Ermöglicher, den künstlerischen Leiter dieses wundervollen Musikclubs, nach wie vor leider ohne Besucher Beteiligungs Genehmigung, Christoph Huber. Das ganze Konzert kann über die Porgy&Bess homepage http://www.porgy.at ab 20:30 unter dem darunter stehenden Link gestreamt werden.

https://www.porgy.at/events/10419/

Was sind jetzt Musiker? Musiker sind eigentlich in diversen Musikschulen, Konservatorien, Musik- und Kunstuniversitäten und Colleges und zum Teil durch alle möglichen bis unmöglichen als auch absurde Wettbewerbe, von Jugend Musiziert über verschiedenste Bandwettbewerbe gepeitschte und gequälte, ausgebildete Musikanten, von denen allerdings ein relativ kleiner Teil aus dem Starterfeld des künstlerischen Marathons, oft erst nach jahrelangen Tourneen, Konzertauftritten, Band- und Orchester Engagements sowie nach dem Ablegen der permanenten Angst und Panik vor dem Fehler machen und sich selbst oder anderen etwas beweisen zu müssen in den kreativen und spirituell ruhigeren Gewässern des Musik Ermöglichen, den kreativen Strom durch einen selbst und das jeweilige Instrument, wozu natürlich auch die Stimme gehört, ungehindert und unbehirnschmalzt zuzulassen und bei einem zu berührenden, und nicht vorrangig durch Perfektionsstreben zu beeindruckenden Publikum, zu landen weiss.

landen

Warum Musik Ermöglicher? Weil die Qualität einer ausserordentlich guten Musikerin darin abzulesen, wahrzunehmen und leicht zu emp – finden ist, dass sie ihre Versagensängste, ihr Ego und den Drang , jemandem, sich selbst eingeschlossen, etwas beweisen oder das Gegenüber beeindrucken zu müssen, zu transzendieren erfahren und gelernt hat oder damit von Haus aus, vollkommen unbeeindruckt durch alle Ausbildungsversuche und -qualen, beschenkt worden ist, von wo sich überhaupt erst die volle Süsse, Duft, Energie, Frequenz und Kraft der Kunst und der Musik ihren klaren Weg durch sie, die Künstlerin und ihr Instrument hindurch, zu einem Publikum, zu den Mitmusikern und in den Raum der Performance ungehindert zu bahnen vermag.

Diese Menschen darf man getrost als „Künstlerinnen und Künstler“ bezeichnen, weil sie die Kunst des Zu- und zugleich Loslassens , quasi einem Channeling jenseits von Perfektion und Konditionierungen, Ego Explosionen und auch nur dem Ansatz irgendeiner Überzeugungsarbeit oder Darbietung oder dem unbedingt gewinnen müssen irgendeines absurden Wett – Bewerbes, verinnerlicht, akzeptiert, umarmt, verstanden und vollkommen losgelassen haben. Sie lassen zu und loss, ohne jegliche psychische, physische, mentale oder spirituelle Barrieren was durch sie hindurch und möglichst klar und unverfälscht und von diversen Egos unbearbeitet raus will.

Diese wunderbaren Zauberer, Magier, Elfen und „Strömer“ sind bitte nicht, nie und unter keinen wie auch immer gearteten Umständen als „Kulturschaffende“ zu bewerten oder zu bezeichnen. Die meisten wirklich grossartigen, aussergewöhnlichen und oft Weltklasse Künstlerinnen und Künstler, die ich in meinem bisherigen leben treffen und kennen lernen durfte, und das waren eine ganze Menge, waren und sind durchwegs sehr Ego befreite, extrem bescheidene und voll geerdete, wunder- und liebevolle Zeitgenossinnen und Genossen.

http://www.bartolomeybittmann.at Musikermöglicher

Eine etwas andere Art von Musik Ermöglichern ist einer vom Schlage des künstlerischen Leiters des Musik Clubs Porgy & Bess in Wien, Christop Huber, der es sich seit Anbeginn der Corona Zeit nicht nehmen liess, weiterhin unter dem Titel: „the music must go on-line“ verwegen und unbeeindruckt durch alle widerlichen Regeln und Rahmenbedingungen tagtäglich ein hochwertiges musikalisches Programm zusammen mit den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern, Ton- und Licht Technikern, Video und Streaming Experten als einen Musik gewordenen Hoffnungsschimmer, einer künstlerischen Auferstehung gleich am Grabstein der Kunst und Kultur , allen Unkenrufen und Querschlägern zum Trotz, auf die Beine zu stellen.

Dieser unglaubliche Einsatz und das Bemühen, sich den Grabesreden und Totsagungen seines fantastischen Musikclubs, den Musikerinnen und Musikern und der Musik an sich, als einer Art Antithese, Konzerte gratis, in oftmals fragwürdiger Qualität auf diverse Balkone zu verbannen, wurde international, von Wien bis nach New York , von Tokio bis nach Sao Paolo, von Berlin bis nach Moskau und Kapstadt von inzwischen Tausenden musikbegeisterter Menschen nicht nur zur Kenntnis genommen sondern tagtäglich gefeiert, allen digitalen Lücken und Krücken inklusive zum Trotz. Chapeau Christoph und in unser aller Namen vielen herzlichen Dank! So geht „Musikvermittler und Musik Ermöglicher.

Christoph Huber (rechts), Raphael Wressnig und Harry Sokal , kurz vor einem Auftritt im Porgy & Bess

Wir alle , und damit meine ich nicht nur meine Künstler Kolleginnen und Kollegen, sondern besonders auch ein „profitträchtiges“ Publikum, müssen höllisch aufpassen, welche Worte und Formulierungen man uns seit längerem unterzujubeln und still und leise in unser Bewusstsein reinzudrücken und reinzuschleusen versucht. Der König und Gott zugleich heisst , wie wir alle wissen, allerorts und über allem und jeder Zeit „Profit“ und so versucht man ganz bewusst, uns möglichst unauffällig Kunst, Künstler, Musik, Konzerte in „profit- taugliche“ und „Profit – trächtige“ und vor allen vermarktbare, kaufbare Begriffe, Schnäppchen und „Produkte“ runter zu filetieren, in leicht verkaufbare Häppchen zu verpacken und damit, wie in so gut wie allen anderen Be – Reichen auch, damit alles Wahrhaftige und Echte zugunsten diverser Geschäftsideen zu zerstören und sowohl die Betreiber dieses Schauspiels vor unser aller Augen und Ohren, als auch die neu kreierten Begriffe in möglichst viele neu geschaffene Berufe und Bullshit Jobs zu verwandeln, die eigentlich, bei genauerer Betrachtung , kaum eine Sau wirklich braucht, ausser eben um möglichst viel Profit zu generieren.

profitträchtiges Publikum

„Kunst- und Kulturschaffende“ sind beispielsweise derartige, saudoofe und voll am Punkt vorbei geschaffene Begriffe, weil man da glaubt, unauffällig Künstlerinnen und Künstler und eine Vielzahl von damit einhergehen wollenden, meist parasitären Bullshit Jobs, für die man seit längerem in diversen Fachhochschulen und Lehrgängen „aus – gebildet“ wird, weil es angeblich sehr „lukrative“ Buslshit Jobs seien, rund um den Kunstbereich herum unauffällig in einen hochintellektuellen Begriff für Nichts verpacken, vereinen und damit vereinnahmen zu können. Lassen wir uns das doch bitte nicht gefallen!

Kunst und Kultur sind keine „Branche“, Musik ist kein „Business“ sondern immer noch eine Kunst, die weder Kulturmanager, noch Artist Marketing, noch Branding, noch sämtlichen digitalen Unnutz , von Profitmachen und Inhalte Piraten, professionellen Profitgierigen Parasiten und Räubern wie Spotify, Youtube und Google bis hin zu diversen „Fest – Spiel“ Intendanten mit fürstlichen Gehältern und dort dann oft unterbezahlten Musikern braucht. Diese schaffen sehr oft gar nichts von künstlerisch wert – vollem Inhalt, sondern sind nur professionelle Abschöpfer und Zecken, gegen die noch keine Impfung erfunden worden ist. Siehe bitte dazu auch meinen Blog 117 „Kultur ist keine Branche, Herr Kanzler“ https://pimpmyband.live/2021/04/16/117-kultur-ist-keine-branche-herr-kanzler/

Künstler

Ein Konzert ist kein „Event“ und braucht demnach auch keinen Eventmanager. versteht ihr was ich meine? Es reicht ein Veranstalter. Vollkommen. Dass man als junge KünstlerIn oder Künstler auf Spotify, youtube, Facebook, Instagram und allen anderen gängigen social media Plattformen „sein muss“ und ein „Profil haben muss“ um erfolgreich zu sein ist eine glatte Lüge, denn erfolg – reich werden damit meistens nur die dahinter stehenden Konzerne und Industrien, die sich die künstlerischen Inhalte so, auf diese Weise einverleiben und ohne Skrupel für ihre Klientel, die sie damit gefangen halten, indem sie sie damit gratis bedienen, „stehlen“.

ein Konzert ist kein Event

Junge Künstlerinnen und Künstler haben immer weniger Möglichkeiten, mit ihrem Einkommen auskommen zu können und müssen dann oft selbst sich um diverse, beschissene „Bullshit Jobs“ bemühen, da inzwischen eine Heerschar an ihrer Arbeit und an ihren Konzerten, Videos und Songs mitnascht. Von den Plattenfirmen und Musiklabels bis hin zu den Verlagen, den Booking Agenturen, Spotify, Apple Music, Teezer, Title bis hin zu den Intendanten, den Eventmanagern und Eventagenturen, Youtube, Social Media und Co. Zum Kotzen eigentlich.

Da werden mutwillig, genauso wie bei den Bauern und in der Landwirtschaft, ursprünglich gesunde, kleine Strukturen ganz still und leise diversen Industrien einverleibt, versklavt, Sklaven und Leibeigene, oft mittels horrender öffentlicher Fördergelder, die aber weder die Musikerinnen noch die Bauern fördern sondern im Endeffekt immer, ohne Ausnahme, die abzockenden Industrien dahinter. Zu den Bauern in meinem nächsten Blog mehr. Und die professionellen Mitnascher werden reicher und reicher , und die wahrhaftigen KünstlerInnen und Künstler werden zugleich ärmer und ärmer.

AleX, Oliver Steger und Peter Herbert, my Kontrabass Buddies durch dick und dünn

#125 „Wald“

Es kommt die Zeit, da wiegt ein gesunder Baum tausend Menschen auf.

© Franz Friedrich Kovacs (*1949), deutscher Schriftsteller und Lyriker

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Kennt man die Bäume nicht, behandelt man sie alle wie Feuerholz.

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Aus Uganda

Soweit ich mich an irgendetwas erinnern kann, war mein Opa Hans Niederl, der Sohn des Stiftsförsters Franz Niederl aus Admont, ebenfalls Jäger und Revier- und Jagdaufseher in der Obersteiermark. Zuerst, wie sein Vater und mein Urgrossvater auch, in Admont und später am Kulm, im Ennstal, zwischen Stainach, Aigen, Schlatham, an dessen Fusse er und meine Oma lange in einem wunderschönen Holzhaus gewohnt hatten, und Irdning, meinem Geburtsort. Später dann noch im Revier des dort dafür zuständigen Oberförsters Katzensteiner in Irdning, in einem gebirgigen Waldgebiet, an dessen Fusse das Hotel Schloss Falkenstein gelegen war.

Foto © Prof. Ing. Anton Deutsch

Von meinem Opa hatte ich alles Wissen über die Geheimnisse des Waldes gelernt, inklusive der Deutung, dem „Lesen“ der Wildspuren und ihrer Losung, den Gesang der Vögel und ihr Flugbild, wo ich als 5 jähriger bereits Bussarde, von Falken und Habichten unterscheiden konnte, den verschiedensten Bauen von Füchsen und Dachsen und Iltissen, den verschiedensten Kräutern, Pilzen und Pflanzen und natürlich den Bäumen des Waldes, die für mich , nicht nur damals als Kind, sondern bis heute, immer beseelt, und wie Brüder und Schwestern waren und sind.

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Als wir dann schliesslich, als ich 6 Jahre alt war, von Irdning, aus der gebirgigen Obersteiermark und meinem Hausberg, dem Grimming, in die Oststeiermark mit ihren erotischen und sanften Hügeln übersiedelt waren, aufgrund eines Berufswechsels meines Vaters, der als Agrarbiologe eine Lehrstelle als Landwirtschaftslehrer in der Fachschule Kirchberg am Walde bekommen hatte, war ich mit meiner neuen Freundin, der Dachsbracke Waldi, einer Dackel ähnlichen Niederwild Jagdhündin und treuen Gefährtin, die mir mein Opa zum Abschied geschenkt hatte, genau dort, umgeben von uralten Wäldern, bestens aufgehoben und als kleiner Waldexperte, Spurenleser , Abenteurer, Indianer und Forscher wie in meinem persönlichen Paradies gelandet.

Manche gehen in den Wald und sehen nirgendwo Holz.

Aus der Mongolei

Als der Wald zum ›nachwachsenden Rohstoff‹ wurde, verrohte das Verständnis für den Wald.

© Klaus Ender (1939 – 2021), deutsch-österreichischer Fachbuchautor, Poet, bildender Künstler der Fotografie

Ein Baum, der fällt, macht mehr Krach als ein Wald, der wächst.

Aus Tibet

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Dort waren wir, jahraus, jahrein, mit unserer Bande äusserst umtriebig, bauten Staudämme, erkletterten Schieferfelsen, diverse Abstürze inklusive, pilgerten immer wieder zur geheimnisvollen, sogenannten „Himmelsstiege“, deren Stiegen mitten im Zauberwald damals aus einer Kinderperspektive tatsächlich in den Himmel zu führen schienen, bauten Hütten und Zeltlager, verbrachten unzählige Tage und manchmal auch Nächte in den Wäldern dort, bei jedem Wetter, wo wir uns manchmal vor jedem Knacksen im Gebüsch und durch die schauerlichen Rufe der Waldkäutze und Eulen, dem sogenannten „Schrecken“ diverser Fasane oder Rehböcke im Jägerjargon, kräftig unterstützt durch unsere reichlich blühende Fantasie, halb zu Tode fürchteten.

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Auch der Baum, unter dem man Schutz sucht, läßt das Wasser durch.

Aus Japan

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Nun ist ein alter Baum ein Stückchen Leben. Er beruhigt. Er erinnert. Er setzt das sinnlos heraufgeschraubte Tempo herab, mit dem man unter großem Geklapper am Ort bleibt. Und diese alten Bäume sollten dahingehen, sie, die nicht von heute auf morgen nachwachsen? Die man nicht ›nachliefern‹ kann? Die nicht in Serien, frei ab Wald, wieder aufgebaut werden können?

Kurt Tucholsky (1890 – 1935 (Freitod)), Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel; dt. Schriftsteller, Journalist, Literatur- und Theaterkritiker der Zeitschrift „Die Schaubühne“ (später umbenannt in „Die Weltbühne“), zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik

Quelle: Tucholsky, Werke 1907-1935. Alte Bäume, in: Vossische Zeitung, 10.12.1930, Nr. 288 (Peter Panter)

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Für mich war und ist der Wald immer so etwas wie eine „Wesenheit“, ein durch und durch lebendiges, beseeltes, beschützendes, vertrautes, inspirierendes, beruhigendes, geheimnisvolles, gesundes und Schatten, Kühle, Lebenskraft sowie Gesundheit spendendes Wesen, dem ich bis heute, mehr denn je, immer nur dankbar gegenübertreten konnte. Wenn ich mich an meinen Opa erinnere, geht das am Besten über eine Duftmischung aus Nadelwald, frischgrünem Moos, Frisch gebohnerter und geputzter Lederstiefel, ein kalter Hauch an Zigarettenrauch selbst gestopfter Zigaretten und einer leichten Prise Pitralon Rasierwasser. Ein Traum.

Der Baum gibt sogar noch dem Schatten, der gekommen ist, ihn abzuschlagen.

Aus Indien

Die Erde bindet den Baum für seine Dienste an sich,
der Himmel verlangt ihm keine Gegenleistung ab.

Rabindranath Tagore (1861 – 1941), in Bengali: Ravindranath Thakur, indischer Dichter und Philosoph, Nobelpreisträger für Literatur 1913

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Bald alles abgeholzt: die realen und die Traumwälder.

© Heimito Nollé (*1970), Medienanalyst

So durfte ich sozusagen in einem steten Bewusstsein aufwachsen, integrierter Teil eines Wunders namens Natur sein zu dürfen, in einer wunderbaren Partnerschaft, die mich Sauerstoff und die Luft zum Atmen, Taufrische und glasklares Quellwasser zum Trinken, handgefischte Forellen aus den Bächen, Herrenpilze, Parasol und Eierschwammerl , wunderbar duftende und richtig leckere Schwarz-, Preisel-, Him-, Brom- und Erdbeeren, eine Vielzahl von Kräutern, Harzen und Blättern für und gegen das eine oder andere Wehwehchen, und ihre lebendige, fruchtbare Erde schenkte und ich ihm, dem Wald dafür mein Kohlendioxid aus- und entgegenatmen durfte, womit er wiederum etwas sehr Wesentliches und Essentielles zugunsten unseres Lebens und Überlebens auf diesem wunderbaren Planeten Erde anzufangen wusste.

Der Wald wusste mein Ausatmen sofort wieder in etwas für mich und uns alle Lebewesen lebenswichtiges Einatembares umzuwandeln, und das 24 Stunden täglich, nur mit Hilfe der Sonne und seiner grünen Blätter und Nadeln. Von den ganzen anderen , damals geheimnisvollen Stoffen und Botenstoffen, die heute bereits zu einem guten Teil wissenschaftlich erforscht und erwiesenermassen unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden sehr zuträglich und eigentlich unersetzbar sind, ganz zu schweigen.

Inzwischen weiss man auch, dass Bäume miteinander über weiter Strecken kommunizieren, mittels unterirdischer Netzwerke und der Hilfe von Pilzen, dass sie sich gegenseitig helfen und unterstützen und mit Nahrung versorgen können. Fantastisch, und noch immer weiss man relativ wenig, wie er zur Reinigung des Wassers beiträgt, zur Kühlung des Klimas und vielem mehr.

Habt Ehrfurcht vor dem Baum. Er ist ein einziges großes Wunder, und euren Vorfahren war er heilig. Die Feindschaft gegen den Baum ist ein Zeichen der Minderwertigkeit eines Volkes und von niedriger Gesinnung des einzelnen.

Alexander von Humboldt (1769 – 1859), Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt, deutscher Naturforscher und Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft

Zugeschrieben

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Man kann nicht den Wald abholzen und das Echo stehenlassen. Richard Schröder

Foto © Sandra B. Mauerhofer

Die einzigen Kronen, die von wirklich großem Wert sind, sind die von Bäumen.

© Markus Keimel (*1987), Schriftsteller, Musiker, Komponist und Kolumnist

Foto © Sandra B. Mauerhofer

In jedem Baum wohnt ein Geist und sein Wohlergehen zu beeinträchtigen, belastet die Stätte mit Unglück.

Aus Asien

Der Stiel der Axt kehrt sich oft gegen den Wald, aus dem er kommt.

Ahiquar (8. Jh. v. Chr.), Weiser im Dienst der assyrischen Könige

Pflanzen wir Bäume, jede und jeder von uns, beschützen wir den Wald und die Wälder und die tausenden Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen und Lebewesen des Waldes, die unsere Lebensbasis und Lebensquelle sind, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, ob wir das wollen oder nicht, ob wir das wissen oder nicht, ist dem Wald und der Natur unserer Mutter Erde vollkommen egal. Nur: schon lange bevor der letzte Baum abgeholzt sein wird, kann euch jeder Waldmensch, egal wo auf diesem Planeten, und jeder Mensch, der noch einigermassen bei sich und nicht permanent b´neben oder ausser sich ist, eines garantieren:

es wird unser „Da Sein“ und unsere Lebenszeit auf diesem wundervollen Planeten Erde, dessen alles Leben erhaltende Wunder wir tagtäglich vernichten, weil wir zerstören, was wir noch immer nicht und offensichtlich immer weniger verstehen können oder wollen, weil wir uns für „die Krone der Schöpfung“ halten obwohl wir nur eine erbärmliche „Krone der Zerstörung“ sind, mit einem einzigen Schlag für immer zu Ende sein, egal wie viel Geld wir gerade am Konto haben, egal wie viel Profit wir gerade reingefahren haben, egal mit wie viel Informationen, die eben NICHT Wissen sind, wir zugebombt worden sind, egal wie luxuriös oder erbärmlich wir leben oder wohnen, ob wir ein Fahrrad vor dem Haus oder einen Ferrari in der Garage stehen haben, da wir in einem rasanten Tempo immer bequemer und damit auch drastisch lernfauler werden , systematisch verblödet und von jeder einzigen App entmündigt werden, egal wie viele Apps gerade auf unseren Handies herumgurken, und uns selbst die derzeit mega gehypte, weil diese gerade unvorstellbar viel Kohle und astronomische Fördersummern generierende künstliche Intelligenz nie und nimmer imstande sein wird, uns in unserer inneren und äusseren, unserer seelischen und spirituellen Wüste weder künstlich zu beatmen noch mit „Lebensmitteln“, und nicht mit fake bullshit künstlicher Ernährung, am Leben erhalten wird können.

Nur die Natur, nur der Wald kann das. Take my word for it. Und wenn du das nicht glauben willst, weil du dich der Natur als sogenannte „Krone der Schöpfung“ überlegen fühlst, und du glaubst, dass du ein von Ihr unabhängiger Gott gewordener Schöpfer geworden bist, dann mach einfach mal die Ohren, die Augen, die Lungen, die Herzen und die Seele auf und erkenne, was diese Krone der Schöpfung in einem gigantischen Ausmass jede Minute zerstört und weiterhin zu zerstören bereit ist und halt einfach mal die Luft an. Die gibt es nicht als App. Wenn du weiter atmen willst, rette den Wald, denn der rettet dich und sorgt dafür, dass Du weiterhin atmen kannst und sonst niemand.

Die Zweige sind die Arme der Palme.

Aus Ghana

Nur der Einsame findet den Wald; wo ihn mehrere suchen, da flieht er, und nur die Bäume bleiben zurück. Peter Rosegger